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0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

Titel: 0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir hetzten ihn für zwölf Millionen
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gelegen hatte.
    Das erste, was mir ins Auge fiel, war ausgerechnet ein Schaffner, der die Fahrkarten zu überprüfen hatte. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihm meine Dienstmarke zu präsentieren. Wonach er wissen wollte, wo ich zugestiegen sei.
    »In Silvercorn natürlich!« war meine Antwort.
    Der gute Mann starrte einigermaßen dumm aus seiner hübschen Uniform heraus.
    »In Silvercorn«, schnappte er verdattert, »sind nur zwei Gents zugekommen, die ich schon kontrolliert habe, Officer. Und vorher habe ich…«
    Das war es, was ich hatte wissen wollen.
    »Nehmen Sie an, ich wäre vom Himmel gefallen, mein Bester«, sagte ich schnell in sein verblüfftes Gesicht hinein. »Ich habe Ihnen mein Stückchen Blech gezeigt, und ich denke, das sollte genügen! Wenn Sie irgendwelche Reklamationen haben, schreiben Sie meinetwegen an Direktor Hoover!«
    »Ich dachte…«
    »Lassen Sie’s sein, Mann!« riet ich ihm. »Und machen Sie mir keinen Ärger, dann können wir noch ganz gute Freunde werden, klar? Mich interessieren die beiden Gents, von denen Sie sprachen. In welchem Wagen sitzen die Herrschaften?«
    »Hier im Wagen, Sir.« Mein Schaffner war plötzlich die Höflichkeit in Person.
    »Nummer?«
    »Das fünfte — nein, das sechste Abteil in Richtung zur Lokomotive.«
    »Ein hagerer Bursche, der ungefähr fünfundvierzig Jahre alt ist und eine Geiernase hat? Und einer, der gut und gerne sechzig ist, ja?«
    »Ganz richtig, das sind die beiden aus Silvercorn!«
    »Na prächtig! Und jetzt kümmern Sie sich nicht mehr um mich, mein Freund. Wenn ich Sie brauche, werde ich Sie schon finden. Die beiden sind doch allein im Abteil?«
    »Im ganzen Wagen hier ist sonst niemand, Sir. Ich werde aber auf der nächsten Station abgelöst. Wenn Sie jemanden vom Zugpersonal haben wollen, müssen Sie sich an meinen Kollegen wenden. Nachts fährt auf dieser Strecke immer nur ein Schaffner mit, Sir!«
    Ich nickte wieder und sah ihm nach, wie er in Richtung Zugende davonging. Sobald er hinter der Verbindungstür zum nächsten Wagen verschwunden war, zog ich meinen Revolver aus der Halfter und setzte mich in Bewegung.
    Wenn ich jetzt Glück hatte, würde der ganze Fall in einigen wenigen Minuten abgeschlossen sein.
    Ich hatte Pech.
    Ich war gerade vier oder fünf Schritte gegangen, als ich aufgehalten wurde. Ein leises Scharren in meinem Rücken ließ mich herumwirbeln.
    Die Toilette! blitzte es mir noch durchs Hirn. Dann erhielt ich einen harten Schlag über den Kopf, und um -mich herum wurde es schwarz. Alles, was ich noch fühlte, war, daß ich fiel, daß ich ins Bodenlose fiel.
    ***
    »Wir übergeben ihn am besten dem nächsten Sheriff, Myers!« sagte eine Stimme, und jedes Wort, das der Mann redete, verursachte in meinem Hinterkopf einen brennenden, stechenden Schmerz. »Wenn er ein Spion ist, wird sich die Polizei bestimmt für ihn interessieren. Vielleicht irren Sie sich ja auch, und…«
    »Zum Teufel, nein!« sagte der zweite Mann gereizt. »Ich irre mich nicht, Pack. Das ist derselbe Kerl, den ich schon mal im Institut gesehen habe. Ein verdammter Agent ist er, darauf können Sie Gift nehmen. Im Institut spielte er einen harmlosen Anstreicher, aber mir kam es schon damals komisch vor, daß er sich immer beim Konstruktionsbüro herumtrieb. Und außerdem — können Sie mir vielleicht erklären, weshalb der Bursche mit einer Waffe in der Hand den Gang entlang geschlichen ist?«
    Danny Pack murmelte etwas, das ich nicht verstehen konnte.
    »Wir werden ja sehen, Pack«, sagte Myers, und wie er es sagte, klang es gar nicht so verrückt. »Ich wette tausend zu eins, daß er hinter meiner Bombe her ist, und ich bin meiner Sache verdammt sicher.«
    Wie Sie wahrscheinlich schon gemerkt haben, hatte ich mein Bewußtsein wiedererlangt. Sehr glücklich fühlte ich mich in meiner Haut natürlich nicht. Ich war jetzt also ein Geheimagent, dem es um die Höllenbombe von Mr. Myers ging. Letzteres stimmte ja genau, aber die Bezeichnung Spion gefiel mir ganz und gar nicht.
    »Und warum hat er keinerlei Ausweise bei sich?« erkundigte sich der irre Kernphysiker bissig bei seinem Kollegen.
    Ich hätte Mr. Myers gern meine Ansicht dazu geflüstert, doch das war zu .meinem Leidwesen unmöglich. Ein Knebel zwischen meinen Kiefern und ein dicker Verband um Mund und Stirn nahmen mir das demokratische Recht der freien Meinungsäußerung. Mr. Myers war zwar auf eine Art wahnsinnig, aber er besaß immerhin genug Verstand, um zu wissen, daß mein Reden nur

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