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0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

Titel: 0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gruben ihm das Wasser ab
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verabredet, wartete Phil mit dem Taxi an der nächsten Straßenecke.
    »Vierzehnte«, sagte ich, als ich hineinkletterte.
    Der Fahrer brachte uns hin. Ich befahl ihm, langsam die 14. Straße entlang zu fahren. Phil peilte links, ich rechts zum Fenster hinaus. Dann entdeckte ich das Haus.
    »Halt!«, rief ich.
    Wir stiegen aus und betrachteten uns den Laden. Er hatte drei große Schaufenster. Die Neonschrift über dem Eingang verriet den Besitzer mit leuchtend blauen Buchstaben.
    Joan Lancer-Cruseday.
    Ich pfiff einmal kurz durch die Zähne.
    »Kennst du diese Joan?«, fragte Phil darauf.
    »Nein. Aber sieh dir doch mal den Namen an.«
    »Na und?« Mir sagte der Name gar nichts.
    »Kürz ihn Mal ab. Aus Joan Lancer-Cruseday wird dann J. L. C. Dieselben Buchstaben, mit denen der Brief an Beverly unterzeichnet war, den uns seine Mutter aushändigte. Wir haben im Telefongespräch unter C gesucht, weil wir ja nicht wissen konnten, dass die beiden letzten Buchstaben einen Doppelnamen bezeichneten. Hätten wir unter J gesucht, hätten wir diese Joan Lancer-Cruseday längst gefunden.«
    Jetzt hatte Phil kapiert. Aber mitten in der Nacht konnten wir natürlich nichts mehr unternehmen. Aber so eilig hatte ich es jetzt auch nicht mehr. Mir genügte es fürs Erste, dass wir J. L. C. gefunden hatten. Was würde sich tagsüber bei ihr ergeben?
    ***
    Am Morgen gingen wir wie üblich zuerst einmal in unser Office zum FBI und sahen die neu eingegangenen Sachen auf unseren Schreibtischen durch. Als wir damit fertig waren, fuhren wir wieder zu Miller. Er saß schon in Hemdsärmeln hinter seinem Schreibtisch und schlürfte heißen Kaffee.
    »Das erste Fernschreiben von Washington ist bereits eingegangen«, sagte er nach der Begrüßung.
    »Und? Resultat?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Wie man’s nimmt. Ich bin zufrieden.«
    Ich griff nach dem Blatt Papier und las: »… in receiving Lieutenant Miller’s question for members of the Morre-Gang in New York…«
    Die Morre-Gang bestand aus Rian Morre, dem Boss. Unterboss war Lecy Oligans. Außerdem drei Bandenmitglieder; Beverly,Velucca, Kravchenkusz. Die Bande wurde im März 1955 durch die Verurteilung der drei Bandenmitglieder zerschlagen. Morre und Oligans konnte nichts nachgewiesen werden. (Siehe auch die-Vorstrafenregister der einzelnen Bandenmitglieder.)
    Personalbeschreibung: »Rian Morre…«
    Und nun folgte die List der Personen, einzeln beschrieben in der Art, wie wir sie schon auf Veluccas Bogen gesehen hatten. Einige Kleinigkeiten fehlten, vermutlich weil sie der Zentrale nicht bekannt waren. Beispielsweise war der jetzige Aufenthaltsort von Oligans, dem ehemaligen Unterboss, nicht bekannt. Und der Aufenthaltsort von Kravchenkusz, dem dritten Bandenmitglied, fehlte gleichfalls. Aber zu meiner Überraschung war sowohl Beverlys als auch Veluccas Ermordung bereits auf den Karten erwähnt. Sie mussten fixe Jungs in der Zentrale haben. Von allen Leuten wurde angegeben, dass die Fingerabdrucksformeln registriert seien.
    »Ein brauchbares Ergebnis«, sagte ich. »Ich schlage vor, wir sehen uns diesen ehemaligen Boss sofort einmal an. Einverstanden?«
    Miller nickte.
    »Klar.«
    Rian Morre hatte einen Trödlerladen, dessen genaue Anschrift bei seiner Personalbeschreibung gestanden hatte. Es war also nicht schwer, die Bude zu finden.
    Morre handelte mit allem, was das Herz kleiner Bürger nur begehren mochte. Vom gebrauchten Anzug zum alten Gemälde, vom russischen Samowar bis zur gebrauchten Waschmaschine und dem Auto aus zweiter oder gar dritter Hand konnte man bei ihm alles kriegen. Sofern man es bezahlen konnte, versteht sich.
    Als wir eintraten, fuhr er sofort misstrauisch und auch ein bisschen erschrocken hinter seinem Schreibpult auf.
    »Lassen Sie die Kanone in der Schublade, Morre«, winkte ich ab, als ich seine Bewegung sah. »Wir kommen nicht von einer ehemaligen Konkurrenzgang, sondern vom FBI.«
    Dass Miller bei der City-Police war, brauchte ich ihm ja nicht unbedingt auf die Nase zu binden. So gute Gesellschaft spielten wir nicht, dass wir jeden einzeln hätten vorstellen müssen.
    Wir benahmen uns, als ob wir uns dazu verabredet hätten, so, wie es sich vor dem Boss einer früheren Bande geziemt.
    Phil schlenderte durch den großen Raum und lehnte sich gegen eine Tür, die irgendwo nach hinten führte. Miller blieb an dem ungeputzten Fenster stehen, das nach vorn zur Straße hinaussah. Ich setzte mich direkt vor Morre an sein Schreibpult.
    So eine Verteilung hat

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