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003 - Der Puppenmacher

003 - Der Puppenmacher

Titel: 003 - Der Puppenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wach waren. Sie schliefen meistens bis spät in den Tag hinein. Auf leisen Sohlen schlich er in den Korridor hinaus.
    Als er an Phillips Schlafzimmer vorbeikam, horchte er erneut. Kein Laut drang an sein Ohr. Seine Hand griff instinktiv zur Klinke, aber er drückte sie dann doch nicht hinunter. Die Stille in Phillips Zimmer mußte nicht unbedingt etwas zu bedeuten haben. Er durfte nicht gleich das Schlimmste annehmen. Immerhin war diese Coco Hunters Vertraute. Sie hatte keine Veranlassung, sich an Phillip zu vergreifen. Hayward biß sich auf die Lippen und eilte geräuschlos die Treppe hinunter. Darin besaß er schon einige Übung. Wie oft war er in den letzten Tagen durch sein Haus geschlichen! Noch bevor der Dämonenkiller zum Glockenzug greifen konnte, hatte er die Tür aufgerissen.
    »Ich habe Sie vom Fenster aus gesehen«, erklärte er entschuldigend, als Hunter erstaunt zurückzuckte. »Es ist besser, wenn niemand etwas von Ihrem Besuch bemerkt.«
    »Sind Ihre Gäste denn noch nicht wach?« fragte Dorian verwundert.
    »Ich mache ihnen keine Vorschriften«, antwortete Hayward gereizt. »Sie können in meinem Haus tun und lassen, was sie wollen.
    Stört Sie das etwa?«
    Dorian hob nur die Schultern und ging an Hayward vorbei ins Haus. »Wie geht es Phillip?« erkundigte er sich. »Können wir zu ihm gehen?«
    Hayward stieg vor Dorian die Treppe hinauf. Er hielt sich automatisch ganz nahe an der Wand des Stiegenaufganges, um kein unnötiges Geräusch zu verursachen. Er hat Angst, durchzuckte es Dorian.
    Ganz erbärmliche Angst. Doch vor wem?
    Ohne Zwischenfall gelangten Sie in die zweite Etage. Hayward lauschte wieder an der Tür von Phillips Zimmer, bevor er sie abrupt aufstieß und wie angewurzelt stehenblieb. Dorian sah über seine Schulter, daß das Zimmer leer war. Die Bettdecke lag zerknüllt auf dem Boden, die Kissen waren zerschlissen und die Daunen durch das ganze Zimmer verstreut.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Hayward tonlos.
    »Es sieht so aus, als hätte ein Kampf stattgefunden«, sagte Dorian.
    »Haben Sie keine verdächtigen Geräusche gehört? Ihr Zimmer ist doch gleich nebenan.«
    Hayward gab ihm keine Antwort. »Phillip«, flüsterte er nur. »Wo ist Phillip?« Er rannte ziellos durch das Zimmer, schaute unter das Bett und aus dem Fenster und wandte sich dann wieder Dorian zu.
    »Wo ist mein Sohn?«
    »Ich habe doch erst vor einer knappen Stunde mit Coco telefoniert«, meinte Dorian.
    Hayward nickte. »Ich weiß, da war noch alles in Ordnung.«
    »Wo ist das Telefon?« Dorian blickte sich suchend um. Gestern hatte es noch auf dem Nachttisch gestanden. Der Blick des Dämonenkillers folgte Haywards ausgestreckter Hand und entdeckte das Telefonkabel, das von der Wand aus zu einem niedrigen Wäscheschrank führte und darin verschwand. Mit drei schnellen Schritten war er dort und öffnete eine der beiden Türen. Phillip hockte zusammengekrümmt zwischen den Wäschestücken und hielt den Telefonapparat umklammert. Er blickte nicht auf, sondern preßte den Kopf gegen die Brust.
    »Was machst du hier, Phillip?« fragte Dorian erschüttert.
    »Ja«, sagte Phillip mit verstellter Stimme. »Ja, das stimmt. Nein, das ist nicht nötig. Es ist alles in Ordnung.«
    Dorian schwindelte, als er erkannte, daß Phillip mit Cocos Stimme sprach. Sie hatte dieselben Worte gebraucht, als sie mit ihm gesprochen hatte. Nun begriff er, daß er in Wahrheit mit Phillip telefoniert hatte. Er kniete vor dem Jungen nieder und fragte mit bebender Stimme: »Phillip, wo ist Coco? Erinnerst du dich, was passierte, als du mit ihr allein warst?«
    »Alina«, murmelte Phillip und krümmte sich noch mehr zusammen. »Alina, komm zu mir zurück!«
    »Wir können Phillip nicht da drin lassen«, sagte Hayward hinter Dorian. »Helfen Sie mir, ihn ins Bett zurückzutragen!«
    Dorian nahm das Telefon aus Phillips verkrampften Händen, schob die Linke unter seine Kniekehlen und legte den anderen Arm um Phillips Rücken. Der Junge war leicht wie eine Feder; er konnte nicht mehr als hundert Pfund wiegen. Dorian trug ihn ins Bett. Hayward hatte inzwischen die Decke geholt und breitete sie nun über seinen Sohn, aber Phillip strampelte sie sofort wieder ab, legte sich auf die Seite und nahm wieder die Embryostellung ein. Seine Lippen bewegten sich, aber kein Laut kam darüber.
    »Phillip, kannst du mich hören?« drang Dorian in ihn.
    Der Junge erschauerte und hielt seine gekrümmten Finger vor den Mund.
    Dorian fuhr mit eindringlicher

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