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0028 - Insel der Seelenlosen

0028 - Insel der Seelenlosen

Titel: 0028 - Insel der Seelenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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viele Jahre gegen uns behaupten können, aber deshalb hattest du den Erfolg nicht für ewige Zeiten gepachtet. Wir wußten, daß wir dich eines Tages kriegen würden, und nun haben wir dich. Der Schwarze Tod, dein erbitterter Feind, wird frohlocken, wenn er von deinem qualvollen Ende erfährt. Er wird uns mit Geschenken überhäufen und wird mich mit seiner Gunst belohnen.«
    Natürlich. Der Schwarze Tod, die rechte Hand des Teufels, würde sich in seine verdammte Knochenfaust lachen.
    Er hatte bereits einige Male alles Mögliche inszeniert um mich fertigzumachen. Es war immer nur beinahe geglückt.
    Doch nun…
    Maeve würde schaffen, was dem Schwarzen Tod nicht gelungen war. Ich hatte keine Chance mehr.
    Es sei denn…
    Vielleicht konnte mich ein Arrangement noch retten. Die letzten Steine wurden aufgemauert. Drei Steine noch, dann war ich vollends hinter dieser gottverdammten Mauer verschwunden.
    »Maeve!« rief ich. Ich konnte die Hexe nicht mehr sehen.
    »Was willst du noch? Ich denke, zwischen uns ist alles gesagt, Sinclair!«
    »Maeve, wenn du mich verschonst, würde ich vergessen, daß du mit dieser Höllenbrut gemeinsame Sache gemacht hast. Ich würde dir dein Leben lassen. Du könntest dich mit mir verbünden. Ich würde dir die Möglichkeit geben, dich zu rehabilitieren. Wir würden Roxano und sein Team der Verdammten gemeinsam zur Strecke bringen. Du könntest ein neues Leben beginnen. Ein Leben, das nicht mehr auf die Macht der Hölle angewiesen wäre.«
    Die Hexe lachte mich aus.
    »Nichts zu machen, Sinclair!« schrie sie. »Mein Leben behalte ich sowieso. Und ich mag der Hölle nicht abschwören. Im Gegenteil. Ich will mich noch mehr als bisher um sie verdient machen. Roxano kann für immer auf mich zählen. Er wird sein Geschäft mit den Seelen ausweiten. Er wird damit ein Vermögen machen. Und der Satan wird daran seine wahre Freude haben!«
    »Eines Tages wird ein anderer kommen und euren verdammten Ring zerschlagen!« sagte ich hart.
    »Er wird bei diesem Vorhaben genauso Schiffbruch erleiden wie du, Sinclair!« behauptete Maeve. »Ich kann dir nicht sagen, wie froh ich bin, daß ich es sein darf, die dich zur Strecke bringt, Geisterjäger. Meine Brüder und Schwestern werden mich auf ihren Schultern durch die Dimensionen des Grauens tragen und rufen: ›Seht her! Seht alle her! Das ist Maeve. Sie hat es geschafft, den gefährlichen Geisterjäger fertigzumachen!‹ Glaub mir, Sinclair, nichts kann mich mehr befriedigen als dein qualvoller Tod!«
    Sie setzte die letzten Steine auf.
    Das Tageslicht verschwand. Dunkelheit umfing mich, und mir brach der eiskalte Schweiß aus allen Poren…
    ***
    Jane Collins blickte sich erschrocken um. Sie befand sich in einem kleinen Raum, dessen Wände mit Spiegeln verkleidet waren. Bis zur Decke hinauf. Roxano hatte draußen gerufen, daß er sie genau hier drinnen haben wollte.
    Jane trat an die Tür, die sie vorhin hinter sich zugeworfen hatte. An der Innenseite gab es keine Klinke. Die Tür war glatt. Man konnte sie von dieser Seite nicht aufmachen.
    Du sitzt tatsächlich in der Falle, dachte die blonde Detektivin erschrocken. Was nun? Weshalb wollte Roxano sie in diesem Raum haben? Jane drehte sich um. Sie trat vor einen der Spiegel und betrachtete sich darin.
    Ihr Haar war zerzaust. Ihr Kleid war verknittert und wies Schmutzflecken auf. Das Blut an ihrer Wade war eingetrocknet. Deutlich war noch die Bißwunde jener Riesenratte zu sehen.
    Jane beschlich mit einemmal ein eigenartiges Gefühl. Sie konnte es nicht definieren. Eine furchtbare Bedrohung schien von diesen hohen Spiegeln auszugehen.
    Die Detektivin beobachtete ihr Gesicht. Grauen verzerrte mehr und mehr ihre hübschen Züge. Angst und Entsetzen schimmerten in ihren weit aufgerissenen Augen. Ihre Spiegelbilder schienen plötzlich eine feindselige Haltung ihr gegenüber einzunehmen.
    Die Spiegel, die Jane Collins umgaben, wurden trübe.
    Und im selben Moment stürzte ein Höllenlärm von der Decke auf das verstörte Mädchen herab. Jane warf den Kopf hoch. Der Lärm war ohrenbetäubend und kaum zu ertragen.
    Schrille Klänge. Gekreische, Gebrüll. Ein Krachen, Hämmern und Dröhnen erfüllte den kleinen Raum, dessen Spiegelwände immer näher zusammenzurücken schienen. Der Lärm peinigte das Mädchen schrecklich. Jane preßte ihre Hände auf die schmerzenden Ohren, doch das nützte nichts. Sie wurde von den furchtbaren Geräuschen beinahe verrückt. Sie taumelte. Sie nahm ihre Umgebung nur noch vage

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