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0028 - Der kosmische Lockvogel

0028 - Der kosmische Lockvogel

Titel: 0028 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Getränkeautomaten zu holen. Jedermann sah, daß er die Funksprechanlage seines wulstigen Diensthelmes einschaltete.
    „Sergeant Rous, übernehmen Sie das Schiff", kam es scharf akzentuiert aus den kleinen Muschellautsprechern der Funkhelme. „An Besatzung! Eigenverständigung einschalten. An Maschinenleitstand! Manöverstationen räumen. Klar Schiff zum Gefecht."
    Rous Faust fuhr auf den Hauptschalter der Transitions-Automatik nieder. Der Zentralcomputer lief mit einem dumpfen Brummen aus. Die Berechnungen waren von Augenblick zu Augenblick sinnlos geworden. Das Zählwerk in Tiffs Kosmo-Automatik blieb stehen. Einen Sekundenbruchteil später schaltete es selbständig um auf die Feuerleit-Positronik. Sofort nach dem Klarschiffsbefehl war an Bord die Hölle los. Männer hasteten nach ihren Raumanzügen, die in einem solchen Fall unbedingt getragen werden mußten.
    Tiffs Finger arbeiteten traumhaft sicher. Er wußte nicht mehr, wie oft sie das korrekte Anlegen der stets griffbereiten Schutzkleidungen geübt hatten. Die Patentverschlüsse klappten zu. Kontrollämpchen zeugten von der Einsatzbereitschaft der lebenswichtigen Aggregate. Plötzlich glaubte Tifflor zu wissen, warum der Kommandant schon kurz nach der Überquerung der Marsbahn die harmlosen Demonstrationswaffen der Kadetten gegen scharfe Impulsstrahler ausgetauscht hatte. Es war etwas im Anlaufen, was - allem Anschein nach - längst erwartet worden war.
    Tiff flitzte auf seinen Platz zurück. Aus der bisher makellos glatten Außenzelle der K-9 schoben sich die automatgesteuerten Waffentürme hervor. In den menschenleeren Panzer-Drehkuppeln liefen die separaten Energiestationen an. Mit einem dumpfen Krachen begannen die Kraftfeldprojektoren zu arbeiten. Sie fraßen fast alle Energie der Bordkraftwerke.
    Aus dem eben zur friedlichen Hypertransition ansetzenden Raumschiff war ein buckliges Gebilde mit scharfen Zähnen geworden.
    Die K-9 war nicht vergleichbar mit einem Schweren Kreuzer der Flotte, mit dem Schlachtschiff STARDUST II schon gar nicht. Trotzdem hatte Perry Rhodan mit einem 60-Meter-Boot dieser Klasse eine ganze Raumflotte angegriffen und dort verheerendes Unheil gestiftet.
    Deringhouse ordnete an, die Kugelhelme der leichten Raumanzüge noch nicht zu schließen. Bei einem etwaigen Druckverlust würden sie ohnehin automatisch zuklappen.
    So baumelte sein Helm auf dem Schulterstück des Atmungs - und Energietornisters. In der Zentrale marschierte das Kampfroboter-Kommando auf. Die Ausfallschleusen meldeten die Einsatzbereitschaft der arkonidischen Spezialmaschinen. Deringhouse stand breitbeinig hinter dem verlassenen Sitz des Ersten Piloten. Sergeant Rous hatte die Kontrollen übernommen.
    Tifflor bemerkte den fragenden Blick des Kadetten Klaus Eberhardt, dessen erblaßtes Gesicht aus dem Halsstück des Raumpanzers hervorragte. Tiff hob kaum merklich die Schulter an. In den eingeschalteten Geräten der Funkhelme klang eine scharfe Verwünschung auf. Es war Humpry Hifield gewesen.
    „Achtung, an alle: Dies ist keine Übung, ich wiederhole - dies ist keine Übung!" gab der Kommandant durch. „Die Transition wird unterbrochen. Eine Neuberechnung kann für die Abschlußprüfung nur gut sein.
    Sie sollten sich darüber klarwerden, daß das plötzliche Auftauchen eines nicht zur Dritten Macht gehörenden Raumschiffes in unmittelbarer Nähe des Sonnensystems Grund genug ist, um einen jederzeit wiederholbaren Hypersprung sofort zu unterlassen. Die K-9 hat praktisch doppelte Besatzung an Bord.
    Die Kadetten werden Gelegenheit erhalten, ihr Geschick in einem voraussichtlichen Einsatz zu erproben.
    Es interessiert mich zu erfahren, mit wem wir es zu tun haben."
    „Meteor - Komet?" piepste eine helle Stimme in den Muscheln.
    „Solche Gebilde fliegen gewöhnlich nicht mit annähernder Lichtgeschwindigkeit", belehrte Deringhouse, ohne zu fragen, wer da eigentlich gesprochen hatte.
    Tiff gehörte zu den ganz wenigen Menschen an Bord, die nicht für den Bruchteil eines Augenblicks lächelnd die Lippen verzogen. Hier war etwas geschehen, was Deringhouse nicht sagen wollte oder durfte. Der Major riß die linke Hand nach oben. Mittel- und Zeigefinger gingen in Scherenstellung. Darauf schien der Mann am Hyperfunkgerät nur gewartet zu haben. Die miteinander koordinierten Leuchtbalken der Justierung bewiesen ganz klar, daß die mächtige Richtstrahlantenne auf der oberen Polkuppel längst zur Erde wies.
    Tiff bemerkte deutlich, daß der Funker ein offenbar längst

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