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0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

Titel: 0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gruben ihm das Wasser ab
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Tür auf und traten über die Schwelle. Aber nur einen Schritt, dann blieben wir drei wie auf ein Kommando stehen.
    Hier war uns jemand zuvorgekommen. Das sah man auf den ersten Blick. Die Schranktüren standen offen. Die Laden einer alten Kommode waren herausgerissen. Ein paar Wäschestücke lagen verstreut in der Bude umher. Sogar das Bett hatte man in die Bestandteile zerlegt.
    Phil wollte sich bücken und ein Stück Papier aufheben. Ich rief ihn hastig an.
    »Liegen lassen.- Phil. Miller, laufen Sie zum nächsten Telefon. Mein Wagen hat ja leider keine Funksprechverbindung mit dem Hauptquartier der City-Police. Beordern Sie auf dem schnellsten Wege drei oder noch besser vier Mann hierher, die etwas von Fingerabdrücken verstehen.«
    »Glauben Sie denn, dass wir überhaupt welche finden, außer denen von Velucca selber?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Woher soll ich es wissen? Aber wir müssen sicherheitshalber so tun, als wären welche hinterlassen worden.«
    »Stimmt. Sie haben Recht. Ich bin gleich wieder da.«
    Wir gingen wieder hinaus in den Korridor. Ich bückte mich und musterte das Türschloss. Ganz deutliche Kratzer waren zu sehen.
    »Mit einem krumm gebogenen Draht«, sagte ich zu Phil. »Dieses Schloss könnte jedes Kind mit einem Stück Draht aufkriegen.«
    Ich drehte mich um und wandte mich wieder an den Alten der vor sich hinbrummend hinter uns stehen geblieben war.
    »Waren Sie gestern Abend zu Hause? Den ganzen Abend?«
    »Nein. Ich war in Jonny’s Inn (Kneipe) und habe ein paar Schnäpse getrunken.«
    »Und die Wohnung?«
    »Wenn Velucca nicht zu Hause war, stand sie leer. Meine Frau ist im vorigen Jahr gestorben.«
    »Wann sind Sie schätzungsweise nach Hause gekommen?«
    »So gegen zwei, nehme ich an.«
    Phil nickte mir zu.
    »Das reichte dreimal, um Veluccas kleine Bude um- und umzustöbern.«
    »Ja. Und so war es auch. Wahrscheinlich hat man Velucca beim Verlassen des Hauses beobachtet und später auch hier den lieben Mann Weggehen sehen und dann die günstige Gelegenheit ausgenutzt.«
    Wir steckten uns Zigaretten an, während wir auf Miller warteten. Als ich sah, dass der Alte sehnsüchtig zu meinem Glimmstängel schielte, gab ich ihm mein Päckchen, in dem noch fünf oder sechs waren. Er wurde auf der Stelle freundlicher.
    »Hatte Velucca oft Besuch?«, nutzte ich seine freundliche Stimmung sofort aus.
    »Überhaupt nicht.«
    »Bekam er viel Post?«
    »Ein einziges Mal, seit er hier wohnte.«
    »War er ein ruhiger Mieter?«
    »Kann man wohl sagen. Tagsüber arbeitete er ja bei seiner Tankstelle. Na, und abends war er meistens zu Hause und ging früh ins Bett. Nur in den letzten Wochen, da fing er plötzlich an, jeden Abend wegzugehen. Und manchmal kam er erst sehr, sehr spät nach Hause.«
    Miller kam wieder. Wir mussten noch ungefähr eine Viertelstunde warten, dann trafen vier Leute aus der daktyloskopischen Abteilung der City-Police mit einem Funkstreifenwagen ein. Sie machten sich sofort an die Arbeit. Miller hatte ihnen klugerweise befohlen, Veluccas Fingerabdrücke zum-Vergleich mitzubringen.
    Während die Leute sich in Veluccas Zimmer beschäftigten, fragten wir den Alten noch ein bisschen aus, aber es war nichts mehr an Bedeutung von ihm zu erfahren.
    Dann sahen wir einmal durch den Türspalt.
    »Hallo, Boys. Wir sieht’s aus?«, fragte Miller seine Leute.
    »Prints in jeder Menge, Chef. Und alle von ein- und demselben, aber nicht von Velucca«, war die Antwort.
    Wir machten vor Freude fast einen Luftsprung. Ehrlich gesagt, hatte ich das selbst nicht erwartet.
    »Habt ihr den Brief oder was das da ist schon ausgesucht?« fragte Phil, der sich nun mal auf ein Stück Papier versteift hatte, das ziemlich in der Nähe der Tür auf dem bloßen Fußboden lag. »Noch nicht. Aber ich werde mir das Ding gleich mal vornehmen.«
    Einer der vier Männer machte sich drüber her. Nach ein paar Minuten raunte er: »Prints sind drauf. Aber sie stammen nicht von Velucca. Und mit denen, die wir an der Schranktür, am Bett und auf der Kommode gefunden haben, sind sie auch nicht identisch.«
    Miller rieb sich die Hände.
    »Mensch, Junge«, jubelte er. »Ist das eine fette Beute. Cotton, ich habe das Gefühl, wir haben die sieben mageren Jahre hinter uns, und jetzt kommen die sieben fetten.«
    »Wir wollen’s hoffen.«
    Noch eine Minute ungefähr verging, dann hielt uns der Mann das Stück Papier hin.
    »Ich hab die Prints gesichert, Chef. Sie können’s jetzt ruhig in die Hand nehmen«, sagte

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