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0022 - Der Tod saß uns im Nacken

0022 - Der Tod saß uns im Nacken

Titel: 0022 - Der Tod saß uns im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Pietät aufgewendet. Mein Pferd steht dort drüben. Reiten Sie mit?«
    Phil und ich verständigten uns mit einem Blick.
    »Einverstanden«, sagte ich.
    Zu dritt, Fourback in der Mitte, ritten wir über die Prärie. Unsere Zufallsbekanntschaft erklärte: »Das ganze Land hier gehört zur Bellstone Ranch. Graves hätte es jederzeit gut verkaufen können, aber das tat er nicht. Weil er Öl unter diesem Land vermutete, hatte er immer Angst, dass der Nachbar, wenn seine Bohrungen fündig würden, ebenfalls ein Loch in die Erde grub und sich an seinem Ölsee beteiligte, ohne dass er etwas dagegen hätte tun können. Freilich, Hypotheken hat er aufgenommen, dass die Grashalme sich darunter biegen. Sehen Sie die Stelle dort vor den Bäumen. Dort hat er vor drei Jahren gebohrt. Ich schätze, mindestens achttausend Dollar hat er in diesen Fleck von zehn Quadratyard gesteckt, ohne auch nur einen Cent davon wieder herauszuholen.«
    »Wo liegt eigentlich Beilstone Ranch?«, fragte ich.
    »Drei Meilen nördlich von unserem Weg. Wenn Sie ein wenig gegen Norden reiten, treffen Sie auf die ausgefahrene Spur, die Milton mit seinem Jeep auf dem Weg zum Hell Ground produziert hat. Er ritt in seinen späteren Jahren nicht mehr gern.«
    »Sollen wir uns ein wenig mit Miss Sullighan unterhalten?«, fragte ich Phil.
    »Wenn die Ranch so nahe an unserem Weg liegt, wie Mr. Fourback sagte«, antwortete er.
    »Wir machen den kleinen Umweg. Wollen Sie mitkommen?«, fragte ich Fourback.
    Er lachte. »O nein, ich möchte bei Ihrem kriminalistischen Verhör nicht stören«, sagte er. »Auf Wiedersehen! Und viel Erfolg!«
    Er gab seinem Pferd die Sporen. Wir hörten sein Lachen noch, als er schon ein gutes Stück entfernt war.
    »Wenn man einen Menschen vor den Richter bringen könnte, nur weil er unsympathisch ist, wahrhaftig, Adail Fourback hätte keine Gnade zu erwarten«, sagte Phil nachdenklich.
    »Und ein Lügner ist er dazu«, ergänzte ich. »Ein Typ wie er, der von Pietät spricht. Das ist lachhaft. Ich möchte verdammt gern wissen, was ihn wirklich zum Hell Ground gezogen hat.«
    Auf den ersten Blick sah man nicht, wie verfallen die Bellstone Ranch war. Das Dach des Stallgebäudes wies große Löcher auf. Ein Scheunentor hing schief in den Angeln. Die Zäune der Koppeln waren längst zerbrochen. Einzig das Wohnhaus in der Mitte machte noch einen leidlichen Eindruck.
    Zwei Pferde waren vor dem Haus angebunden. Inzwischen hatte ich so viel über Pferde gelernt, dass auch ich erkannte, dass es großartige Tiere waren, Gäule, wie sie nur die Rancher selbst ritten. Zur Bellstone Ranch gehörten sie sicherlich nicht.
    Nein, sie gehörten nicht zur Ranch. Wir lernten die Besitzer sofort kennen, allerdings auf höchst dramatische Art und Weise. Noch bevor wir nahe genug an das Haus heran waren, kamen zwei Männer heraus, aber nicht hintereinander, sondern gleichzeitig und nicht in einer Haltung, in der man im Allgemeinen fremde Häuser verlässt.
    Die beiden Herren hielten sich umfasst, und sie kugelten sich gewissermaßen ins Freie. Sie wälzten sich ein paar Mal umeinander, dass der Staub aufwirbelte. Dann kamen sie auf die Füße.
    Wir gaben Till und Tom die Sporen, aber bevor wir ganz heran waren, waren schon die ersten Schläge gefallen. Der größere, blonde Mann traf genauer. Sein Gegner landete auf dem Rücken, sprang wieder auf, stürzte sich erneut auf den Feind und fing sich einen zweiten präzisen Haken ein, der ihn auf den Boden warf.
    Der Blonde wollte hinterher, um ihm den Rest zu geben, aber jetzt war ich heran. Ich rutschte von Tom hinunter, erwischte den Blonden, der mich in seiner Rage gar nicht bemerkt zu haben schien, noch eben an der Schulter und riss ihn zurück. Er war so in Fahrt, dass er mich mit dem bedenken wollte, was er gerade in den Muskeln hatte, aber ich fing seinen Arm ab, verdrehte ihn ein wenig, dass er einen Schmerzenslaut ausstieß, und redete ihm beruhigend zu: »Stopp! Stopp, alter Freund. Ich habe Ihnen nichts getan. Ich möchte nur verhindern, dass Sie dem jungen Mann ernsthaften Schaden zufügen. Sie scheinen überlegen zu sein. Betrachten Sie sich als Sieger durch Abbruch in der zweiten Runde!«
    »Lassen Sie los!«, fauchte er. »Das geht Sie nichts an! Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Unsinn!«
    Ich tat ihm den Gefallen und ließ seinen Arm los. Er drehte sich um und sah mir ins Gesicht. Der Ausdruck seiner Züge änderte sich.
    »Sind Sie nicht der G-man, der bei Yookerman wohnt?«, fragte er.
    Ich

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