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0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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gelandet.
    Die überstandenen Strapazen machten sich bemerkbar. Als er aufzustehen versuchte, knickten ihm die Beine ein. Der Länge nach stürzte er bewußtlos auf das kleine Fleckchen gelben Wüstensandes, das sich gegen alle künstliche Bewässerung zwischen zwei ausgedehnten Gartengrundstücken gehalten hatte.
     
    4.
     
    „Nachricht von Kakuta!" meldete Nyssen gegen Mitternacht. „Er liegt zehn Kilometer westlich der Stadt zwischen zwei Gärten und ist zu schwach, um sich selbst zu bewegen. Wir sollen ihn abholen!"
    Rhodan nickte. „Stellen Sie einen Wagen zurecht, Major", sagte er zu Nyssen. „Ich werde mit Mr. Marshall zusammen hinausfahren."
    Nyssen handelte sofort. Minuten später stand der Wagen bereit Marshall wurde aus der Stadtwohnung geholt, in der er mit Ras Tschubai wieder Posten bezogen hatte, und fuhr mit Rhodan zur Stadt hinaus. Rhodan hatte über Mikro-Telekom Verbindung mit dem Japaner.
    „Wenn Sie unsere Lichter sehen", wies er ihn an „dirigieren Sie uns! Wir haben keine Ahnung, wo Sie stecken. Verstanden?"
    „Ja, Sir!" antwortete Tako Kakuta mit schwacher Stimme.
    „Wie geht es Ihnen?" wollte Rhodan wissen.
    „Miserabel, Sir", antwortete der Japaner offen. Einen Augenblick später rief er aufgeregt: „Ich kann Ihre Scheinwerfer sehen, Sir! Sie sind fast auf dem richtigen Weg. Halten Sie ein kleines Stück weiter nördlich."
    Rhodan tat das.
    „Halt!" rief der Japaner. „Das genügt. Kommen Sie jetzt genau östlich ... aber überfahren Sie mich bitte nicht."
    Ein paar Minuten später hatten sie ihn gefunden. Er lag immer noch auf dem Rücken und war kaum in der Lage, sich von selbst aufzurichten. Marshall und Rhodan hoben ihn in den Wagen hinein und brachten ihn in die Stadt.
     
    *
     
    „Wie geht es ihm, Eric?" fragte Rhodan.
    Dr. Manoli - Mitglied der Besatzung des ersten irdischen Raumschiffes, das vor mehr als zehn Jahren den Mond erreicht hatte - zuckte mit den Schultern und machte ein mißmutiges Gesicht.
    „Völlige Erschöpfung", antwortete er. „Ich habe noch niemals in meinem Leben jemand gesehen, der so im wahrsten Sinne des Wortes fertig war wie der Japaner."
    Rhodan sah nachdenklich vor sich hin. „Wie lange noch?" Manoli starrte ihn fragend an. „Wie lange ... bis wann?"
    „Oooh... fünf bis sechs Wochen, würde ich sagen."
    Rhodan wuchs vor Empörung ein paar Zentimeter in die Höhe.
    „Wochen?" rief er. „Du bist dir nicht darüber im klaren, was alles an Takos Aussagen hängt. Nimm meinetwegen, was du in deinen Schränken hast, aber bring ihn in ein paar Stunden wieder auf die Beine, hörst du?"
    Manoli hob die Schultern ein zweites Mal.
    „Die Erschöpfung ist nicht alles", gab er zu bedenken. „Ich habe ein Enzephalogramm aufgenommen. Kakuta muß während seiner Abwesenheit in einen unerhört starken mentalen Einfluß hineingeraten sein. Seine Gehirntätigkeit ist ziemlich durcheinander und beruhigt sich nur langsam."
    Rhodan furchte die Stirn. „Ist es... ernst?"
    Manoli schüttelte den Kopf. „Nein, nur Verwirrung."
    „Also gut: Wie lange brauchst du, um ihn wenigstens für zwei Stunden wieder auf die Beine zu stellen?"
    Manoli verzog das Gesicht. „Sagen wir... zehn Stunden?"
    „In Ordnung, zehn Stunden. Gib mir Bescheid, wenn er soweit ist!"
     
    *
     
    Tako Kakuta bestand darauf, daß er völlig angekleidet und in aufrechter Haltung vor Perry Rhodan erscheine. Doktor Manoli hatte ihm nahegelegt, während der Unterhaltung im Bett zu bleiben, aber Kakuta lehnte ab.
    „Dann stehen Sie also auf. Sie Hartschädel", knurrte Manoli gereizt, „und sagen Sie mir rechtzeitig Bescheid, wenn Ihnen übel wird!" Kakuta versprach es lächelnd. Rhodan empfing ihn in seinem Büro in der obersten Etage des Verwaltungsgebäudes. Tako plazierte sich in einen bequemen Sessel, Rhodan gegenüber, und begann mit seinem Bericht .
    Er verschwieg nichts - von Marshalls Bemühungen angefangen, die Schachfiguren aus dem Schrank zu holen, über das Auftauchen des fremden Teleporters in der siebenundzwanzigsten Etage des Verwaltungshochhauses, bis zu dem völligen Zusammenbruch in jenem unbekannten Kellerraum mit den Betonwänden und der Rückkehr nach Terrania.
    Rhodan hörte aufmerksam zu und unterbrach kein einziges Mal. Als Tako geendet hatte, stand er auf und ging zu einem der weiten Fenster, die dem hellen Raum einen großartigen Überblick über die Stadt und das angrenzende Gebiet verschafften. Das Fensterglas war nahezu reflexfrei. Es war dazu geschaffen, freien

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