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0023 . Geheimschaltung X

0023 . Geheimschaltung X

Titel: 0023 . Geheimschaltung X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. SHOLS
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konnte das unter Umständen seinen Tod bedeuten.
    Als ihn vielleicht noch dreißig Meter von dem Lager trennten, legte er eine längere Pause ein. Die Hände und das Gesicht waren verkratzt. Er wischte sich mit dem Taschentuch den Schweiß aus den Augen und stellte fest, daß Blut dazwischen war. Kleine Kratzer und Hautabschürfungen, kommentierte er wortlos diese Entdeckung.
    Dahinter aber stand die nicht sehr tröstliche Frage, ob man die unbekannte Wildnis der Venus derart bagatellisieren durfte. Freilich, auch die Botaniker hatten in den letzten Jahren einiges von der Venusflora erforscht. Doch nur ein Bruchteil konnte wirklich klassifiziert und chemisch bestimmt werden. Jeder harmlos erscheinende Dorn konnte den Keim des Todes in sich tragen.
    Mit Gewalt machte sich Rhodan von solchen Gedanken frei. Er konzentrierte sich auf die Menschen vor ihm. Da er seit Jahren ein vorzügliches Russisch beherrschte, machte es ihm keine Schwierigkeiten, die Männer zu belauschen. Sie waren allerdings sehr wortkarg und verrieten nur, daß sie müde waren und Wallerinskis Angriff auf Tomisenkows Truppe für ein zu großes Wagnis hielten. Andere Worte wurden so leise gesprochen, daß er sie nicht verstand.
    Er mußte also näher heran!
    Seine Bewegungen wurden vorsichtiger, und er kam längst nicht so schnell vorwärts wie am Anfang. Das Gefecht in der Ferne hatte noch an Heftigkeit zugenommen, und es bestand kaum die Gefahr, daß die Rebellen in kurzer Zeit zurückkehren würden. Es sei denn, Wallerinski erlitt eine entscheidende Niederlage und wurde von Tomisenkows Truppen überrannt.
    Endlich erkannte Rhodan eine kleine Lichtung. Das hieß, es war ein Platz mit niedergetretenem Gras. Sein Durchmesser betrug höchstens zwanzig Meter. Die Baumkronen oben schlossen sich jedoch wieder zu einem dichten Dach und ließen an dieser Stelle nicht mehr Licht zum Erdboden dringen als anderswo. Die bunten, orchideenartigen Blüten der Schlinggewächse protzten mit ihren knalligen Farben in einer stiefmütterlichen Dämmerung.
    Rhodan sah fünf Männer.
    Vier davon schliefen oder lagen jedenfalls im Grase. Ein anderer hatte sich sitzend an einen Baum gelehnt und rauchte eine Pfeife. Das Gerät, das die Leute bewachten, ließ Rhodan neidisch werden. Mit Handwaffen schienen sie besonders reich gesegnet zu sein, denn außer einigen Kisten mit aufschlußreichen Aufschriften lagen unter einem Baum - ganz in der Nähe des Lauschers - mindestens vierzig oder fünfzig Maschinenkarabiner.
    „Der Präsident sollte sich mehr Zeit lassen mit seiner Weltanschauung", sagte einer der im Grase Liegenden. „Es ist keine originelle Idee, den Frieden mit Gewalt zu erkämpfen."
    „Du bist aber komisch", sagte ein anderer. „Solange Tomisenkow den Frieden nicht will, müssen wir ihm den doch beibringen."
    „Du meinst, richtige Pazifisten können wir erst sein, wenn alle es sind."
    „Quatsch! Wir sind jetzt schon richtige Pazifisten. Mir scheint, du schläfst in den Unterrichtsstunden."
    Der Mann, der die Pfeife rauchte, machte eine unwillige Handbewegung.
    „Hört doch bloß mit euren halbreifen Gesprächen auf! Im Augenblick ist nur wichtig, was der Präsident ausrichtet. Die Knallerei dauert mir schon reichlich lange. Und wenn ein Überfall nicht auf den ersten Hieb klappt, sehe ich schwarz."
    „Mit deinen Reden brichst du dir noch einmal das Genick, Igor. Der Präsident weiß, was er will. Und er hat mein volles Vertrauen ..."
    „Darauf wird er besonders stolz sein, Mitja. Ich weiß aber auch, daß er dich für einen Besserwisser hält. Solche Leute mag er nicht."
    „Denke, was du willst! Er mag mich so, wie ich es mir wünsche. Wenn du auf meine guten Ratschläge anspielen solltest, dann kann ich dir versichern, daß Wallerinski mir sehr dankbar dafür ist. Die Sache mit der Baumfalle wird gestartet, sobald wir den Fluß erreicht haben."
    „Ach nein! Du hast ihn überreden können? - Warum greift er den General dann heute an?"
    „Frag ihn doch selbst! Jedenfalls habe ich so viel Ahnung von Taktik, daß eine Baumfalle in dieser Gegend ein Lotteriespiel ist. Am Fluß aber muß er die Furt oberhalb der Katarakte nehmen. Es gibt kilometerweit keine geeignete Übergangsstelle. Und wie du dich erinnerst, existiert am anderen Ufer eine tiefe Schneise. Wenn Tomisenkow zum Meer will, muß er einfach dort vorbei. Wir brauchen dann bloß auf den Bäumen zu sitzen und ..."
    „Seid jetzt endlich still!" beschwerte sich ein dritter Mann. „Wenn ihr euch

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