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0023 . Geheimschaltung X

0023 . Geheimschaltung X

Titel: 0023 . Geheimschaltung X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. SHOLS
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noch?"
    Rhodan hatte instinktiv die beiden „Pazifisten" angesehen, die er für die unabhängigsten Charaktere hielt. Er mußte sie für kurze Zeit loswerden. Und sie gehorchten. Als sie widerspruchslos nach Norden im Unterholz verschwunden waren, hatte er es noch mit drei Gegnern zu tun. Diese Stärkeverschiebung zu seinen Gunsten stimmte ihn wieder optimistischer.
    „Legen Sie die Gewehre weg! Solange Sie nicht Ihren Eid erneuert haben, kann ich Ihnen das Tragen von Waffen nicht zugestehen."
    Sekundenlang sah es aus, als habe er den Bogen überspannt, als wäre sein Bluff den drei „Pazifisten" bereits klargeworden. Die Männer zögerten. Dann aber begann ein Spiel, das ihnen kaum bewußt wurde. Rhodan hielt seine Waffe immer noch gesenkt. Er hätte wahrscheinlich auch kein überzeugenderes Bild abgegeben, wenn ihm der schwere Karabiner beim Hochreißen aus der Hand gerutscht wäre. Eine solche Anstrengung konnte er seiner verletzten Schulter noch nicht zutrauen.
    Aber seine Augen hatten nicht gelitten. Die Kraft seines Blickes, die man nicht mit landläufiger Hypnose erklären kann, sondern die vielmehr ein Teilergebnis seiner arkonidischen Hypnoschulung darstellte, war ungebrochen.
    Das Zögern der Männer war gefährlich.
    „Legen Sie die Waffen weg!" befahl er noch einmal.
    Er sagte es, ohne in den brüllenden Kommandoton eines Unteroffiziers zu verfallen. Er hatte kaum die Stimme dabei erhoben, und doch verfehlte sie ihre Wirkung nicht.
    Die „Pazifisten" gehorchten.
    „Abteilung - kehrt!"
    Dieser Satz kam so scharf wie ein Befehl auf dem Kasernenhof.
    Wieder gehorchten die verblüfften „Pazifisten".
    Rhodan bückte sich nach den Waffen und schleuderte sie hinter sich. Mit Ausnahme von einer! Es war eine leichte Armeepistole, die er trotz der schmerzenden Schulter sicher in der Hand halten konnte.
    „Umdrehen!" war sein nächstes Kommando. Wieder stand er ihnen Auge in Auge gegenüber. Diesmal aber gab ihm die Pistole die endgültige Überlegenheit. Sogar das nächste Experiment gelang, obgleich weniger auf Kadavergehorsam gedrillte Männer jetzt wahrscheinlich Schwierigkeiten gemacht hätten. Doch für sie war Rhodan der Kommissar R. O. Danow. Sie taten ihm den Gefallen, sich gegenseitig mit dünnen, aber zähen Lianen zu fesseln. Den Rest besorgte Perry selbst. Er band sie mit dem Gesicht nach Norden an drei verschiedenen Bäumen fest und gab ihnen zur letzten Sicherheit noch einen Knebel.
    Nach dieser Behandlung mochten die drei „Pazifisten" langsam zu der Erkenntnis kommen, daß sie einem ganz gerissenen Streich zum Opfer gefallen waren. Allerdings kam diese Erkenntnis um fünf Minuten zu spät. Sie hörten noch eine Zeitlang Geräusche hinter sich, die darauf schließen ließen, daß ihr sonderbarer Gegner sich mit ihrem Eigentum beschäftigte. Dann entfernten sich die Schritte und das Rauschen hastig bewegter Schlinggewächse. Wenn die Knebel es nicht verhindert hätten, wäre jedem der drei überlisteten Männer jetzt ein drastischer Fluch über die Lippen gekommen.
     
    *
     
    Als Perry Rhodan unter seinem Baum ankam, wollte er ein Signal nach oben geben. Doch da stand Son Okura schon neben ihm.
    „Ich hörte Sie laut reden, Sir, und da wußte ich, daß man Sie entdeckt hatte. Deshalb bin ich heruntergestiegen."
    „Sie müssen noch einmal hinauf und unsere Sachen holen. Wir werden so schnell wie möglich von hier verschwinden... Schon gut, ich erkläre es Ihnen später."
    Der Frequenzseher hatte mit großen Augen auf die zwei schweren Karabiner, auf die Pistolen und den Beutel mit Konservennahrung gestarrt. Dann aber kam Bewegung in ihn, und er holte ihre paar Habseligkeiten aus der Baumhütte.
    „Das ganze Zeug müssen wir wegschaffen", stellte Rhodan trocken fest. „Und zwar so schnell wie möglich. In zwanzig Minuten wird Wallerinski drei gefesselte Wächter in seinem Lager finden. Wenn wir dann nicht genügend Vorsprung haben, können wir in eine recht schwierige Lage geraten."
    „Ein paar Kilometer werde ich schon durchhalten, Sir", sagte der kleine Okura zuversichtlich und lud sich mehr als die Hälfte ihres Gepäcks auf. Sie befanden sich in einer Niederung, und der Wald war streckenweise so dicht, als habe ihn ein Gigant nach einem besonders ausgeklügelten Muster zusammengestrickt. Von einem Eilmarsch konnte daher trotz größter Kraftanstrengung keine Rede sein. Dennoch bedeutete jeder Schritt, den sie vorwärts taten, ein Stück gewonnene Sicherheit.
    Der venusianische Urwald

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