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0023 . Geheimschaltung X

0023 . Geheimschaltung X

Titel: 0023 . Geheimschaltung X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. SHOLS
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haben. In einer Igelstellung können sie Wallerinskis Angriffe leicht abwehren."
    „Wenn es Wallerinski war..."
    Sie stellten noch manche Vermutungen an, ohne der Wahrheit nahe zu kommen. Sie wußten nicht, daß General Tomisenkow den Roboter R-17 zerstört hatte.
    „Wir wollen uns weiter nach links halten", entschied Rhodan. „Unser Abstand zu den Ostblocklern ist viel zu groß. Man kann die Vorsicht auch übertreiben."
    „Vorsicht kann man nie übertreiben", erklärte Okura. Sein Chef lächelte über die Belehrung.
    „Natürlich nicht. Doch es besteht die Möglichkeit, daß man uns braucht. Thora zum Beispiel."
    Rhodans Plan wurde verwirklicht. Nach weiteren zehn Kilometern wurde eine neue Baumhütte gebaut und sofort bezogen. Vor dem Schlafengehen machten sie ihre obligatorischen Versuche, Funkverbindungen mit Bully zu erhalten. Hartnäckig operierten sie an den stecknadellangen, ausziehbaren Antennen. Doch die GOOD HOPE V meldete sich ebenso wenig wie an den Vortagen.
    „Geheimschaltung X", murmelte Rhodan lakonisch. „Sie scheint tatsächlich wirksam geworden zu sein."
    „Oder Mr. Bull ist längst zur Erde zurückgekehrt."
    „Er hat das Gegenteil versprochen. Doch wie dem auch sei, wir sind endgültig auf uns allein angewiesen. Gute Nacht, Son!"
    „Gute Nacht, Sir!"
     
    *
     
    Diesmal weckte sie der Feuerüberfall aus dem Schlaf. Okura spürte sofort Rhodans warnende Hand auf seinem Arm.
    „Ganz still, mein Junge! Das ist direkt vor unserer Haustür."
    Tatsächlich hatte es sich so angehört, als seien die Schüsse genau unter ihrem Baum gefallen. Doch das war eine Täuschung. Der Blätterdom der durchschnittlich fünfzig Meter hohen Baume hatte eine verwirrende Akustik. Sie spähten durch das Laub der Hüttenwand.
    „Ich sehe nichts", sagte Okura.
    „Bei dem Blickfeld auch kaum möglich", grunzte Rhodan gereizt. „Wenn ich nur wüßte … Teufel, dort!"
    Er zeigte mit dem Finger. Auch sein Begleiter hatte die Bewegung erkannt. Menschen waren im Unterholz - höchstens hundert Meter entfernt. Es fielen weitere Schüsse. Erst vereinzelt und abgehackt. Dann eine ganze Salve.
    „Das Gefecht ist weiter links. Bestimmt fünfhundert Meter von hier. Aber die Bewegung da vorn stammte einwandfrei von Menschen."
    „Ganz klar, Sir! Ich habe einen Kopf gesehen."
    „Okay! Dann werde ich einmal nachschauen..."
    „Sir! Bleiben Sie hier! Man wird Sie..."
    Rhodan winkte ab. „Man wird gar nichts. Denn ich bin vorsichtig. Sie bleiben hier und halten die Stellung. Was auch passiert, verraten Sie sich nicht durch einen Schuß. Da drüben - das ist höchstens das Quartier einer Gruppe von Rebellen. Aber vielleicht haben die etwas zu essen für uns. Unsere Munition und Verpflegung bedürfen unbedingt einer Auffrischung."
    Son Okura war ans Gehorchen gewöhnt. Er nickte schweigend.
    Perry Rhodan schwang sich über den Rand der Plattform. Wenn er sich langsam genug hinunter ließ, war die Gefahr einer Entdeckung nicht groß. Das dichte Blattwerk der schmarotzerischen Lianen bot ihm bis zum Boden gute Deckung. Er mußte etwa zwanzig Meter klettern. Um die rechte Schulter zu entlasten, legte er das Hauptgewicht auf die linke Hand.
    Ungesehen erreichte er den Boden, von wo aus die Sicht weit geringer war. Aber er hatte sich die Richtung gemerkt und arbeitete sich sofort weiter vor. Das anhaltende Gefecht mußte die Fremden ablenken. Wohl niemand dachte im Rebellenquartier daran, daß sich noch jemand in ihrem. Rücken befand. Gefährlicher noch als die desertierten Soldaten konnten irgendwelche Venustiere werden, und Rhodan war gescheit genug, seine Aufmerksamkeit auch der unmittelbaren Umgebung zu widmen.
    Doch das Schicksal meinte es offenbar gut mit ihm. Raupen, Käfern und flatternden Schmetterlingen konnte er ausweichen. Sie mochten giftig sein, aber sie kümmerten sich nicht um ihn. Eine Angriffshandlung ihrerseits wäre ein reiner Zufall gewesen. Schwieriger war es mit den Lianen, die teilweise die Dichte einer gezogenen Hecke erreichten. Er mußte sich hindurchzwängen und sich dabei oft dünn wie eine Schlange machen. Ein Zerschneiden der zähen Gewächse hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen. Außerdem bestand die Gefahr, daß sie unter einer statischen Spannung lagen. Rhodan hatte an den Vortagen des öfteren erlebt, daß zerschnittene Lianen surrend und pfeifend wie die Sehne eines Schießbogens vorwärts schnellten. Sie verursachten verräterischen Lärm. Und wenn sie einen Menschen unglücklich trafen,

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