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0028 - Insel der Seelenlosen

0028 - Insel der Seelenlosen

Titel: 0028 - Insel der Seelenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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dann gemeinsam an.« Ich eilte auf die Treppe zu, die nach oben führte. Wie ich es vorausgesehen hatte, fühlte ich mich bereits wieder topfit. Vergessen waren die bangen Minuten in meinem engen Gefängnis. Vergessen waren auch die schmerzenden, blutigen Handgelenke.
    Ich mußte Jane finden und Roxano für die Entführung zur Verantwortung ziehen.
    ***
    Suko schlich durch die Dunkelheit des Kellers. Er öffnete jede Tür, an der er vorbeikam, sah sich in den dahinter liegenden Räumen gründlich um. Seine Augen hatten sich schnell an die Finsternis gewöhnt. Er sah hier unten wie eine Katze. Während er den breiten Kellergang entlang huschte, beschlich ihn ein unangenehmes Gefühl. War er allein hier unten? Er hatte nicht den Eindruck. Irgend etwas oder irgend jemand lag in diesem Keller auf der Lauer.
    Suko gelangte an eine offen stehende Tür. In dem darunter liegenden Raum glaubte er, die Spur eines zarten Parfümgeruchs wahrzunehmen. Er kannte den Duft. Jane verwendete ihn.
    Sie mußte sich in diesem Raum aufgehalten haben. Wo war sie jetzt?
    Suko wandte sich um. Er fühlte sich angestarrt, konnte aber niemanden entdecken. Mit grimmiger Miene ballte er die Fäuste. Wenn einer sein Glück an ihm versuchte, würde er es ihm mit den Fäusten heimzahlen.
    Der Chinese setzte seinen Kellerrundgang fort. Nirgendwo konnte er einen weiteren Hinweis auf Jane finden. Auch Roxano verbarg sich nicht hier unten. Aber vielleicht jemand anders.
    Sukos Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Er erwartete jede Sekunde einen Angriff.
    Da! War da nicht eben ein unglückliches Seufzen zu hören gewesen? Der Hüne fuhr herum.
    Nichts. Nur Stille und Dunkelheit.
    Plötzlich setzten in Sukos Kopf hämmernde Schmerzen ein. Er ächzte. Sein Gesicht verzerrte sich. Er griff sich benommen an die pochenden Schläfen. Was war das?
    So schreckliche Schmerzen hatte Suko in seinem ganzen Leben noch nicht gehabt. Ihm war, als hätte ihm jemand heißes Wasser über den Kopf gegossen.
    Er wankte und mußte sich an die Wand lehnen. Die Luft wurde ihm knapp. Die Augen quollen ihm aus dem Kopf. Er torkelte den Gang zurück, auf die Kellertreppe zu, denn hier unten hielt er es nicht mehr länger aus.
    Sein Herz flatterte. Eine wahnsinnige Kälte erfaßte ihn und ließ ihn mit den Zähnen klappern. Benommen erreichte er die Kellertreppe. Ein furchtbarer Druck setzte in seinem Kopf ein. Er konnte nicht mehr denken. Ihm drohte schwarz vor den Augen zu werden.
    Er glaubte, er würde sterben.
    »John!« röchelte er, aber es kam so leise über seine Lippen, daß Sinclair ihn unmöglich hören konnte. »O Gott, John!«
    Suko drohte zusammenzubrechen. Er quälte sich die Stufen hinauf. Es schienen unendlich viele Stufen zu sein. Zu viele!
    »John!«
    Der große Chinese kämpfte um jeden Schritt. Zweimal wäre er beinahe nach hinten gekippt und rücklings die Treppe hinuntergefallen. Er bemühte sich um sein Gleichgewicht, während die Schmerzen in seinem Kopf immer furchtbarer wurden. Er hatte nicht geglaubt, daß sie sich noch steigern konnten und doch geschah es.
    Und dann senkte sich eine undurchdringliche Schwärze auf ihn herab.
    ***
    Ich fand ein Schlafzimmer, zwei Gästezimmer, drei Badezimmer – und einen Raum entdeckte ich, der nicht viel größer als eine Besenkammer war, und dessen Wände aus mir unvorstellbaren Gründen bis an die Decke mit Spiegeln verkleidet waren. Von Roxano keine Spur. Auch Jane Collins und Jill Grabowski konnte ich in keinem der Räume entdecken.
    Maeve Easton hatte aber doch behauptet, Jane würde sich in Roxanos Haus befinden. Zu dem Zeitpunkt, als sie mir das gesagt hatte, hatte sie mir weiß Gott nichts mehr vorzulügen brauchen.
    Ich war so gut wie tot gewesen.
    Mit finsterer Miene machte ich kehrt. Vielleicht hatte Suko im Keller mehr Glück als ich. Ich eilte die breite Treppe hinunter. Suko war noch nicht da, deshalb nahm ich mir die Räumlichkeiten im Erdgeschoß allein vor.
    Auch hier keine Spur von Roxano oder den Mädchen.
    Ich trat in die Halle. Blieb mir nur noch die Hoffnung, daß Suko eine Entdeckung gemacht hatte, die uns weiterhalf. Er mußte meiner Ansicht nach etwas gefunden haben, sonst hätte er sich längst in der Halle wieder eingefunden.
    Ruhelos wollte ich auf die Kellertreppe zueilen, da erschien Suko.
    »Nun?« fragte ich meinen Freund ungeduldig.
    Er sagte nichts.
    »Hast du im Keller irgend etwas entdeckt?« wollte ich gespannt wissen. Er gab keine Antwort, kam mit schweren Schritten auf

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