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0027 - Wir fingen den roten Delphin

0027 - Wir fingen den roten Delphin

Titel: 0027 - Wir fingen den roten Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir fingen den roten Delphin
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sie es überstehen wird. Aber wie gesagt - nur wenn keine Krisis eintritt.«
    »Hm. Es ist für mich sehr wichtig. Rufen Sie mich doch bitte sofort an, wenn Sie meinen, daß ihr zwei, drei Fragen nicht mehr schaden können. Ich wohne in Mr. Edens Bun-Hotel.«
    »Gut, ich will Sie gern verständigen. Aber das wird aller Wahrscheinlichkeit nach noch mindestens eine Woche dauern.«
    »Etwas anderes: Wurden für Miß Trancer Päckchen oder dergleichen abgegeben? Versuchte jemand, sie zu sprechen?«
    »Das weiß ich nicht. Da müssen wir die Stationsschwester fragen. Einen Augenblick!«
    Er rief über das Haustelefon die Stationsschwester herein. Als sie gekommen war, machte er uns miteinander bekannt. Ich wiederholte dann meine Frage.
    Die Schwester nickte. »Ja, ein Päckchen ist gestern für sie abgegeben worden. Gestern abend. Es liegt im Schrank im Stationszimmer. Der Sheriff hat angeordnet, daß der Patientin nichts ausgehändigt werden soll.«
    »Gott sei Dank.« Mir fiel ein Stein vom Herzen, der halb so groß war die ganzen Rocky Mountains.
    »Schicken Sie dieses Päckchen an diese Adresse! Schwester, ich mache Sie pflichtgemäß darauf aufmerksam, daß dieses Päckchen vermutlich den Zweck hat, den der Mörder bei seinem ersten Angriff auf Miß Trancer nicht erreichte: sie zu töten! Zupfen Sie nicht einmal an einer Schnur der Verpackung! Ich weiß nicht, mit welcher Methode der Mörder arbeitet. Vielleicht ist es vergiftete Schokolade, vielleicht auch eine Sache, die beim Auspacken explodiert. Hier, ich habe Ihnen die Adresse der Mordkommission von der hiesigen Abteilung der State Police auf geschrieben. Halt! Es ist noch besser, wenn die Polizei das Päckchen selber abholt. Lassen Sie es in dem Schrank liegen, in dem es jetzt liegt! Schließen Sie den Schrank gut ab, damit niemand auch nur versehentlich an das Päckchen herankartn.«
    Die Schwester war sichtlich blaß geworden. Auch der Doktor zupfte nervös an seinem Kittel.
    »Das ist ja eine reichlich seltsame Geschichte«, sagte er mißbilligend.
    »Sagen Sie das dem Mörder, Doc! Ich kann nichts dafür.«
    »Entschuldigen Sie. So war es nicht gemeint.«
    »Schon gut. Kann man noch feststellen, wer das Päckchen hier abgab? Ob es ein Mann war? Wie er aussah?«
    Die Schwester schüttelte den Kopf. »Es wurde nicht abgegeben. Irgend jemand warf es in unseren Postschlitz draußen am Portal. Das Päckchen ist nicht sehr groß. Andererseits ist der Postkasten am Portal recht geräumig.« Ich bedankte mich für die erhaltenen Auskünfte und wiederholte dem Arzt und der Schwester, daß sie auf keinen Fall irgend jemand zu Miß Trancer lassen und auch alle eintreffenden Päckchen für sie zurückhalten sollten, bis die Polizei sich von der Harmlosigkeit des Inhalts überzeugt hatte.
    Vom Hospital aus marschierte ich auf dem kürzesten Weg zum Standquartier der Miami-Unterabteilung von der Florida State Police. Den Chef der Mordkommission hatte ich ja bereits kennengelernt, als wir Miß Trancer aufgefunden hatten.
    Ich ließ mich bei ihm melden.
    Er trug seine schmucke Uniform und hatte auf dem Rücken den breitrandigen Pfadfinderhut baumeln, der bei der State Police zur Uniform gehört.
    »Hallo, der Wunderdetektiv!« rief er mir lachend entgegen, als ich sein Allerheiligstes betrat.
    »Hallo, der Polizeigeneral!« konterte ich.
    »Nehmen Sie Platz, Cotton! Wenn das stimmt, was ich von Ihnen gelesen habe, dann darf ich Ihnen jetzt einen eisgekühlten Whisky anbieten mit recht viel Soda drin, ja?«
    »Wollen Sie mich mit Soda vergiften? Wenn Sie ein vernünftiger Kerl sind, bescheiden wir uns mit dem Whisky.« Holla, er hatte eine gute Marke! Wir tranken erst einmal ein paar Schlückchen.
    »So«, sagte er nach dem zweiten Gläschen. »Ich will Sie nicht drängeln, aber ich nehme an, jetzt sind Sie soweit.«
    »Richtig«, bestätigte ich. »Nach dem zweiten Whisky bin ich immer soweit. Nummer eins: Um wieviel Uhr wurde Miß Trancer verletzt?«
    »Nach der Meinung des Arztes vermutlich gegen zwei Uhr in der Nacht. Also etwa um die gleiche Zeit, zu der Miß Martens ermordet wurde.«
    »Nummer zwei: Welche Spuren hat die Mordkommission festgestellt? Wir haben ja ein paar Stunden ergebnislos mitgesucht. Aber ich dachte, Sie könnten vielleicht später doch noch etwas aufgetrieben haben.«
    »Haben meine Leute auch. Auf dem Teppich in Miß Trancers Zimmer lag feiner roter Kies. Es waren ganz kleine Körnchen. Es ist nicht etwa roter Sand, sondern rot gefärbter

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