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0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

Titel: 0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gruben ihm das Wasser ab
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wieder herunterkam.«
    »Hatte sie eine Handtasche bei sich?«, fiel ich ein.
    »Nein. Nur ein ganz kleines Beutelchen, worin Damen ihr Taschentuch aufzubewahren pflegen. Es war nicht größer als eine Faust.«
    »Wie groß war die Dame ungefähr?«
    »Ich glaube, sie wäre Ihnen etwa bis zum Kinn gegangen«, erwiderte der Alte und zeigte auf mich.
    »Hohe Absätze?« warf ich ein.
    »Nein, ganz flache Schuhe.«
    »Sonst können Sie uns nichts weiter sagen?«
    »Höchstens, dass Miss Caight gleich nach dem Empfang ihres Besuches telefonisch bei mir eine Flasche Likör und zwei Gläser bestellte.«
    »Wer brachte das Getränk zu Miss Caight?«
    »Mister Edwards, der Zimmerkellner für diese Etage.«
    »Was wissen Sie rein allgemein von Miss Caight?«
    »Nicht viel. Sie hat entweder keine Angehörigen oder sie steht mit ihnen nicht in Verbindung. Jedenfalls bekam sie nie Post. Sonst hatte ich ja so gut wie nie mit ihr zu tun. Wir sahen uns kaum.«
    »Kam nach der Dame gestern Abend noch ein zweiter Besucher zu Miss Caight?«
    »Nein.«
    »Wer entdeckte den Mord?«
    »Ich. Zu meinen Pflichten gehört es, unser Personal zu wecken. Miss Caight hätte um fünf Uhr aufstehen müssen, da sie ab sechs Dienst hat. Ich rief sie um fünf übers Haustelefon an. Ich ließ es sechsmal klingeln, dann legte ich den Hörer auf und nahm an, dass Miss Caight nun munter sei. Um halb sechs fehlte sie aber beim Frühstück in der Küche. Da ging ich nachsehen. Als ich sah, was passiert war, rief ich sofort die City-Police an.«
    »Gut. Vielen Dank einstweilen. Sie können jetzt gehen. Falls wir Sie in den nächsten Tagen noch einmal brauchen sollten, werden wir Sie schriftlich benachrichtigen und zum Polizeipräsidium vorladen.«
    »Gut. Wenn möglich nachmittags. Den Vormittag brauche ich zum Schlafen, da ich ja diesen Monat Nachtdienst habe.«
    »Wir werden uns danach richten.«
    Der Alte verließ das Zimmer. Wir drei sahen uns an.
    »Tja«, meinte Miller gedehnt, »das war nicht gerade viel.«
    »Nein«, stimmte Phil zu. »Wir wissen nicht einmal, ob es wirklich eine Frau war, die Miss Caight gestern besuchte. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich ein Mann in Frauenkleidung steckt und einen dichten Schleier vors Gesicht hängt, um die Polizei irrezuleiten. Es kann eine Frau gewesen sein, es muss aber nicht.«
    Ich zuckte mit den Schultern und meinte: »Rätselraten hatte keinen Zweck. Sehen wir uns diesen Kellner an, diesen Mister Edwards, von dem der Pförtner sprach. Vielleicht hilft uns das weiter.«
    Wir ließen ihn rufen. Er war noch ziemlich jung und kam in Schlafanzug und Morgenrock.
    »Mister Edwards«, begann Miller, »Sie servierten gestern Abend bei Miss Caight Likör. In wessen Auftrag?«
    »Der Nachtpförtner gab mir die Bestellung durch.«
    »Um wie viel Uhr war das?«
    »Es muss gegen elf gewesen sein, vielleicht auch ein paar Minuten früher.«
    »Erzählen Sie mal.«
    »Was gibt es da zu erzählen? Ich suchte die gewünschte Flasche, entkorkte sie und versah sie mit einem Gießer. Dann stellte ich sie mit den Gläsern auf ein Tablett und klopfte bei Miss Caight. Sie rief ›Come in‹, und ich ging herein. Sie stand gerade am Bett und schien ein bisschen verwirrt zu sein über mein schnelles Erscheinen.«
    »Wieso? Was meinen Sie damit?«
    »Es kam mir so vor, als wäre sie verwirrt. Vielleicht auch erschrocken, so genau verstehe ich mich nicht auf Gesichtsausdrücke. Sie zog ziemlich hastig die Bettdecke zurecht, als wenn sie etwas Unerlaubtes getan hätte. Nun, es ist nicht meine Art, neugierig oder gar aufdringlich zu sein. Ich ging zum Tisch und servierte.«
    »War außer Miss Caight noch jemand im Zimmer?«
    »Ja, eine Dame.«
    »Wie sah sie aus?«
    »Ich konnte sie nicht erkennen, denn sie war sehr dicht verschleiert. Sie schien in Trauer zu sein.«
    »Stand sie?«
    »Nein, sie saß in dem Sessel, der der Tür am nächsten sieht.«
    »Konnten Sie ihre Haarfarbe sehen?«
    »Ich habe wirklich nicht darauf geachtet.«
    »Sie servierten also den Likör. Schenkten Sie selber ein?«
    »Das erste Glas, selbstverständlich. Darauf zog ich mich zurück, da Miss Caight keine weiteren Wünsche äußerte.«
    »Wurden sie später noch einmal zu Miss Caight gerufen?«
    »Nein.«
    »Kannten Sie Miss Caight näher?«
    »Nein, ich kenne sie fasst gar nicht. Ich bin selbst erst seit drei Wochen hier im Hotel.«
    »Gut. Vielen Dank. Falls wir Sie später noch einmal brauchen, werden wir Sie vorladen.«
    Er nickte. Unentschlossen

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