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0029 - Ich, das Gift und Mister X

0029 - Ich, das Gift und Mister X

Titel: 0029 - Ich, das Gift und Mister X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Gift und Mister X Ich
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meinem Jaguar, hatten aber auch damit kein Glück, denn jetzt kamen von allen Seiten die Bewohner der Straße.
    Im Nu waren wir von einem Haufen empört schreiender und wild gestikulierender Italiener eingekeilt.
    »Aus dem Weg, Leute!«, rief ich verzweifelt. »Los, los, verschwindet, sonst…«
    »Ihr gemeinen Lumpen!«, schrie mich ein riesenhafter alter Mann an, dessen grauer Bart mir ebenso gefiel wie der dröhnende Bass. »Eure verdammten Gangsterschlachten tragt doch zum Teufel da aus, wo ihr nichts anrichten könnt!«
    Ich folgte seinem Blick. Erst jetzt sah ich Frauen, die sich jammernd um ein Kind drängten, das mit ausgebreiteten Armen auf dem Gehsteig lag.
    »Aufhängen sollte man euch!«, brüllte der graubärtige Hüne unerschrocken weiter. »An den nächsten Laternenmast sollte man euch hängen und…«
    »Da kommen schon die Cops, Beppo!«, rief ein anderer triumphierend.
    ***
    Die Sirenen der Streifenwagen lenkte die Leute einen Moment ab - gerade den Moment, den ich brauchte, um meine Marke aus der Tasche zu fischen. Der Lieutenant, der wenig später aus dem vordersten Streifenwagen sprang, begriff dann auch erfreulich rasch. Er sah die tobende Menge, die Frauen bei dem Kind, und er sah die Einschlaglöcher in der Hauswand. Alles das genügte ihm, um sich ein Bild zu machen. Seine Befehle kamen scharf wie Peitschenhiebe.
    »Wilkins, Sie kümmern sich um das Kind und passen auf, dass der Doc ungestört arbeiten kann! - Bennet, Sie suchen die besten Zeugen heraus! - Durban, Browneil und-Yeager, Sie sorgen dafür, dass die Straße freigemacht wird!«
    »Lassen Sie sofort die Fahndung nach einem dunkelgrauen Packard anlaufen, Lieutenant!«, sagte ich schnell.
    »Die hintersten Zahlen auf dem Nummernschild sind 5 und 3«, ergänzte Phil, während die Männer von der City Police die erregten Italiener zu beruhigen versuchten.
    Der Lieutenant ging zu dem Kommando-Wagen, gab stichwortartig seine Anweisungen und kam sofort wieder zurück.
    »Mein Name ist Cotton«, stellte ich mich vor. »Das hier ist Decker… wir sind beide vom FBI!«
    »Oh, Sie sind das? Ich habe schon allerhand über Sie beide gehört!«
    Der Lieutenant lächelte leicht. »Ich bin Craft Hepbum von der 2. City Police Division.«
    Eine dritte Streifenlimousine rollte an und brachte den Arzt. Der Beamte, den Hepburn zu den Frauen geschickt hatte, war schon dabei gewesen, Erste Hilfe zu leisten, schien aber froh zu sein, dass der Doc so schnell zur Stelle war.
    Gemeinsam mit Hepburn gingen Phil und ich zu der Gruppe hinüber. Der Arzt winkte uns nur kurz zu, wir kannten ihn flüchtig. Seiner Miene war anzusehen, dass das kleine Mädchen durchkommen würde.
    Ich fühlte meine Augen brennen. Ich habe öfters traurige Szenen vof mir gehabt, aber der trostlose Anblick des leise nach seiner Mutter fragenden Kindes, der atemlos wartenden Frauen und des herkulischen Polizisten mit den zusammengepressten Lippen… das ganze elende Bild setzte mir hart zu.
    Ich wusste, dass ich dieses Bild wieder vor Augen haben würde, wenn wir den Mann haben würden, wenn wir den Mann fassten, der brutal und rücksichtslos auf der belebten Straße geschossen hatte.
    Langsam ging ich mit Phil zu dem Jaguar zurück.
    ***
    Wir kamen gerade aus dem Office vom Mr. High, als das Telefon in unserem Büro klingelte. Ein Beamter von der Hauptvermittlung meldete mir, dass mich jemand sprechen wolle, der seinen Namen nicht sagen wolle. Ein paar Sekunden später knackte es in der Leitung, und eine heisere Stimme fing hastig zu reden an.
    »Verlangen Sie bitte nicht, dass ich mich vorstelle, Agent Cotton!«, stieß der Mann eindringlich heraus. »Ich kann Ihnen meinen Namen wirklich nicht sagen! Es handelt sich um meinen… um einen Freund von mir handelt es sich. Sie werden von Mister… von Elvis Birmingham bestimmt schon gehört haben und vielleicht kennen Sie ihn…«
    »Meinen Sie den Schauspieler Birmingham?«, hakte ich nach.
    »Ganz richtig, Sir. Elvis Birmingham, der bekannte Schauspieler. Ich mache mir Sorgen um ihn! Er ist nämlich… sehen Sie, ich möchte einfach nicht, dass es mit ihm noch schlimmer wird. Sie müssen wissen, dass Mister… dass Elvis Birmingham ein wirklich feiner Bursche ist. Ich meine, man kann doch so einen Mann nicht einfach so zu Grunde gehen lassen, wie?«
    Phil, der natürlich den zweiten Hörer genommen hatte, schüttelte verblüfft den Kopf.
    »Was meinen Sie mit ›zu Grunde gehen lassen‹?«, erkundigte ich mich gespannt bei meinem

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