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0022 - Thoras Flucht

0022 - Thoras Flucht

Titel: 0022 - Thoras Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Einführungsgeschenk - den Rebellen übergeben, denen er sich anzuschließen gedachte? Und schließlich wäre noch die Frage zu klären, wer jene dritte Gruppe war, die den Überfall auf die Rebellen ausgeführt hatten. Vielleicht wartete man besser, bis man herausgefunden hatte, wer der Sieger geblieben war.
    Diese Erkenntnis erleichterte seinen Entschluß.
    „Wir werden Sie mitnehmen", sagte er zu Rhodan. „Los, Männer, sehen wir nach, was da oben passiert ist. Vielleicht sind wir die lachenden Dritten."
    Der Aufstieg erwies sich als langwierig und nicht ungefährlich. Einige von Rabows Leuten führten, denn sie kannten den geheimen Pfad gut genug, um ihn auch im Dunkeln zu finden. In der Mitte gingen Rhodan, Marshall und Okura, hinter ihnen Rabow. Den Abschluß bildeten die übrigen Soldaten seiner Patrouille.
    Nach sieben Stunden wurde eine kleine Rast eingelegt, und Rabow erwähnte, daß es nun nicht mehr lange dauern würde. Er benahm sich überhaupt sehr zurückhaltend und abwartend, fast höflich. Rhodan war überrascht, denn er hatte mit einer ganz anderen Behandlung gerechnet. Nun gut, sie wußten nicht, wer er war, aber trotzdem war die Rücksichtnahme erstaunlich. Rhodan beschloß, das nicht zu vergessen. Marshall saß neben Rhodan, und man konnte ihm anmerken, daß er gern etwas gesagt hätte. Aber die ständige Anwesenheit Rabows schien ihn zu stören. Es blieb keine andere Möglichkeit, als eine günstigere Gelegenheit abzuwarten.
    Nach zehn Minuten ging es weiter, und eine halbe Stunde später erreichte man das Plateau. In der Ferne waren wieder Schüsse zu hören. Okura war nun neben Rhodan, und bei der erstbesten Gelegenheit flüsterte er hastig: „Soll ich fliehen? Es geht leicht." Rhodan vermochte sich das sehr gut vorzustellen. Der Japaner konnte im Dunkeln sehen, und man hatte darauf verzichtet, sie zu fesseln. Wenn Okura in der Nähe blieb, konnte er jederzeit eingreifen, falls die Lage einmal kritisch werden sollte.
    Rabow hatte das Flüstern bemerkt und drängte sich neugierig heran.
    „Mir ist es lieber, wenn Sie sich schweigsam verhalten", sagte er höflich.
    Rhodan nickte Okura bejahend zu und wandte sich an Rabow: „Keine Sorge, ich bliebe auch freiwillig bei Ihnen. Was soll ich allein im Dschungel? Wenn mir jemand helfen kann, dann nur Sie."
    Rabow schien beruhigt. An einer unübersichtlichen Stelle war Okura plötzlich verschwunden. Niemand außer Rhodan bemerkte die Flucht des Japaners, denn jeder war mit sich selbst beschäftigt und achtete darauf, daß er nicht über loses Geröll oder umgefallene Baumstämme stürzte. Die fernen Schüsse waren nähergekommen. Es wurde also immer noch gekämpft.
    Das Gelände wurde übersichtlicher. Weit vorn war es hell, als brenne der Wald. Wahrscheinlich war die Siedlung der Rebellen in Brand geraten. Ganze Gewehrsalven knatterten durch die Nacht. Dazwischen detonierten kleinere Granaten. Irgendwo bellte trocken ein Geschütz.
    Rhodan stellte befriedigt fest, daß keine atomaren Waffen eingesetzt wurden. So „zivilisiert" waren die künftigen Siedler der Venus also doch noch nicht, daß sie die letzten Errungenschaften menschlicher Technik verwendeten.
    Erste Kugeln pfiffen den Männern Rabows um die Ohren, und man warf sich entschlossen zu Boden. Der Sergeant kam neben Rhodan zu liegen, den er nicht aus den Augen ließ. Das hinter dem nächsten Wäldchen brennende Dorf der Kolonisten gab genügend Licht. Die Bäume standen nur vereinzelt und boten wenig Deckung.
    „Wo ist Ihr Japaner?" keuchte Rabow und fingerte nervös an seiner schweren Pistole. „Er wird doch nicht...?"
    „Er ist in der Nähe", erklärte Rhodan wahrheitsgemäß. „Vielleicht will er sich nur umsehen. Ich betrachte mich, ehrlich gesagt, auch nicht direkt als Ihr Gefangener. Seien Sie vernünftig, Rabow - nicht wahr, so war doch Ihr Name? Vor uns steht vielleicht ein gemeinsamer Gegner. Wir sollten uns einigen, bevor er uns dazu zwingt."
    „Ich habe nicht den Auftrag erhalten, Feindberührung aufzunehmen, sondern nur die Lage zu erkunden. Ich muß wissen, wer das Dorf der Rebellen überfallen hat."
    „Wieso Rebellen?" wunderte sich Rhodan.
    „Sie lehnten sich gegen Tomisenkow auf und beschlossen, freiwillig auf der Venus zu bleiben, um Kolonisten zu werden."
    „Was sollten sie sonst tun? War Tomisenkow nicht einverstanden?"
    „Der General will seinen Auftrag durchführen, Rhodans Venusfestung einzunehmen." Rhodan schüttelte den Kopf. „Das ist genau so unsinnig

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