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0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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besonders leicht verwirklichen ... aber es sind immerhin Pläne."
    Crest sah ihn neugierig an.
    „Wir werden Takos Telesprungmuster in verständliche geographische Daten umdeuten müssen."
    Crest sog heftig den Atem ein.
    „Umdeuten! Wissen Sie überhaupt, ob das möglich ist?"
    Rhodan lachte.
    „Nein, keine Ahnung."
    Er stand auf.
    „Ich werde mich sofort darum kümmern", fuhr er fort, „ob wir überhaupt eine Aussicht auf Erfolg haben. Wenn nicht, dann müssen wir es auf anderem Wege versuchen."
    Und als die Tür sich vor ihm öffnete, sagte er lächelnd noch: „Über eines bin ich ganz besonders froh: die ganze Geschichte mit Ihrer Entführung war nichts anderes als ein Bluff. Vielleicht spürte der fremde Teleporter tatsächlich den Auftrag, sich Ihrer zu bemächtigen. Aber in Wirklichkeit tauchte er hier nur auf, um einen von uns hinter sich herzulocken."
    Crest hatte Falten auf der Stirn. „Sie glauben, daß man es nicht auf mich abgesehen hat?"
    „Ganz sicher nicht", lachte Rhodan. „Letzten Endes wäre es ein größenwahnsinniger Plan, Sie mitten aus dem Staatsgebiet der Dritten Macht entführen zu wollen."
     
    *
     
    Clifford Monterny hatte seine erste große Schlappe sozusagen in Direktübertragung erlebt. Er hatte mit dem Japaner Tako Kakuta in einseitiger, unbemerkter telepathischer Verbindung gestanden, bis Takos Hypnoblock auf psychophysischem Wege entfernt wurde. Und bevor er die unterbrochene Verbindung wieder aufnehmen konnte, war Tako ein Gegenblock eingegeben worden, den selbst der Overhead nicht durchdringen konnte.
    Was Monterny am meisten beunruhigte, war die Tatsache, daß er nicht einsehen konnte, wie Rhodan den geplanten Anschlag hatte vorausahnen können. Tako Kakuta hatte sich mit keinem Wort, keiner Geste verraten. Während der ärztlichen Behandlung hatte man sich in erster Linie um sein körperliches Wohl gekümmert. Die mentale Untersuchung war so oberflächlich, daß selbst ein wesentlich schlechter angelegter Hypnoblock unbemerkt geblieben wäre. Trotzdem...!
    Monterny nahm an, daß Rhodan kein Mutant war - das heißt: Er vermutete es nahezu mit Sicherheit. Er besaß keine prophetischen, telepathischen oder sonstigen Gaben, mit denen er den Japaner hätte durchschauen können. Trotzdem wußte er, was geschehen würde. Im rechten Augenblick hatte er sich hinter einem Schirmfeld verborgen und den tödlich gemeinten Schuß mit ruhigem Lächeln an der Schirmwand abprallen lassen.
    Der Schmerz, den Tako bei dem elektrischen Schlag empfunden hatte, war so stark gewesen, daß selbst Monterny noch davon beeinflußt worden war. Und warum das alles? Da er davon überzeugt war, daß Rhodan kein Mutant sei, mußte Monterny annehmen, daß Rhodans Verhalten dem Attentat gegenüber nur aus streng logischer Umsicht und Kombinationsgabe entspringe, und dieser Gedanke machte ihn so zornig, daß er mehrere Stunden lang nicht in der Lage war, eine klare Idee zu fassen.
    Denn neben seinem Machthunger besaß der Overhead noch die Überzeugung, daß ein Mutant ein Mensch höherer Ordnung sei. Für ihn gab es nichts Schlimmeres, als seine Pläne von einem „gewöhnlichen" Menschen durchschaut zu bekommen.
    Am Morgen des nächsten Tages hatte Monterny eine längere Besprechung mit McMurray, seinem engsten Vertrauten. Von Monternys Mutanten war McMurray der einzige, der den Overhead jemals von Gesicht zu Gesicht zu sehen bekommen hatte, damals, an jenem Julitag 1976, und von da an immer wieder. McMurray stand unter so starkem hypnotischen Einfluß, daß seine wahre Persönlichkeit schon längst verlorengegangen war. Im selben Maß allerdings hatten auch seine parapsychischen Fähigkeiten zugenommen. Telesprünge über planetarische Entfernungen waren für den mittlerweile Zwanzigjährigen keine Schwierigkeit mehr. Während des Sprunges erzeugte er um sich herum ein so starkes und so weit ausgedehntes Transitionsfeld, daß er große Gegenstände ohne weiteres mit sich transportieren konnte. Gerade wegen dieser Fähigkeit spielte McMurray in Monternys Plänen im allgemeinen eine höchst gewichtige Rolle.
     
    *
     
    „Es wird schwierig sein", gab Rhodan zu, „aber nicht unmöglich."
    Eine Reihe von Diagrammen mit Tako Kakutas Sprungmuster, von einem Psychoanalysator aufgenommen, lag vor ihm auf dem Tisch. Seine beiden Zuhörer waren Thora und Crest.
    „Haben Sie schon etwas herausgefunden?" fragte Thora. Rhodan nickte. „Den ungefähren Zielpunkt mit einer Unsicherheit von rund hundert Kilometern

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