Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0022 - Die Hexe von Java

0022 - Die Hexe von Java

Titel: 0022 - Die Hexe von Java Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
kopfschüttelnd.
    Davis sprach von Todd Brackman, der versucht hatte, den Diakon des Teufels am Verlassen des Schiffes zu hindern. »Er hätte seinen Wagemut beinahe mit dem Leben bezahlt«, fügte der Forscher seinen Ausführungen hinzu. Er sprach von Wahadins gläsernem Körper und daß es ihm mittels seines Shiva-Amuletts gelungen sei, den Unhold in die Flucht zu jagen.
    John bat, Todd Brackman zu sehen.
    Der bärenstarke Mann war bereits wieder bei Bewußtsein. Er lag in seiner Kajüte und war immer noch dabei, das Erlebte geistig zu verdauen.
    Jane Collins begleitete John zu Brackman.
    Der Geisterjäger unterhielt sich kurz mit dem Taucher und bot ihm seine Hilfe an. Anschließend nahm John Sinclair sich Joseph Roane vor. Der Mann war völlig verstört.
    »Ich…«, keuchte er mit weinerlicher Miene. »Ich habe ihn befreit. Alles, was er anstellen wird, habe ich ihm ermöglicht. Wenn er jemanden umbringt, ist es meine Schuld. Ohne meine Hilfe wäre er nicht freigekommen.«
    John schüttelte ernst den Kopf. Eindringlich sagte er: »Sie dürfen das nicht so sehen, Mr. Roane.«
    »Wie soll ich es denn sehen?«
    »Sie waren nicht Herr Ihrer Sinne, als Sie Wahadin befreiten.«
    »Was spielt das denn für eine Rolle?« jammerte Roane. »Ich hab’s getan, das zählt.«
    »Sie konnten nicht anders. Sie handelten unter Zwang. Das Böse machte Sie sich zum Werkzeug. Dagegen waren Sie machtlos. Sie mußten einen dämonischen Befehl ausführen…«
    »Ich hätte mich umbringen lassen sollen, statt zu gehorchen!« schrie Roane verzweifelt.
    »Die Hölle ließ Ihnen gar keine andere Wahl. Sie mußten tun, was Ihnen befohlen wurde. Denken Sie an ein Messer, Mr. Roane. Ein Messer in der Hand eines Mörders. Ein solches Messer hat keinen eigenen Willen. Es tötet, weil der Mörder es möchte. Als Sie ins Wasser sprangen, wurden Sie zu solch einem Messer. Irgendeine Teufelskraft hatte dieses Schicksal für Sie ausersehen. Sie können von Glück sagen, daß die Macht der Finsternis Sie wieder freigegeben hat. Ich kenne eine große Anzahl von Fällen, in denen dieses schreckliche Abhängigkeitsverhältnis für immer blieb.«
    Es brauchte vieler Worte, um Roane davon zu überzeugen, daß er unschuldig war. Allmählich glaubte der Taucher dem Geisterjäger.
    John kehrte mit Jane Collins und Wade C. Davis an Deck zurück.
    Der Forscher blickte mit verkanteten Zügen in die Richtung in die der Unhold verschwunden war.
    »Was wird er jetzt wohl alles anstellen?« fragte er heiser.
    John hob die Schultern. »Wir werden es bald erfahren.«
    Davis betrachtete Jane. »Möchten Sie trockene Kleider anziehen, Miß Collins?«
    Das Mädchen schüttelte mit einem kleinen Lächeln den Kopf. »Ich wette, Sie haben nichts an Bord, was mich kleiden würde.«
    »Es wären natürlich Männerkleider.«
    »Vielen Dank. Die Sachen trocknen auch auf der Haut.«
    »Sie werden sich erkälten.«
    »Oh, ich bin nicht so zimperlich, wie ich aussehe, Mr. Davis.«
    Der Expeditionsleiter wandte sich wieder John zu. »Ein schönes Geburtstagsgeschenk, das ich da bekommen habe, was?«
    »Machen Sie sich wegen dieser Sache nicht zu viele Vorwürfe, Mr. Davis«, erwiderte der Geisterjäger. »Was Ihnen widerfahren ist, hätte jedermann passieren können.«
    »Kann schon sein«, murmelte Wade C. Davis geknickt. »Aber mir ist es passiert.«
    »Ich werde nichts unversucht lassen, um diesen Dämon zur Strecke zu bringen.«
    »Das hört sich gut an, aber haben Sie – jetzt mal ganz ehrlich – schon eine Ahnung, wie Sie das Kunststück fertigbringen werden?«
    »Ich werde seine Spur aufnehmen, sobald er seine erste Untat setzt«, sagte John Sinclair bestimmt.
    »Unter diesen Umständen möchte ich meinen Geburtstag lieber nicht feiern. Mir ist nach allem einfach nicht nach Feiern zumute. Sie werden das sicherlich verstehen.«
    John nickte. »Das kann Ihnen niemand verdenken, Mr. Davis.«
    Die Geburtstagsfeier fand nicht statt. Dennoch nahmen Jane Collins, John Sinclair, Marty Maddock und Wade C. Davis am Abend auf der Terrasse des Hotels, in dem der Geisterjäger wohnte, zusammen einen Drink.
    »Wie ist die Stimmung an Bord, Mr. Davis?« erkundigte sich John.
    »Die Männer lassen zwar immer noch die Köpfe hängen, aber es geht langsam wieder aufwärts«, gab der Meeresforscher zurück.
    »Werden Sie die Sache nach dem gesunkenen Silberschiff fortsetzen?« fragte Jane Collins. Sie trug ein kornblumenblaues Satinkleid, in dem sie hinreißend aussah. Die neue Fönwelle

Weitere Kostenlose Bücher