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002 - Stadt der Verdammten

002 - Stadt der Verdammten

Titel: 002 - Stadt der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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ist Sache der Hexe.« Er deutete auf die Taratze. »Zieht ihr das Fell ab. Heute Abend will ich ihre Hinterschenkel fressen. Und schickt mir die Weiber wieder in den Saal.«
    Die drei Soldaten schleppten die fiepende Taratze weg. An der Seite ihres Sohnes hinkte Drulza durch den Gang. . »Eine Horde Nackthäute unterwegs in unsere Gegend - das gefällt mir«, krächzte sie. »Aber dieser Fremde, dieser Feuervogelmann namens Maddrax - das gefällt mir nicht.« Sie paffte an ihrer Zigarre. »Begleite mich zu deiner Großmutter, mein Sohn.«
    Brellzeks Großmutter und Drulzas Mutter war die Hexe von Bolluna. Die mächtigste Wulfane der Stadt…
    Sorbans Leute bauten ihre Fellzelte auf. Ein paar Halbwüchsige und einige Frauen waren auf das Hochplateau ausgeschwärmt, um Brennmaterial zu suchen.
    Radaans feindseliger Blick traf Matt, als er sein Notpaket aus dem Jet vom Leittier löste. In den ersten Tagen hatte er die schwere Ausrüstung noch selbst herumgeschleppt. Bis ihn sein schmerzender Rücken davon überzeugt hatte, den Container besser einem Frekkeuscher aufzubürden.
    Keins der Hordenmitglieder würde den flachen grünen Container anrühren. Abgesehen von Radaan. Aber der junge Krieger konnte sich noch nicht aus eigener Kraft fortbewegen. Das würde sich in ein, zwei Wochen ändern. Dann musste Matt auf der Hut sein.
    Er half einer hochschwangeren Frau vom Rücken Frekkeuschers herab. Scheu lächelte sie ihn an. Sie hatte auf dem Schleudersitz gesessen, den Matt aus dem havarierten Jet ausgebaut und statt eines Sattels auf dem Rücken des Rieseninsekts befestigt hatte. Noch mindestens zwei Wochen lang würde der im Sitz eingebaute Peilsender Signale aussenden. Matt wollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass man nach ihm suchte.
    Vom Inhalt des Notpakets trug Matt den Kompass, ein Feuerzeug, die Armeepistole und das Messer stets bei sich. Wer wusste schon, was ihn noch alles erwartete in dieser Albtraum- Welt?
    Feuer wurden entzündet, Vorräte aufgeteilt - zu Wasser geschmolzenes Eis und »Shmaldan«. So nannten Sorbans Leute eine gelbliche Paste, die sie als Notnahrung in großen Ledersäcken mit sich führten.
    Von Aruula wusste Matt, dass diese Paste auf der Grundlage von Tierfett und einem Pflanzensirup hergestellt war, den die Barbaren aus einem Baum gewannen. Die ziemlich feste Paste war mit zerstoßenen Grassamen, getrockneten Beeren und zerriebenem Trockenfleisch versetzt. Sie schmeckte ranzig und herb. Aber Matt behielt sie bei sich. Es blieb ihm auch gar nichts anderes übrig, denn seine Vorräte an Trockennahrung waren aufgebraucht. Immerhin sättigte das Zeug einigermaßen.
    Sie hockten sich um ein Feuer und starrten in die Flammen.
    »Warum sind deine Vorfahren nicht im Südland geblieben?«, fragte Matthew an Sorban gewandt. Aruula dolmetschte, und der Häuptling setzte zu einem Wortschwall an, von dem Matt kaum fünf Brocken verstand.
    Seinem Mienenspiel aber entnahm er, dass er von bedrohlichen Dingen sprach.
    »Feinde haben Horde zurück in Gebirge getrieben«, übersetzte Aruula. Sie hob dreimal beide Hände hoch und spreizte die Finger. Und dann noch mal die gespreizten Finger einer Hand. »So viele sind getötet worden. Feinde haben sie gegessen.«
    Matt runzelte die Stirn. »Was für Feinde?«
    »Starke Feinde aus verfluchter Stadt. Siragippen und Wulfanen.« Siragippen und Wulfanen - Matt hatte nie von Völkern gehört, die sich so nannten. Aruula versuchte zu erklären. Unter Siragippen schien sie irgendwelche Insekten zu verstehen;
    »Wulfanen« dagegen waren wohl Menschen, die südlich des Eisgebirges in Städten wohnten.
    »Und warum sollen diese Feinde jetzt weniger gefährlich sein?«
    »Batafii areg da nac villagoona« , knurrte Sorban.
    »Sie machen jetzt Krieg gegeneinander«, übersetzte Aruula. »In den toten Städten.«
    Alles in Matt sträubte sich, auch nur ein Wort von dem zu glauben, was er da hörte. Gleichzeitig wusste er, dass die Barbaren genauso wirklich waren wie das misstrauische Hirn unter seiner Schädeldecke. Und er wusste, dass Aruula ihn nicht anlügen würde.
    Sorban, verzog seine wulstigen Lippen zu einem zuversichtlichen Grinsen. »Wudan te Maddrax nu saawi te leedi naa landa de midaa.«
    »Was sagt er?« Matt verstand nur ›landa de midaa‹. Das hieß wohl Südland.
    »Er sagt, Wudan und Maddrax uns schützen und führen nach Südland«, übersetzte Aruula.
    Sorban griff unter seinen Mantel und zog sein Amulett heraus. Andächtig presste er es gegen seine

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