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0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Blick zu gestatten. Nur undeutlich und in verwaschenen Umrissen war Tako Kakuta, der jetzt schräg hinter Perry Rhodan saß, auf dem überaus klaren Glas zu erkennen.
    „Sie haben den fremden Teleporter nie zuvor gesehen, nehme ich an?" fragte Rhodan.
    Er war befriedigt, als er an einer undeutlichen Bewegung auf der Fensterscheibe erkennen konnte, daß der Japaner hinter ihm den Kopf schüttelte.
    „Nein", antwortete Tako. „Er ist mir völlig unbekannt."
    „Ich meine", fuhr Rhodan fort, „Sie haben ihn so deutlich gesehen, daß Sie ihn auf jeden Fall erkannt hätten, wenn er Ihnen früher schon einmal begegnet wäre?"
    Eine Bewegung im fast völlig durchsichtigen Glas. Kopfnicken.
    „Ohne Zweifel", sagte Tako. Wieder eine Bewegung, diesmal tiefer, in Hüfthöhe etwa.
    „Haben Sie eine Ahnung, in welcher Gegend Sie mit Ihrem Sprung gelandet sind?" fragte Rhodan weiter.
    Diesmal antwortete der Japaner prompt.
    „Ich könnte sofort wieder an dieselbe Stelle springen, wenn Sie das meinen, Sir. Aber ich glaube nicht, daß ich Ihnen die geographischen Koordinaten angeben kann."
    Er machte eine ganze Reihe hastiger Bewegungen, während er redete. Trotzdem wartete Rhodan ruhig, bis er ausgesprochen hatte. Selbst dann ließ er noch ein paar Sekunden verstreichen, bevor er mit harter Stimme sagte: „Sie haben einen Neutronenstrahler in der Hand, Tako! Weiß der Teufel, wer ihn Ihnen gegeben hat. In den vergangenen Minuten haben Sie ihn schußbereit gemacht, und jetzt wollen Sie mich töten. Es wird Ihnen nicht gelingen!"
    Erst jetzt wandte er sich um und sah den Japaner an. Takos sonst so freundliches, harmloses Kindergesicht hatte sich zu einer Grimasse aus Haß und Mordlust verzerrt. Den schweren Neutronenstrahler hielt Tako mit der rechten Hand auf Rhodan angelegt, und die Hand zitterte nicht einmal dabei.
    Rhodan lächelte, obwohl es ihm schwerfiel. Tako krümmte den Finger um den breiten Abzug und schoß. Ein nicht mehr als zwei Finger breiter, nur schwach fluoreszierender Strahl brach aus dem Lauf der Waffe. Im selben Augenblick leuchtete etwa anderthalb Meter vor Rhodan die Luft über den ganzen Querschnitt des Zimmers auf und schuf eine künstliche Wand schmerzender Helligkeit. Knisternd sog das Schirmfeld die ungeheure Energie des Neutronenstrahls in sich auf, aktivierte die Energiereserven der Waffe und fraß sie ebenfalls.
    Rhodan hörte den Japaner einen wilden Schrei ausstoßen - dann war Stille. Auch das Knistern des Schutzschirmes erlosch im gleichen Augenblick. Rhodan wartete, bis die Leuchterscheinung verschwunden war, dann kümmerte er sich um Tako. Tako war aus seinem Sessel gerutscht und lag auf dem Boden. Die Hand, die den Neutronenstrahler gehalten hatte, trug zwei frische Brandflecken. Die Überbeanspruchung der Waffe hatte im elektrischen Teil einen Überschlag vom hohen Potential des Neutronengenerators zu Takos Hand verursacht. Der elektrische Schlag hatte den Japaner das Bewußtsein gekostet - hoffentlich nicht mehr.
    Rhodan gab Dr. Manoli Bescheid und ließ den Bewußtlosen durch zwei Sanitäter abtransportieren.
     
    *
     
    „Ein hypnotischer Block ungeheurer Stärke", erklärte Rhodan, „und dazu noch so geschickt angelegt, daß bei Manolis allerdings oberflächlicher Überprüfung der Gehirntätigkeit nichts davon zu merken war."
    Crest starrte nachdenklich vor sich hin.
    „Mit was für einem Monstrum muß er es zu tun gehabt haben!" murmelte er.
    Rhodan nickte. „Wenn wir davon ausgehen, daß der Unbekannte die arkonidische Psychophysik nicht beherrscht und demzufolge auch keine mechanischen Geräte zur Beeinflussung Fremder besitzt - dann muß er allerdings ein Monstrum sein."
    „Kommt Manoli zurecht?" fragte Crest in plötzlicher Sorge.
    Rhodan machte eine beruhigende Handbewegung.
    „Keine Angst um Manoli!" antwortete er. „Er versteht sein Handwerk auch das neugelernte. Wir werden Tako allerdings in den nächsten Wochen schonen müssen."
    „Erinnert er sich überhaupt noch an irgend etwas?"
    „Oh ja! Er weiß alles - von dem Augenblick an, in dem er den Fremden stellte, bis zu der Sekunde, in der er wieder in Terrania landete. Wer ihm allerdings sagt, er habe mich umbringen wollen, den erklärt er für wahnsinnig. Mit dem Hypnoblock hat er auch die Erinnerung an seinen Auftrag verloren."
    Eine Pause trat ein. Erst nach ein paar Minuten fragte Crest: „Und jetzt? Haben Sie weitere Pläne?"
    Rhodan nickte. „Vorerst sehen sie noch nicht so aus, als ließen sie sich

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