Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

Titel: 0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gruben ihm das Wasser ab
Vom Netzwerk:
aufgehen.
    »Also, was wissen wir?«, begann Miller.
    »Dass zwei Männer und eine Frau ermordet wurden, die alle drei Dreck am Stecken hatten«, sagte Phil. »Beverly brach bei Landless ein, Velucca bei William und die Caight scheint das Halsband im Hotel gestohlen zu haben.«
    »Gibt es zwischen diesen drei Leuten eine Verbindung?«, forschte Miller weiter. Ich verhielt mich schweigsam und ließ Phil reden.
    »Zwischen Beverly und Velucca nehme ich das an. Beide erhielten ein Schreiben, das zumindest in einer Zeile übereinstimmenden Text hatte. Und ich denke mir diesen Zusammenhang so: Von Velucca wissen wir, dass er bei dem Überfall auf die Bank dabei war. Von Beverly wissen, wir, dass er gleichfalls wegen Bandenverbrechen ungefähr zur gleichen Zeit verurteilt worden ist. Warum sollte nicht Beverly das zweite Mitglied der Bande gewesen sein. Nehmen wir jetzt weiter an, dass - wie allgemein üblich - diese Bande einen Chef hatte, der zwar den Überall plante, aber selbst nicht daran teilnahm, dann ergibt sich doch eines ganz klar, die drei Boys schweigen und gehen ins Gefängnis. Sie wissen, das Geld ist noch da. Wenn wir herauskommen, sind wir reiche Leute. Und jetzt ist es nun soweit. Zumindest zwei von ihnen - nämlich Velucca und Beverly - sind entlassen worden. Vielleicht auch der dritte. Das werden wir ja morgen erfahren, wenn uns die Zentrale die Anfrage nach den übrigen Mitgliedern der Morre-Gang beantwortet. Also zwei sind mit Sicherheit entlassen worden. Der frühere Boss von ihnen hat nur auf diesen Tag gewartet. Er schreibt ihnen Drohbriefe, weil er seinen Anteil von der damaligen Beute haben will. Einen dieser Briefe finden wir bei Velucca, den Rest des zweiten bei Beverly. Beide aber denken nicht daran, ihrem Boss jetzt etwas abzugeben. Sie weigern sich. Ergebnis, sie werden aus Rache ermordet. Wenn wir jetzt noch annehmen, dass der Boss der Bande vielleicht bei seinen Mitgliedern den Spitznamen ›The King‹ hatte, dann haben wir auch eine Erklärung für die Zettel, die er bei den Toten zurückließ. Er sagte sich, dass diese eigenartigen Zettel von der Presse natürlich bekannt gemacht würden. Denken wir jetzt weiter, das dritte Bandenmitglied sei ebenfalls aus dem Gefängnis entlassen worden, dann ergibt sich doch folgende Folgerung von ganz allein. Wenn ich zwei ermorde und meinen Spitznamen dabei zurücklasse, den ja meine früheren Bandenmitglieder kennen, dann wird der dritte vielleicht so eingeschüchtert sein, dass er jetzt aus lauter Angst bereit ist, mit seinem früheren Chef die Beute zu teilen.«
    Miller wiegte den Kopf hin und her.
    »Ich gebe zu, diese Theorie hat einiges für sich«, sagte er.
    »Und eine ganze Menge spricht dagegen«, platzte ich heraus. »Erstens: Was soll Miss Caight in dem Spiel? Zweitens: Wer ist die Frau die Miss Caight besuchte und mit Zynakali vergiftete? Drittens: Wenn dieser Gangsterboss der King ist und Veluccas Bude durchsuchte, wieso fand er das Geld nicht? Viertens: Warum gingen Velucca und Beverly auf neue Raubzüge aus, wenn sie doch die Beute von dem Banküberfall noch hätten haben müssen? Kein Gangster tut so etwas. Immer erst langsam vorgehen, nichts überstürzen - die alte Gangsterdevise. Fünftens: Was soll der Brief an Beverly, der noch an die Adresse seiner Mutter ging? Sechstens: Wieso sind an dem Brief, den wir in Veluccas Zimmer fanden, andere Fingerabdrücke, als sie derjenige zurückließ, der vor uns in das Zimmer eindrang und es durchwühlte. Ich denke, Brief und Zimmerdurchsuchung seien das Werk des King, wie Phil es sich vorstellt. Siebentens…«
    »Um Gottes willen, hör auf«, unterbrach mich Phil. »Ich habe eine Theorie in groben Umrissen vorgetragen. Die Einzelheiten müssen wir selbstverständlich erst noch in diese Theorie einpassen.«
    Ich schüttele beharrlich den Kopf.
    »Ganz im Gegenteil, mein Lieber. Wir müssen die Theorie den einzelnen Tatsachen anpassen, und nicht die Tatsachen der Theorie. Aber macht meinetwegen, was ihr wollt. Ich für meinen Teil habe für heute genug. Ich muss das ganze Zeug erst einmal überschlafen und ein bisschen Abstand dazu kriegen. Rom haben sie nicht in einem Tag erbaut, warum sollen wir unser Beweisgebäude gegen die King jetzt plötzlich an einem Tage errichten, nachdem wir ein paar Tage lang nicht einmal zu einem Fundament gekommen sind? Morgen ist auch noch ein Tag. Und außerdem können wir sowieso nichts weiter unternehmen, bevor nicht die Fernschreiben an die Zentrale

Weitere Kostenlose Bücher