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0022 - Thoras Flucht

0022 - Thoras Flucht

Titel: 0022 - Thoras Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Ansprache und schloß mit dem Hinweis: „Ich verlange von Ihnen allen größte Eile und höchste Einsatzbereitschaft. Wir nehmen fünfzig Kampfroboter mit, außerdem zehn von den Raumjägern einschließlich Piloten. Noch Fragen?"
    Bully sah um sich. „Also niemand. Gut, in dreißig Minuten also. Wegtreten!"
    Er wollte eiligst aus dem Raum gehen und stolperte dabei fast über Gucky, der in der Tür auf ihn wartete.
    „Ich hätte noch eine Frage", sagte der Mausbiber und zeigte seinen einsamen Nagezahn. Wenn man Guckys Nagezahn sehen konnte, so bedeutete das, daß er grinste. Es bedeutete aber nicht, daß er auch bei guter Laune war. Bully wußte das - oder zumindest hätte er es wissen sollen. „Rede schon, ich habe keine Zeit!"
    „Ich gehöre doch zum Mutantenkorps, und ich komme mit zur Venus, oder?"
    „Du willst mitkommen? Damit du wieder Unsinn anstellst und mir alles durcheinanderbringst? Kommt nicht in Frage!"
    Bully wollte sich an Gucky vorbeidrängen, aber der Mausbiber gab nicht so schnell auf.
    „Ich werde es Rhodan erzählen", versuchte er es erneut.
    „Von mir aus", grunzte Bully und versuchte vergeblich, den Fuß zu heben. Es war, als sei er am Boden festgenagelt. Etwas Unsichtbares hielt ihn dort eisern fest. Wütend fauchte er Gucky an: „Laß den Unsinn, Kleiner! Mich festhalten! Das ist Meuterei!"
    „Darf ich mitkommen?" Bully fühlte, wie der Zorn in ihm emporstieg. Einige der Mutanten waren stehengeblieben und begannen zu grinsen.
    „Nein, du darfst nicht!" entschied Bully, obwohl er jetzt noch die Schlappe hätte vermeiden können.
    „Jetzt erst recht nicht! Der Einsatz auf der Venus erfordert Männer, aber keine Micky-Mäuse!"
    Das hätte er besser nicht sagen sollen. Gucky war jedesmal tödlich beleidigt, wenn man ihn mit der Micky-Maus verglich. Bully fühlte, wie der Druck auf dem Fuß wich, aber das half ihm nicht weiter. Er wurde plötzlich leicht wie eine Feder. Gucky saß vor ihm auf dem breiten Schwanz und betrachtete ihn fasziniert. Der Zahn grinste noch hinterhältiger. Im Nacken sträubte sich das rotbraune Fell zu einem wolligen Wirbel.
    „Ist das endgültig?" zirpte er, vor Erwartung zitternd. Er besaß ein ungemein helle und schrille Stimme, besonders dann, wenn er erregt war.
    „Jawohl, endgültig!" brüllte Bully aus Leibeskräften, obwohl er genau wußte, wie sinnlos das war und wie die Folgen aussehen würden. Bei Rhodan beschweren würde auch völlig zwecklos sein, denn er würde ihn nur auslachen. Gucky besaß eben gewissermaßen Sondervollmachten, die er auch reichlich zu nutzen verstand.
    Die treuen Hundeaugen des Mausbibers wurden ein ganz klein wenig starr, als sie Bully ansahen, aber das war nur der plötzlichen Konzentration zu verdanken. Dann wurde Bully endgültig gewichtslos und stieg wie ein Ballon in die Höhe. Wie von unsichtbarer Hand wurde ein Fenster geöffnet, und Bully trieb wie ein Ballon hinaus.
    Da hing er nun, gut dreißig Meter über dem Betonboden, nur von den telekinetischen Kräften Guckys gehalten. Gucky grinste triumphierend und watschelte zum Fenster. Mit einem eleganten Satz war er auf dem Brett und betrachtete seinen Freund, der den Blick mit hilfloser Wut zurückgab.
    „Nun", piepste Gucky vergnügt, „darf ich immer noch nicht mitfliegen? Du mußt doch zugeben, daß ich ein fähiger Verbündeter bin."
    „Saurier kannst du nicht schweben lassen", knurrte Bully und sah voller Angst in die Tiefe, über der seine Füße auf dem Nichts standen. „Außerdem ist das eine glatte Erpressung."
    „Ein häßliches Wort", stellte Gucky fest und ließ Bully zwei Meter tiefer fallen. „Ein gebildeter Mensch nimmt es nicht in den Mund."
    „Ich würde noch ganz andere Dinge in den Mund nehmen, wenn ich dich damit ärgern könnte. Also gut, ich will es mir überlegen. Aber nun hole mich wieder rein."
    „Ich will wissen, ob ich mitkomme oder nicht", beharrte Gucky auf seiner Forderung. Er schien die anderen Mutanten nicht zu bemerken, die dem Schauspiel mit ungeteiltem Interesse folgten. Jeder hütete sich, in das Geschehen einzugreifen, denn dabei konnte Bully abstürzen und sich das Genick brechen.
    Aber Gucky schien an keine Gefahr zu denken. Er vertraute seinen Kräften. Bully nickte krampfhaft und versuchte, mit den Händen die Hauswand zu erreichen.
    „Du kommst mit - aber nur unter einer Bedingung."
    „Die wäre?" lauerte Gucky und ließ seinen Nagezahn verschwinden.
    „Du versprichst mir, artig zu sein und alles zu tun, was ich dir

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