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0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

Titel: 0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gruben ihm das Wasser ab
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Herz gedrungen zu sein und den Tod zur Folge gehabt zu haben.«
    »Dann wundert es mich, dass der Mann nicht geschrien hat oder dass niemand das Schreien hörte. Soweit liegt doch die Straße von hier nicht entfernt.«
    »Ich glaube kam, dass er schreien konnte«, meinte der Arzt. »Der Täter hielt ihm den Hals zu, wahrscheinlich mit der linken Hand, während er mit der rechten die Stöße ausführte.«
    »Dann müsste ja der-Täter ein außerordentlich kräftiger Mann gewesen sein. Dieser Mann hier ist immerhin auch nicht gerade ein Schwächling. Und es gehört eine ganz hübsche Portion Kraft dazu, einen mit der Linken festzuhalten und mit der Rechten zu erstechen.«
    »Ja, sicher. Aber der Tote schien betrunken gewesen zu sein.«
    »Das vereinfacht die Sache für den Mörder«, nickte ich. »Betrunkene sind meistens leichter zu überwältigen als Nüchterne, weil sie mit ihrem eigenen Gleichgewicht zu schaffen haben.«
    Der Arzt nickte nur. Miller fragte: »Wann kann der Tod frühestens eingetreten sein?«
    »Auf keinen Fall vor zwölf Uhr.«
    »Und spätestens?«
    »Im äußersten Fall halb zwei.«
    »Vielen Dank, Doc. Sind Sie mit Ihrer Untersuchung soweit fertig?«
    »Ja. Alles Weitere kann ich nur bei der Obduktion ermitteln.«
    »Gut. Ben, dann mach deine Bilder von dem Toten. Du kennst dich ja darin aus. Von jeder Seite, Großaufnahmen von den Wunden, vom Dolch und vom Gesicht uns so weiter.«
    Wir traten beiseite und warteten schweigend, bis der Fotograf seine Tätigkeit beendete.
    Dann ordnete Miller an, dass zwei Mann die Kleidung des Toten durchsuchen sollten.
    Wir sahen gespannt zu.
    Aber unsere Gesichter wurden lang und länger.
    Zum Schluss fluchten wir drei gemeinsam.
    Nicht das leiseste Krümelchen war bei dem Toten zu finden. Keine Papiere, kein Taschentuch, kein Schlüssel -absolut nichts.
    »Auch das noch«, stöhnte Miller. »Jetzt haben wir womöglich noch ein paar Tage zu tun, bis wir überhaupt wissen, wer der Tote ist. Und wenn wir Pech haben, finden wir es nie. Verdammt noch mal! Hat sich denn alles gegen uns verschworen?«
    Ich konnte seine Laune absolut begreifen. Glauben Sie mir, ich war in der gleichen Stimmung und hätte am liebsten das Blaue vom Himmel heruntergeflucht, wenn das wenigstens etwas genützt hätte.
    Nach ungefähr zwei Stunden, die Sonne war längst aufgegangen, erfuhren wir schließlich noch, dass auf dem Rasen keine auswertbaren Fußspuren zurückgeblieben waren.
    Das Einzige, was wirklich positivermittelt werden konnte, war die Gewissheit, dass dieser Mann wirklich hier bei dieser Hecke ermordet worden war und nicht etwa nachträglich hergeschleppt wurde. Dann hätte man Schleifspuren von seinem Körper oder aber tiefere Fußspuren im Gras finden müssen. Wenn ein Mann getragen wird, drücken sich die Absätze der Tragenden tiefer als sonst in die Erde. Das war aber nicht der Fall. Auch Blutspuren wurden nur bei der Hecke gefunden, wo auch die Leiche lag.
    Miller, Phil und ich marschierten langsam zurück zum Eingang des Parkes. Dort hatten uniformierte Polizeibeamte den Eingang abgeriegelt. Hinter ihren stämmigen Figuren stand eine vielköpfige Menge von Neugierigen. Als Phil und ich uns den Weg zu unserem Jaguar bahnten, tauchte Sandy vom »Herald« auf und schoss ein Blitzlichtfoto von uns. Ich grinste ihm böse ins Objektiv.
    Am nächsten Morgen stand das Bild auf der ersten Lokalseite. Groß auf gemacht mit den beiden Schlagzeilen: DER DRITTE MORD DES UNHEIMLICHEN »KING« -COTTON UND DECKER; DIE BEKANNTEN GANGSTERJÄGER; AM TATORT:
    Na, das war weder nach meinem, noch nach Phils Geschmack. Mit diesen Bildern wurde man so populär gemacht, dass man sich keinem Gangster mehr auf die Fersen setzen konnte, ohne das es nicht im Handumdrehen die ganze Unterwelt wusste, hinter wem man her war.
    Als ich mich mit Phil im Hauptquartier der City-Police bei Lieutenant Miller traf, gab es dann wenigstens einen kleinen Lichtblick.
    »Hier, Kollege«, rief der Beamte uns entgegen, als wir seine Bude betraten, »Ich habe ein Fernschreiben aus Washington von der FBI-Zentrale. Die Fingerabdrücke des Mannes, den wir gestern früh fanden, sind in der Zentralkartei registriert gewesen. Ich lese vor:
    United States Departement of Justice, Federal Bureau of Investigation, Washington 25, D. C.To the Headquarters of the New York City Police in receiving Lieutenant Miller’s question for prints.
    (Justizministerium der USA. Bundeskriminalpolizei, Washington 25, Distrikt von Columbia.

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