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0020 - Die Rache der Medusa

0020 - Die Rache der Medusa

Titel: 0020 - Die Rache der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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sein.«
    »Zu Sand?«
    »Ja, Professor.«
    »Hat Baschkin das auch beobachtet?«
    Jeff Coon schüttelte den Kopf.
    »Wo denken Sie hin? Als der begriff, was auf dem Parkplatz lief, hat er die Beine unter die Arme genommen. Er gibt zu, abgehauen zu sein. Wie von Furien gehetzt. Er hat sich kein einziges Mal umgesehen. Er verlor sogar einen Schuh, so schnell ist er davongelaufen. Erst heute morgen fand er den Mut, mich im Hotel aufzusuchen und mir sein unglaubliches Märchen zu erzählen.«
    »Wieso ausgerechnet Ihnen? Warum ging er nicht zur Polizei?«
    »Er befürchtete, daß man ihn auslachen und ihn einen Trunkenbold, einen infantilen Fantasten nennen würde. Deshalb redete er mit mir, und ich glaube ihm.«
    »Ich auch«, sagte Professor Zamorra. Er erklärte dem Amerikaner, woran er sofort gedacht hatte.
    Coon wurde bleich um die dicke Nase.
    »Wollen Sie sich mit so einer Medusa anlegen, Professor Zamorra?«
    »Das werde ich tun, Mr. Coon.«
    Jeff Coon schüttelte beeindruckt und besorgt den Kopf.
    »Mann«, preßte er mühsam hervor. »Ich hoffe, Sie wissen, worauf Sie sich da einlassen.«
    ***
    Sie legten nirgendwo an.
    Der Amerikaner übernahm wieder das Steuer. Er holte alles aus dem Boot, was in ihm steckte, und kreuzte zwischen den Prinzeninseln.
    »Herrliche Gegend, was?« rief er zu Zamorra und Nicole zurück.
    Die beiden nickten beipflichtend.
    Als sich die Sonne träge auf den Horizont setzte, kehrte Coon um.
    Sie kamen in Istanbul an, als der Abend anbrach. Jeff Coon versicherte Zamorra jedweder Hilfe.
    »Sie brauchen nur zu sagen, was ich zu tun habe, und ich werde es machen«, versprach er.
    »Wollen Sie sich etwa auch dieser großen Gefahr aussetzen, Mr. Coon?« fragte Zamorra.
    »Ich wäre das eigentlich Leila schuldig. Was meinen Sie?«
    »Sie sind niemandem etwas schuldig, Coon. Hören Sie endlich auf, sich selbst mit Schuldgefühlen zu geißeln.«
    »Ihre schönen Worte trösten mich nicht darüber hinweg, daß Leila Pasa vermutlich tot ist, Professor«, sagte Coon niedergeschlagen.
    »Ich denke, ich werde mich heute wieder betrinken.«
    Sozusagen als Abschiedsgeschenk nannte Jeff Coon die Adresse von Boris Baschkin.
    Dann trennten sie sich. Coon lehnte es ab, von Zamorra zum Hilton Hotel gebracht zu werden. Er wollte allein sein und zu Fuß gehen.
    Nicole steuerte den dunkelblauen Käfer wieder zu Mehmet Akbars Haus zurück.
    Akbar und Mireille ließen sich berichten, was der Professor und seine Sekretärin den Nachmittag über getrieben hatten. Anschließend machte der Lehrer den Vorschlag, irgendwo nett zu Abend zu essen. Da Nicole Duval bereits einen Mordshunger hatte, war sie sofort für diesen Vorschlag und stimmte bereitwillig zu. Zamorra hingegen fühlte einen unsagbaren Tatendurst in seinem Inneren brennen. Er hätte das Abendessen gern ausgelassen, um jetzt sofort in den Lauf der Dinge einzugreifen, doch er beugte sich dem Mehrheitsbeschluß und ging mit den anderen.
    Zwei Stunden mehr oder weniger durften keine allzu große Rolle spielen.
    Sie fanden ein Lokal im Gewürzbasar.
    Man aß verschiedene Meeresfrüchte, auf gute türkische Art zubereitet. Nicole war begeistert. Der Ausflug zu den Prinzeninseln hatte sie hungrig gemacht.
    Nach dem Essen redeten sie wieder über all die Dinge, die Zamorra und seine Sekretärin in Erfahrung gebracht hatten. Zum erstenmal fiel der Name Medusa.
    Mehmet Akbar horchte erstaunt auf.
    »Ist das Ihr Ernst, Professor?« fragte er verblüfft. »In Istanbul soll eine Gorgone ihr Unwesen treiben?«
    »Ich denke, die zu Stein gewordene Leila Pasa beweist das hinlänglich«, sagte Zamorra.
    »Nun ja. Sie würde es beweisen, wenn man sie als Stein vorgefunden hätte. Aber man hat sie doch überhaupt nicht gefunden. Sie war nicht mehr da, als Mr. Coon schließlich auf den Parkplatz kam.«
    »Sie war deshalb nicht mehr da, weil sie, nachdem sie zu Stein geworden war, sich in feinen Sand auflöste.«
    Mehmet Akbar schüttelte seufzend den Kopf.
    »Also, das ist mir wirklich zu hoch.«
    Zamorra versuchte es ihm zu erklären.
    »Sehen Sie, Mehmet, wir haben es hier mit keinem menschlichen Wesen zu tun. Also können wir alles, was bisher geschehen ist und noch geschehen wird, niemals mit menschlichen Maßstäben messen. Das geht einfach nicht. Wir haben es mit einem Dämon zu tun. Dieser verfügt über Kräfte, über die sich ein normal Sterblicher keinerlei Vorstellung machen kann. Er kann Berge versetzen. Er kann Menschen zu Stein erstarren lassen. Und es ist

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