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0023 - Wir faßten in ein Wespennest

0023 - Wir faßten in ein Wespennest

Titel: 0023 - Wir faßten in ein Wespennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir faßten in ein Wespennest
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Betonbau des großen Unternehmens. Der Sohn des Besitzers dieser Großgarage war also auch bei den Zeitungsboys. Ben war ja, nach den Angaben seines Vaters, mit ihm befreundet gewesen. Nun, ich würde die Boys heute Abend ja alle kennenlernen.
    Langsam ging ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite zweimal auf und ab. Verfolger konnte ich nicht erkennen.
    Ein letztes Mal sah ich mich prüfend um. Ein paar harmlose Passanten auf den Bürgersteigen, sonst nichts. Also los.
    Ich überquerte die Straße.
    Eine große Einfahrt führte auf das Gelände der Großgarage. Sie bestand außer zahlreichenden kleineren Nebengebäuden vor allem aus einem riesigen kreisförmigen Bau von wenigstens sechzig Metern Durchmesser. An dem großen Betonklotz von acht Stockwerken Höhe führte eine serpentinförmige Auffahrt außen hoch. Bei der Ausfahrt zu jedem einzelnen Stockwerk zeigte eine Tafel an, ob in dieser Etage noch Raum für Fahrzeuge sei, oder ob man sich eine Etage höher bemühen musste.
    Ich schätzte das gesamte Fassungsvermögen auf runde dreitausend Wagen. Später erfuhr ich dann, dass ich mich Verschätzt hatte. Der Betonklotz bot Raum für sechseinhalbtausend Personenwagen. Trotzdem ist dieser Monsterbau nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Parkplatzfrage ist in New York Verkehrsproblem Nr. 1.
    Auf meiner Armbanduhr war es fünfzehn Minuten vor elf Uhr abends, als ich bei der Großgarage ankam. Die geschwungene Auffahrt, die in mehreren Windungen rings um das Gebäude lief, hatte einen Seitenweg für Fußgänger. Es war durch eine halbhohe schmale Betonwand von der Autofahrbahn abgetrennt.
    Ich lief bis zum obersten Stockwerk, ohne einen der Zeitungsboys zu sehen. Verdammt, sollte ich mich denn geirrt haben?'
    Oder hatte mich jemand in eine Falle locken wollen?
    Ich stand auf dem flachen Dach der Großgarage und musterte nachdenklich New-Yorks Nachthimmel. Praktisch gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder stammte die Zeitungsmeldung von den Zeitungsboys, dann war sie also echt und die Boys würden sich hier treffen. In diesem Fall war die einzige Frage: wo in diesem riesigen Komplex?
    Oder aber diese Meldung war von den Gangstern ausgegangen. Dann war es natürlich eine Falle. Ich musste auf der Hut sein.
    Wenn es eine Falle wäre, welche Chance hatten sie, mich in einem günstigen Augenblick für sie zu erwischen? In dem großen Gebäude; waren die Möglichkeiten für die Gangster nicht sehr gut. Hier herrschte ein dauerndes Kommen und Gehen. Mord eines G-man in der Öffentlichkeit vor unwillkommenen Zeugen -so etwas leisten sich nur Selbstmordkandidaten.
    Ich knöpfte mir den oberen Mantelknopf auf und tastete in meine linke Achselhöhle, wo die Dienstpistole im Schulterhalfter saß. Ich lockerte den Griff ein wenig, damit ich sie im äußersten Notfall so schnell Wie nur möglich herausholen konnte. Schon mancher G-man musste es mit dem Leben bezahlen, dass er die Kanone nicht früh genug in der Hand hatte.
    Die Gedächtnistafel der gefallenen Kameraden im Zimmer des FBI-Direktors legte davon ein beredtes Zeugnis ab.
    Ich lief den langen Weg in der spiralenförmigen Auffahrt wieder hinab. Als ich vor dem Gebäue stand, sah ich einen etwa vierzehn Jahre alten Jungen von der Straße kommen. Ich hielt mich im Schatten des Gebäudes und folgte ihm vorsichtig.
    Er ging an der linken Außenwand des kreisförmigen Betonklotzes entlang. Bald wurde seine Gestalt von der Dunkelheit verschluckt. Ich tastete mich weiter wie ein Blinder.
    Vor dem großen Garagengebäude war alles taghell erleuchtet, hier auf der Rückseite herrschte dickste Finsternis. Nur langsam gewöhnten sich meine Augen an die alles verschlingende Schwärze.
    Nach einiger Zeit konnte ich ungefähr erkennen, was vor mir lag. Ich hatte den Betonkreisbau der Großgarage bis genau zur Hälfte nach hinten umkreist. Ein sehr großes Gelände schloss sich an, das sichtlich ein Baugrundstück für die nächste Großgarage war. Im Augenblick lag es noch brach. Um es wenigstens etwas auszunutzen, schien es der Besitzer als Parkplatz für Autobusse und Lastkraftwagen freigegeben zu haben. In einem großen offenen Viereck standen Reihen von Lkw’s und Omnibussen. Die Fläche in der Mitte war frei. Auf ihr erkannte ich im Zwielicht der Nacht eine Versammlung von Jungen, die an die sechshundert Leute betragen mochte.
    Ich ging auf sie zu. Als sie meine Gestalt plötzlich aus der Dunkelheit vor sich auftauchen sahen, schwiegen viele erschrocken. Ich sagte, um

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