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0025 - Das Geheimnis des Spiegels

0025 - Das Geheimnis des Spiegels

Titel: 0025 - Das Geheimnis des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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gepreßten, krächzenden Schrei aus. »Haidar!« gurgelte er zitternd. »Sieh doch!« Seine Hand wies auf einen schlanken Schatten, der ihnen in diesem Augenblick in der finsteren Halle entgegentrat.
    »Au, verdammt!« keuchte Haidar.
    Der Schatten kam auf die beiden Männer zu.
    »Nichts wie weg!« stöhnte Yahan.
    Die Einbrecher wollten sich umdrehen und schleunigst Reißaus nehmen, doch ihre Beine gehorchten ihnen nicht. Sie standen wie angewurzelt da und glotzten den Mann, der sich ihnen näherte, verstört an.
    Der Mann trug einen Turban. Yahan und Haidar konnten nunmehr sein Gesicht erkennen. Haidar wußte, daß er Nadir, den Diener des Engländers, vor sich hatte. Er dachte an die Folgen, die diese unerwünschte Konfrontation nach sich ziehen würde.
    Es gab für ihn nur eines, womit er das Unheil noch von sich abwenden konnte: Angriff. Er ballte die Fäuste. »Los, Yahan!« stieß er hastig hervor. »Auf ihn!« Die Einbrecher warfen sich nach vorn.
    Doch in derselben Sekunde raubte ihnen das, was sie zu sehen bekamen, beinahe den Verstand. Nadir drehte den Kopf nach hinten, und nun blickten die beiden Einbrecher in ein abscheuliches Dämonengesicht.
    Das Gesicht des Januskopfes!
    Eine grauenvolle Fratze. Böse. Drohend. Gefährlich. Zischend bewegten sich die Schlangen auf dem kalten grauen, wie aus Stein gemeißelt wirkenden Kopf.
    Yahan und Haidar waren vor Entsetzen gelähmt.
    Eine schmerzhafte Hitze brannte sich in ihre Augen.
    Der Janus holte sich seine ersten Opfer!
    ***
    Das Dämonenhaus wurde von einem Werwolf bewacht!
    John Sinclair federte zurück. Er richtete die Lötlampe auf die abstoßende Monsterfratze. Das Untier heulte auf. Es stank nach verbrannten Haaren. John versuchte an seinem Gegner vorbeizukommen.
    Aber der Werwolf ließ es nicht zu. Er versetzte dem Geisterjäger einen gewaltigen Hieb mit der Pranke. John flog zurück und knallte neben dem Tor gegen die Mauer.
    Die Bestie setzte augenblicklich nach. Als die scharfen Krallen durch die Luft schnitten, duckte sich John blitzschnell, sprang zur Seite und konterte mit der Lötlampe.
    Das Fell des Untiers glühte auf. Der Werwolf warf sich brüllend herum. John zog die Kette seines geweihten Silberkreuzes über den Kopf. Er nahm das Kruzifix in die linke Hand.
    Silber können Werwölfe nicht vertragen. John wartete nicht auf den nächsten Angriff des Scheusals, sondern trat dem Unhold entschlossen entgegen. Die Bestie wich vor dem Kreuz zurück.
    John folgte dem Monster. Er zog mit der Lötlampenflamme einen waagrechten Strich über den behaarten Leib des Werwolfs. Gleich darauf kam der senkrechte Strich.
    Das brennende Kreuz auf der Brust des Ungeheuers machte diesem arg zu schaffen. Der Werwolf röhrte schaurig. Er trommelte mit seinen Pranken auf die Brust, um das Kreuz loszuwerden.
    Als die Bestie erneut ihr Maul weit aufriß, stieß John ihr das silberne Kruzifix tief in den Rachen. Das überlebte das Scheusal nicht. Daran erstickte das Untier.
    Röchelnd brach es zusammen. Der Wächter des Dämonenhauses stürzte zu Boden. Büschelweise fielen die Haare von seinem Körper. Die Wolfsschnauze bildete sich zurück.
    Ein Mann lag vor Johns Füßen. Leblos. Tot. Erlöst.
    John wollte seine Flucht fortsetzen. Doch der Lärm, den der Werwolf verursacht hatte, war im Dämonenhaus nicht ungehört geblieben. Die beiden Kerle, die John hierher gebracht hatten, kamen gelaufen.
    Sie sahen den Toten und verwandelten sich augenblicklich in Monster mit gefährlichen Schlangenarmen. Hinter ihnen kamen noch mehr von dieser abscheulichen Sorte aus dem Haus.
    John Sinclairs Flucht schien damit vereitelt zu sein…
    ***
    Yahan und Haidar blickten dem Janus entsetzt in die leuchtenden Augen. Sie konnten das Grauen, das sich ihnen bot, geistig nicht verkraften.
    Durch seine Seelenwanderung hatte Janus vorübergehend Kräfte verloren. Deshalb schaffte es Haidar, sich von dem dämonischen Bann des Scheußlichen zu befreien.
    Jetzt stürzte er sich auf den Janus. Gleichzeitig wirbelte Yahan herum und rannte brüllend aus dem Haus. Er verschwand in der dunklen Nacht, während Haidar versuchte, den Dämon mit seinen Fäusten niederzudreschen.
    Das konnte ihm jedoch niemals gelingen. Der Janus ließ ihn kommen. Er wich den Schlägen des Einbrechers geschickt aus, packte ihn derb, riß ihn hoch und schleuderte ihn kraftvoll zu Boden.
    Haidar blieb benommen liegen. Janus legte seine Hände seitlich an den Kopf des Einbrechers. Er wollte dem Mann das Genick mit

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