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0023 . Geheimschaltung X

0023 . Geheimschaltung X

Titel: 0023 . Geheimschaltung X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. SHOLS
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gegenseitig überstimmen wollt, macht ihr schließlich ein Geschrei, daß Tomisenkows Patrouillen eher hier sind als unsere eigenen Leute. Du hättest die Wache, Mitja! Sperre jetzt deine Augen und Ohren auf. Die anderen legen sich flach! Wenn euch das nicht paßt, sagt es dem Präsidenten. Aber macht mir keine Schwierigkeiten!"
    Der letzte Sprecher schien eine Art Unteroffizier zu sein. Jedenfalls besaß er Autorität.
    Und das paßte Perry Rhodan absolut nicht. Solange die Männer redeten, wurden sie abgelenkt. Jetzt konnte das geringste Geräusch ihn verraten. Andererseits war der Lärm der Urwaldbewohner noch als Geräuschkulisse brauchbar.
    Wenn Perry den Flügelschlag eines aufflatternden Vogels oder den Lockruf eines Baumtieres abwartete, konnte er sich noch immer unbemerkt bewegen. Es ging nur alles ein bißchen langsamer als geplant. Aus einer fingerdicken Liane hatte er sich eine Art Lasso gebastelt. An der Spitze befand sich eine Schlinge. Dieses Gerät schob er Stück um Stück vor, bis er über der Mündung eines Karabiners lag. Mit einem Ruck zog er die Schlinge zu, die hinter dem Korn der Visiereinrichtung einen Halt fand. Es dauerte eine Endlosigkeit, bis er schließlich im Besitz der Waffe war. Doch, dadurch hatte er noch immer keinen ausreichenden Munitions- und Verpflegungsvorrat.
    Eine kleine Kiste mit der Aufschrift „Fleisch-Extrakt" suchte er sich als nächste Beute aus. Die Schlinge mußte er etwas größer wählen. Damit kam er gut heran. Doch als er den entscheidenden Zug machen wollte, stürzte die Kiste polternd um.
    Der Posten war sofort auf den Beinen.
    „Stoj!" kam sein Kommando, obwohl er Rhodan auf keinen Fall sehen konnte. Im selben Augenblick sprangen auch die anderen vier auf und griffen in routinierter Manier nach den Waffen. Rhodan erkannte sofort, daß er vor dieser Batterie schußbereiter Karabiner keine Chance zum Entkommen hatte. Wenn er den Nachteil des Kräfteverhältnisses wettmachen wollte, so konnte er das nur durch Intelligenz und Bluff erreichen.
    Er stand gelassen auf und hielt dabei den Lauf seines soeben erbeuteten Gewehres nach unten.
    „Nehmen Sie die Hände hoch!" wurde er aufgefordert.
    Darum kümmerte er sich freilich nicht, sondern stieg scheinbar mürrisch über eine im Wege liegende Baumwurzel weg und ging noch näher an die fünf Wächter heran.
    „Bleiben Sie augenblicklich stehen!"
    Rhodan tat es. Und er lächelte hinterhältig und mit der Miene eines unzufriedenen Vorgesetzten.
    „Wer führt hier das Kommando?" fragte er in herrischem Ton und akzentfreiem Weißrussisch.
    Sein selbstsicheres Auftreten verwirrte die fünf offenbar. Jedenfalls dachte keiner mehr daran, ihn noch einmal zum Hochheben der Arme aufzufordern.
    „Zum Teufel, können Sie nicht reden!" donnerte Rhodan nach dem einmal angewandten Rezept weiter.
    „Was ist das für eine Schießerei dort hinten? Gehören diese Salonkrieger vielleicht zu Ihnen?"
    Endlich raffte sich einer der Ostblockler zum Reden auf.
    „Ich heiße Ilja Iljuschin, mein Herr!"
    „Haben Sie keinen Dienstgrad?"
    „Dienstgrade sind nicht mehr üblich, seit Präsident Wailerinski..."
    „Halten Sie den Mund!"
    Perry schlug immer lautere Töne an, weil er sich von einer donnernden Befehlsstimme einige Wirkung versprach.
    „Nehmen Sie zur Kenntnis, meine Herren! Ich bin Kommissar Danow, R. O. Danow. - Die vor vier Wochen umgebildete Regierung des Ostblocks hat gestern schwere Einheiten auf der Venus gelandet, um hier Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Aus dem kurzen Gespräch mit Ihnen gewinne ich den Eindruck, daß sich in Timosenkows Division seltsame Gebräuche entwickelt haben, denen die Regierung wohl kaum das notwendige Verständnis entgegenbringen dürfte. Ich rate Ihnen, sich augenblicklich auf Ihren Eid und auf Ihre Pflichten zu besinnen."
    „Wir gehören nicht zu Tomisenkow, Kommissar..."
    Rhodan sah, wie Mitja dem Sprecher einen Rippenstoß gab. Doch die zugegebene Meuterei war damit nicht mehr rückgängig zu machen.
    „Über Einzelheiten reden wir später. Zunächst sorgen Sie dafür, daß diese undisziplinierte Schießerei aufhört. Wie sagten Sie soeben? - Wallerinski?"
    „Leutnant Wallerinski, Kommissar!"
    „Gut! Sie zwei machen sich sofort auf den Weg zu ihm und benachrichtigen ihn über die neue Lage. Jede Befehlsgewalt auf der Venus liegt ab sofort bei den Kommissaren. Ich wünsche, den Leutnant und seine Männer spätestens in einer halben Stunde hier zu sehen. - Worauf warten Sie

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