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0020 - Die Rache der Medusa

0020 - Die Rache der Medusa

Titel: 0020 - Die Rache der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Sorgen, Chef. Morgen können Sie wieder voll mit mir rechnen. Für heute bitte ich Sie, krankfeiern zu dürfen. Tut mir leid, daß Sie allein zu diesem Bordfest gehen müssen. Ich wäre wirklich gern mitgekommen. Bitte sagen Sie Mr. Coon, ich hätte mich über seine Einladung sehr gefreut.«
    »Was werden Sie tun, während ich weg bin, Nicole?«
    »Ausruhen. Nur ausruhen. Ich bin sicher, daß Mehmet und Mireille nichts dagegen einzuwenden haben. Mehmet hat übrigens einen Anruf von seinen Kollegen erhalten. Einer der Lehrer tritt morgen in den Ehestand. Er wird nicht zu Hause sein. Und Mireille wird wohl ausnahmsweise mal früher als sonst zu Bett gehen. Es wird ihr nicht schaden.«
    Nicole lachte. Aber es klang gar nicht froh und unbeschwert.
    »Morgen werden Mireille und ich unseren Mann stehen, während Sie und Mehmet einen Kater haben werden, der sich gewaschen hat, wie man so sagt.«
    »Ich werde mehr den Fruchtsäften zusprechen«, meinte Zamorra.
    »Weshalb? Wir haben getrennte Schlafzimmer. Sie sind mit mir nicht verheiratet. Sie können sich einen Mordsrausch in jedem Fall leisten.«
    Zamorra lächelte.
    »Ich möchte nicht, daß Sie die Achtung vor Ihrem Chef verlieren, Nicole. Deshalb werde ich so nüchtern heimkommen, wie ich weggehe.«
    Er ging um halb acht.
    Punkt acht erreichte er die Anlegestelle.
    Hierher schien eine Nervenheilanstalt ihren diesjährigen Betriebsausflug zu veranstalten.
    Der Karneval in Rio war ein abgetakeltes, lahmes Fest, wenn man ihn mit diesem Treiben hier verglich.
    ***
    Nicole Duval konnte keine Ruhe finden. Sie war innerlich seltsam aufgeregt, ohne zu wissen, warum. Sie fühlte sich so, als hätte sie zehn Tassen Bohnenkaffee getrunken.
    Natürlich war in einem solchen Zustand nicht an Schlaf zu denken.
    Sie lag auf dem Rücken in ihrem Bett und versuchte sich selbst mit allen möglichen Tricks zu überlisten. Doch weder das Schäfchen zählen noch Versuche von gekonnter Autosuggestion verfingen.
    Der ersehnte und benötigte Schlaf kam einfach nicht.
    Plötzlich hörte sie eine Tür unten im Haus zufallen.
    Das erregte sofort ihr Mißtrauen.
    Mireille hatte gesagt, sie wolle den Abend nützen und ebenfalls zu Bett gehen.
    Nicole warf die Decke zur Seite und glitt aus dem Bett. Mit schnellen Schritten schlich sie über den samtweichen Teppich auf das Fenster zu. Sie drückte den Vorhang geringfügig zur Seite und blickte gespannt auf die Straße hinunter.
    Eben war Mireille Dorleac aus dem Haus getreten.
    Gott, was tut sie? fragte sich Nicole erschrocken. Warum geht sie fort? Sie begibt sich in Gefahr.
    Ihr erster Gedanke war, daß Mehmet angerufen hatte. Vielleicht hatte er Mireille gebeten, irgendwo hinzukommen?
    Aber Nicole Duval konnte sich nicht erinnern, daß es geklingelt hatte.
    Hatte sie das Läuten überhört? Wohl kaum. Sie war doch die ganze Zeit hellwach gewesen.
    Möglich, daß sie es trotzdem überhört hatte. Jedenfalls war es furchtbar leichtsinnig von Mireille, zu dieser Stunde allein aus dem Haus zu gehen.
    Dachte sie nicht an die große Gefahr, die überall in der Stadt auf sie lauerte?
    Seltsamerweise nahm Mireille Dorleac nicht einmal den Volkswagen. Sie zog den Kragen ihrer Jacke fröstelnd hoch und ging zu Fuß.
    Zum Teufel mit Ausruhen und Erholen! dachte Nicole aufgeregt.
    Sie redete sich ein, daß sie Mireille nicht ohne Aufsicht lassen dürfe.
    Deshalb kleidete sie sich hastig an. Die Müdigkeit und die Unruhe wurden vorübergehend in andere Regionen verbannt. Jetzt regierten die Sorge um Mireille und eine fiebernde Hast.
    Binnen kurzem war Nicole Duval angekleidet. Sie sauste aus dem Schlafzimmer, raste durch das Haus und verließ es nur wenige Augenblicke nach Mireille.
    Warum hat Mireille mir nichts von ihrer Absicht gesagt? fragte sich Zamorras Sekretärin aufgeregt. Sicher hat sie auf meinen Zustand Rücksicht genommen. Verflixt! Diese falsche Rücksichtnahme.
    Als ob ich in einer solchen Situation an mein körperliches Wohlbefinden zuerst denken würde. Sie hätte mich informieren müssen. Ich wäre auf jeden Fall mit ihr gegangen. Eine Schnapsidee ist das, allein durch die Nacht zu rennen.
    Nicole eilte mit pochenden Schläfen die Straße entlang.
    Es war kühl.
    Das Bordfest kam ihr in den Sinn.
    Zamorra und all die anderen würden auf dem Wasser gewaltig frieren.
    Am Himmel hingen fette, graue Wolken. Sie verdichteten sich zusehends. Über dem Marmarameer ging vermutlich ein Gewitter nieder. Es blitzte ununterbrochen gespenstisch.
    Nicole

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