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0025 - Der Satansdiener

0025 - Der Satansdiener

Titel: 0025 - Der Satansdiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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in ferner Zukunft befreite, sollten sie dienen, und so ist es geschehen. Du hast die Wölfe vernichtet, Zamorra. Aber für Geronimo Morgue war der Tag der Rache gekommen. Er raubte dir das Schwert…«
    »Und wo können wir ihn finden, Alban?«
    Wie als Antwort auf die Frage veränderte sich das Bild im Spiegel erneut.
    Ein Haus tauchte auf.
    Schmale Bogenfenster, Erker und Türme. Die Wildnis eines Parks, der unberührt von Menschenhand wucherte.
    »Das Schwarze Haus«, sagte Alban leise. »Ich weiß, wo es liegt. Ich kann es dir zeigen…«
    Zamorra schloss für einen Moment die Augen.
    Immer noch berührte das Amulett das Wasser. Der Professor bemühte sich, seine Gedanken auf die Frage zu konzentrieren, wie sie die Insel wieder verlassen konnten.
    Ein paar Sekunden vergingen – dann erhob sich ein leises Rauschen.
    Das Licht schien heller zu werden, erfüllte die Grotte mit goldenem Widerschein. Eine Stimme begann zu sprechen, dunkel, raunend, beschwörend – nur wenige Worte.
    »Trinkt von dem heiligen Wasser! Die sprechende Quelle wird euch sicher in eure Heimat geleiten, wird euch schützen vor den Mächten der Finsternis. Trinkt…«
    ***
    Gegen zwei Uhr nachts betrat Alain Valonne sein Apartment in einem Neubaugebiet am Stadtrand von Paris.
    Valonne fühlte sich müde. Er war in leitender Stellung bei der Sûreté tätig und hatte einen harten Einsatz hinter sich. Der drahtige grauhaarige Kriminalbeamte verließ den Lift, ging eilig durch den langen Flur und suchte in seinen Taschen nach dem Schlüssel.
    Nichts warnte ihn.
    Da das Schloss mit den magischen Mitteln eines Dämons aufgesprengt worden war, gab es weder Kratzer noch sonstige Spuren. In der Diele herrschte Dunkelheit. Alain Valonne drückte die Tür hinter sich zu, hob die Hand und wollte nach dem Lichtschalter tasten.
    In der gleichen Sekunde spürte er die Bewegung neben sich.
    Er zuckte zusammen, wollte herumwirbeln – zu spät! Ein harter Gegenstand traf seinen Nacken. Valonne konnte nicht wissen, dass es ein kurzer Holzknüppel war – aber er spürte den Schmerz wie eine feurige Lohe, taumelte einen Schritt nach vorn und brach in die Knie.
    Wie durch eine Schicht Watte drang höhnisches Gelächter an sein Ohr.
    Undeutlich spürte er Bewegungen. Alain Valonne war ein harter Mann – und er brachte es auch in dieser Situation fertig, Schwäche und Schmerzen niederzukämpfen.
    Mit einer blitzartigen Bewegung federte er herum.
    Seine Hand zuckte zur Schulterhalfter. Kühl spürte er den Griff des Revolvers auf der Haut, riss ihn hervor – und im gleichen Atemzug flammte über ihm das Licht auf.
    Für den Bruchteil einer Sekunde war er geblendet.
    Seinen Gegnern genügte die winzige Zeitspanne, um ihm mit Wucht die Waffe aus der Hand zu treten. Der Revolver prallte gegen eine Glasvase, Scherben klirrten und prasselten auf den Boden. Instinktiv warf sich Valonne herum – und nur dadurch entging er dem zweiten Schlag mit dem Holzknüppel, der seinen Schädel hatte treffen sollen.
    Alain Valonne hatte schon die Vierzig überschritten, aber er war austrainiert bis unter die Haut.
    Geschickt wie eine Katze rollte er durch die Diele. Dicht an der Wand kam er wieder hoch – und diesmal hatte er freie Sicht auf seine Gegner.
    Männer in schwarzem Leder.
    Ein halbes Dutzend oder mehr…
    Sie drängten sich in der Diele, alle mit kurzen Holzknüppeln bewaffnet, und der Kriminalbeamte begriff glasklar, dass er nicht die leiseste Chance hatte, wenn sie gemeinsam über ihn herfielen.
    Hinter ihm stand die Tür zum Wohnzimmer offen.
    Mit einem mächtigen Satz schnellte er hindurch. Er landete auf dem Rücken, rollte über die Schulter ab, kam auf die Knie – aber er schaffte es nicht mehr, wieder aufzuspringen und zum Telefon zu laufen.
    Die Ledermänner hatten blitzartig reagiert.
    Wie ein Sturzflug kamen sie aus der Diele. Gesichter verzerrten sich, Knüppel fuhren hoch und sausten nieder. Den ersten Hieben wich Valonne aus, einen der Angreifer konnte er mit einem gezielten Karateschlag zurückwerfen – aber dann waren sie alle gleichzeitig über ihm und droschen ihn erbarmungslos zusammen.
    Was danach geschah, bekam er nur undeutlich mit, obwohl er schon nach wenigen Minuten das Bewusstsein wiedererlangte.
    Dunkel begriff er, dass er zurückgelehnt in einem seiner Sessel saß. Fäuste umklammerten seine Arme, doch das spürte er kaum.
    Da waren zwei Augen!
    Valonne kniff die Lider zusammen, sah genauer hin. Die Gestalt vor ihm verschwamm, wirkte

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