0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß
derartige Mitglieder regelmäßig an die Brandstifter zahlen.«
»Nicht schlecht«, meinte Mr. High zufrieden. »Eben fiel der Name Andirr.«
»Auch Andirr wird erpresst, er gab es ja selbst zu«, erklärte Phil. »Er bowlte ebenfalls bei Lumbeck.«
»Wie wollen Sie jetzt weiter vorgehen, Jerry?«, fragte mich Mr. High.
»Wir haben einige Trümpfe in der Hand«, sagte ich. »Der Chef der Brandstifter muss annehmen, Wichat habe mir kurz vor seinem Tod noch etwas sagen können. Dann sitzen Dooren, Ballen und die beiden anderen Gangster hinter Gittern. Zuerst werden wir jetzt gegen den Boss der Brandstifter einen Nervenkrieg führen. Lumbeck wird sich auf einiges gefasst machen müssen. Angeblich hielt er sich in Detroit auf, aber wir können beweisen, dass er hier in der Stadt war.«
»Ich wünsche Ihnen Hals- und Beinbruch«, meinte Mr. High und stand auf.
Wir sammelten unsere Unterlagen ein und verließen unseren Chef. Im Office machten wir es uns bequem und überdachten den Fall noch einmal in aller Ruhe.
Schön, wir hatten Erfolg gehabt, aber wir kamen nicht daran vorbei, dass wir jetzt in einer ganz netten Sackgasse steckten. Die Bande der Brandstifter schien aufgeflogen zu sein, aber wie kamen wir an den Chef heran? Der Mann hatte sich sehr gut abgesichert und getarnt. Ich war fest davon überzeugt, dass er mit seinen Leute wirklich nur per Telefon gesprochen hatte.
»Was hältst du von Lumbeck?«, fragte Phil, der meine Gedanken erraten zu haben schien.
»Schwer zu sagen«, erwiderte ich nachdenklich. »Dass er mich angelogen hat, besagt noch gar nichts. An und für sich verdient er mit seinem Laden so viel Geld, dass er Erpressungen nicht notwendig haben dürfte.«
»Und sein Manager Kerren?«
»Sieht nicht besonders toll aus, dieser Junge«, redete ich weiter. »Aber weil er mir unsympathisch ist, möchte ich ihn gerade nicht belasten.«
»Und dieser alte Fender, der dauernd an der Tür herumgeschnüffelt hat?«
»Es wäre nicht das erste Mal, dass ein subalterner Angestellter ein tolles Ding aufgezogen hätte«, sagte ich. »Da der Boss der Brandstifter nie persönlich aufgetreten ist, könnte auch ein Männchen wie er die Fäden in der Hand haben.«
»Und was hältst du von Andirr?«
»Auf den wollte ich gerade zu sprechen kommen«, meinte ich und nickte. »Phil, du hast doch die Vernehmungen durchgeführt. Wer von den geschnappten Gangstern hat die Gasbomben in Andirrs Kettenladen geworfen?«
»Donnerwetter, ich ahne schon, worauf du hinauswillst«, sagte Phil und schlug begeistert auf den Tisch. »Weder Ballen, Dooren noch die beiden anderen Gangster haben davon geredet, obwohl sie alles andere zugegeben haben.«
Wir beide steckten die Köpfe zusammen und heckten einen Plan aus, in den wir eine Menge Sicherungen einbauten. Wir waren darauf aus, den Chef der Brandstifter zu verunsichern. Er sollte aus seinem Bau herausgelockt werden.
***
Am Abend dieses Tages ließ ich mich bei Lumbeck sehen.
Der Inhaber des großen Lokals war wenig erbaut davon, dass ich mir seinen Bowlingbetrieb ansehen wollte. Er machte aber gute Miene zum bösen Spiel und begleitete mich nach unten auf die Bowlingbahn.
Dort herrschte ein Betrieb, der mich an ein großes Turnier erinnerte. Alle Bahnen waren besetzt, und eine Schar von Kellnern rannte mit Getränken hin und her. Lumbeck unterhielt tatsächlich eine Goldgrube.
»Darf ich indiskret sein, Agent?«, fragte er mich.
»Aber klar, was kann ich Ihnen erzählen?«
»Was suchen Sie eigentlich hier unten auf der Bowlingbahn?«
»Den Chef der Brandstifter, von dem ja auch Sie erpresst werden.«
»Den suchen Sie hier?«, fragte er erstaunt zurück.
»Wo sonst?«, gab ich zurück. »Wir haben inzwischen herausbekommen, dass eine Menge Ihrer Kunden erpresst werden.«
»Und was folgern Sie daraus?«, wollte er wissen. Er war aggressiv geworden.
»Hier hat es sich einer sehr leicht gemacht«, antwortete ich. »Hier auf der Bowlingbahn sind Leute vertreten, die in der Mehrzahl mittlere oder große Geschäfte betreiben. Der Chef der Brandstifter braucht sich also nur geeignete Opfer auszusuchen. Er hat hier seinen Kundenstamm versammelt.«
»Das würde bedeuten, dass…«
»Das bedeutet vorerst noch nichts«, unterbrach ich ihn. »Sagen Sie, Mister Lumbeck, spielt Andirr eigentlich schon lange bei Ihnen?«
»Doch, ja… Sein Club ist schon seit Monaten bei mir.«
»Hat Andirr viele Freunde?«
»Das kann ich beim besten Willen nicht sagen. Aber warum fragen
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