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0027 - Im Banne des Hypno

0027 - Im Banne des Hypno

Titel: 0027 - Im Banne des Hypno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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zu haben. Bully bemerkte zu seiner maßlosen Verblüffung, daß sie immer noch auf der Spitze stand, als würde sie von einer unsichtbaren Hand festgehalten. Konnte der Mausbiber Gegenstände nicht nur telekinetisch bewegen, sondern sie auch an einen beliebigen Ort bannen und zur Bewegungslosigkeit verurteilen? Vielleicht eine Fähigkeit, die Gucky selbst noch nicht bewußt entdeckt hatte und rein instinktiv ausführte. Bully beschloß, den Mund zu halten und heimlich darauf zu achten. Wenn sich seine Vermutung bestätigen sollte, eröffneten sich noch ungeahnte Möglichkeiten.
    Er widmete sich notgedrungen wieder der Steuerung des Zerstörers, denn die ersten Asteroiden waren in bedenkliche Nähe gerückt. Ein ganz besonders schwerer Brocken, mindestens fünfzig Kilometer dick und sehr unregelmäßig geformt, trieb langsam auf seiner Bahn um die Sonne. Er bestand aus kahlem Felsen und zerrissenen Schluchten, in denen ein kleines Schiff sehr gut verschwinden konnte, ohne, daß man es jemals entdeckte.
    Z-13 verringerte die Geschwindigkeit, ebenso Z-45. Bully rief das Relais-Schiff: „Keine Beobachtungen gemacht, Leutnant Bings?"
    „Nichts, Sir", kam die prompte Antwort. „Eine kleine und tote Welt."
    „Niemand vermutete Leben auf den Asteroiden", belehrte Bully den Leutnant. „Umkreisen Sie den Brocken nach rechts. Wir treffen uns auf der anderen Seite."
    Statt jeder Antwort glitt die Z-45 seitwärts ab und verschwand unter dem rechten Horizont der Miniaturwelt.
    Bully sank tiefer, bis die zerklüftete Oberfläche des Felsenplaneten dicht unter ihm lag und langsam wie eine Reliefkarte vor seinen Augen abrollte. Wegen der fehlenden Atmosphäre war jede Kleinigkeit deutlich zu erkennen. Kein Stein entging den suchenden Blicken Bullys.
    Tatjana konzentrierte sich indessen auf eventuell vorhandene Gehirnströmungen und versuchte, sie zu empfangen. Sie war davon überzeugt, den Overhead bei so geringer Entfernung unbedingt „spüren" zu müssen, auch wenn er sich abzuschirmen versuchte.
    Gucky tat nichts. Ruhig und still wartete er auf seine Chance. Auf dem Kleinplaneten war niemand. Um auch die Tiefen der bemerkenswerten Schluchten zu erforschen, hätte Bully landen müssen. Aber er fürchtete, zuviel Zeit damit zu vergeuden. Also gab er den Befehl zum Weiterflug, als Leutnant Bings mit Z-45 am nahen Horizont auftauchte und „Fehlanzeige" meldete.
    Nach dem zehnten Versuch, den Overhead auf einem Asteroiden zu finden, stöhnte Bully entsetzt: „Soweit mir bekannt ist, gibt es an die fünfzigtausend dieser Brocken in unserem Sonnensystem. Wenn wir die alle einzeln absuchen wollen, werden wir alt, ehe wir den Overhead finden. Vielleicht suchen wir sogar in der falschen Richtung."
    Tatjana schüttelte den Kopf. „Clifford Monterny denkt logisch, darum wird er sich entgegengesetzt der Flugrichtung der Asteroiden bewegen; das tun wir auch."
    „Warum wird er das?" wollte Bully wissen.
    „Weil er dann mit der geringsten Geschwindigkeit fliegen und die wandernden Körper an sich herankommen lassen kann. Er braucht so weniger Zeit, sein Versteck zu finden."
    Bully fand das zwar nicht ganz so logisch wie Tatjana, aber er gab zu, daß es wohl so sein könne. Ohne Entgegnung steuerte er den elften Asteroiden an.
     
    *
     
    Inzwischen landete auf dem Hochplateau des Mars ein Kugelschiff. Major Deringhouse hatte darauf bestanden, die beabsichtigte Aktion gegen die Festung des Overhead auf dem Mars selbst durchzuführen. Er hielt es für seine Pflicht, die unverschuldete Scharte wieder auszuwetzen.
    An Bord der GOOD HOPE VII befanden sich außer den üblichen fünfzehn Mann Besatzung einige Angehörige des Mutantenkorps. Andre Noir, der Hypno, hatte die Aufgabe, die noch unter dem Bann des Overhead stehenden Männer zu befreien. Da man inzwischen erfahren hatte, daß Monterny mit nur einem Schiff geflohen war, ließ sich leicht ausrechnen, wie viele seiner Leute auf dem Mars zurückgeblieben waren.
    Betty Toufry, als die stärkste Telepathin überhaupt, erhielt zuerst Kontakt mit Monternys Leuten. Diese besaßen zwar einen Hypnoblock, aber keine Abschirmung. Ihre Gedanken waren deutlich zu lesen.
    „Sie haben den Auftrag, sich zu verteidigen", erklärte Betty und machte ein ratloses Gesicht. „Glauben Sie, Noir, daß sich ein sinnloser Kampf vermeiden läßt?" Der Hypno zuckte die Achseln. „Sengu muß feststellen, wo die Leute auf uns warten, falls sie uns schon gesehen haben. Sie sorgen dafür, daß ich mich in die

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