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0029 - Die Rückkehr des Rächers

0029 - Die Rückkehr des Rächers

Titel: 0029 - Die Rückkehr des Rächers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausging und die ich zu spüren glaubte?
    Ich kam nicht mehr dazu, mir weitere Gedanken zu machen, denn plötzlich fegte die Spitze der Pyramide, wie von einer Titanenfaust gepackt, auseinander. Ein wahrer Steinregen gegen die linke Tragfläche, wir wurden durchgeschüttelt, und dann setzte der Motor aus…
    ***
    Von einer Sekunde zur anderen befanden wir uns in höchster Lebensgefahr. Die Vorgänge um mich herum nahm ich wie in einem Zeitlupenfilm wahr.
    Die Piper sackte ab. Der Sturzflug ließ mich für Sekunden schwindeln, dann spürte ich den ungeheuren Ruck und sah, daß die Maschine auf der Seite lag. Sie trudelte weg.
    Gamal schrie in seiner Heimatsprache. Der Pilot versuchte verzweifelt, die Maschine abzufangen und sie in einen Gleitflug zu bringen, damit wir nicht am Boden zerschellten.
    Wir waren zum Glück angeschnallt, wurden aber doch durchgeschüttelt bis in den letzten Zeh. Der Koffer kippte aus dem Gepäcknetz und fiel mir auf die Knie. Bevor er zu Boden rutschen konnte, hielt ich ihn fest.
    Da der Motor nicht mehr lief, vernahm ich das Pfeifen des Fahrtwindes. Irgendwo mußte Luft in die Maschine gelangen.
    Rasend schnell näherte sich die Erde. Dann sah ich die grauen Außenwände der Pyramide vorbeihuschen, wurde durch einen plötzlichen Stoß nach rechts gedriftet, und Bill fiel gegen mich.
    »Wenn wir das überstehen…«, keuchte er. »Dann will ich nur noch…« Das weitere Wort blieb ihm im Hals stecken, denn Oberst Gamal stieß einen Schrei aus.
    »Er hat es geschafft. Tatsächlich geschafft.«
    Die Maschine befand sich in einem Gleitflug. Ich schaute aus dem Fenster, sah etwa fünfzig Yards unter mir den Talboden, aber auch die großen Felsbrocken. Jetzt mußte er landen. Die Schnauze senkte sich.
    »Beten Sie!« schrie Gamal. »Beten Sie zu Allah!«
    Das taten wir zwar nicht, aber wir hielten uns die Daumen. Und das war verdammt nötig. Wer denkt, in einem Tal sei es windstill, der täuscht sich. Plötzlich packte uns eine Bö von der Seite, schüttelte die Piper durch und warf sie über die linke Tragfläche.
    »Verdammt, wir stürzen ab!« brüllte Oberst Gamal.
    Es waren seine vorerst letzten Worte. Plötzlich wußten wir nicht mehr, wo oben und unten war. Alles drehte sich wie auf einem rasenden Karussell. Dann gab es den Ruck.
    Ungeheuer war er. Trotz der Anschnallgurte wurde ich aus meinem Sitz katapultiert. Ich stieß mit dem Kopf gegen eine Strebe. Mir wurde schwarz vor Augen, Bewußtlosigkeit nahm mich sekundenlang gefangen. Wie aus weiter Ferne vernahm ich das häßliche Knirschen und Splittern, kämpfte gegen die Ohnmacht an, schaffte es auch, und dann war da nur noch Stille. Eine grausame, tödliche Stille…
    ***
    Irgendwo gluckerte und knisterte es. Diese Geräusche rissen mich aus meinem Dämmerzustand.
    Erschreckt fuhr ich hoch, schaute mich um.
    Ich lag mitten im Gang. Der Gurt hatte mich nicht gehalten. Schräg war ich aus ihm hinausgerutscht, hatte mir den Kopf gestoßen und fühlte, wie eine Beule wuchs.
    Doch das waren im Augenblick Nebensächlichkeiten. Zuerst einmal mußte ich mich darum kümmern, wie es den anderen ging.
    »Bill!« Ich erkannte meine Stimme kaum wieder, so krächzend klang sie.
    »Au, verdammt!« Die Antwort befriedigte mich. Wenn mein Freund so sprach, ging es ihm nicht sehr schlecht.
    »Wo bist du, Bill?« Während ich redete, richtete ich mich auf. Dann sah ich ihn.
    Die Gurte seines Fallschirms hatten sich an einer Metallkante verfangen. Da Bill den Schirm auf dem Rücken trug, war es schwer für ihn, die Fesselung zu lösen.
    Ich taumelte auf ihn zu. Weil die Maschine schräg lag, mußte ich mich an den Seitenkanten der Sitze fest abstützen. Ein widerlicher Geruch drang an meine Nase.
    Verflucht, der Treibstoff lief aus. Jetzt genügte ein Funke, um alles in die Luft fliegen zu lassen.
    Hastig befreite ich Bill aus seiner mißlichen Lage.
    »Was ist mit den anderen?« fragte er.
    Ich deutete zu den beiden Pilotensitzen. Der Pilot und Achmed Gamal waren nach vorn gesunken. Auf ihren Körpern lag der Scherbenhaufen der Frontscheibe. Am Platz des Piloten war die Aluverkleidung der Maschine gerissen.
    Ein schrecklicher Verdacht keimte in mir hoch und wurde zur Gewißheit, als ich neben den Piloten trat.
    Der Mann war tot.
    Ich wandte mich Gamal zu.
    Ein dicker Blutfaden rann über seine linke Gesichtshälfte und versickerte im Hemdkragen. Im ersten Augenblick erschrak ich, dann merkte ich, daß der Oberst atmete.
    Er war nur bewußtlos.
    Gemeinsam

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