003 - Höllenkommando »Phönix«
Tod und Vernichtung verbreiteten.
Er folgte Pieto, der zu seinen Stammesbrüdern eilte.
Randall trug eine Erste-Hilfe-Ausrüstung bei sich. Er kümmerte sich um die Verletzten unter den Bulowas.
Die meisten waren nur von Schockern niedergestreckt worden. Sie würden sich lediglich einige Stunden nicht bewegen können, ansonsten aber keine Folgen davontragen. Den wenigen Verwundeten legte er Schnellverbände an. Auch ihre Wunden würden rasch heilen.
Dennoch waren die Verluste auf Seiten der Eingeborenen weitaus größer, als unter den Menschen. Ken zählte sieben Tote, die von Gewehrkugeln niedergestreckt worden waren.
Der Anblick ließ ihn Bruddock und die Soldaten hassen. Der Tod der Bulowas war so sinnlos. Warum hatten sie sich bloß auf diesen aussichtslosen Kampf eingelassen?
Als er die Antwort fand, erwachte etwas wie Bewunderung für den mutigen und unbeugsamen Kampfgeist der Bulowas in ihm. Sie hatten sich den vermeintlichen Dämonen mit ihren primitiven Waffen zu einem hoffnungslosen Kampf entgegengestellt, nur um ihr Dorf, ihre Frauen und Kinder zu schützen.
Einen der Toten erkannte er wieder. Es war Namur, der Häuptling des Stammes. Erschüttert wandte Randall sich ab. Er legte Pieto mitfühlend die Hand auf die Schulter. Als ihm bewusst wurde, wie leer und inhaltslos dem jungen Barbaren die Geste erscheinen musste, zog er die Hand zurück und ging zu Bruddock hinüber. Die Soldaten hatten bereits damit begonnen, zwei Gräber für ihre toten Kameraden auszuheben.
»Eine wahre Meisterleistung, Mister Commander!«, rief er mit hasserfüllter Stimme. »Die Bulowas waren uns hoffnungslos unterlegen. Es hätte genügt, sie zu betäuben. Aber das reichte Ihnen wohl nicht. Sie … Sie Schlächter!«
»Jetzt reicht es mir aber, Randall«, brüllte Bruddock und fuhr herum. »Es ist mir scheißegal, was Sie später auf der Erde berichten. Ab sofort sind Sie festgenommen!«
Er winkte zwei Leute zu sich heran. »Entwaffnet ihn und legt ihm Handschellen an. Und seinem Bulowa-Freund auch. Die Fallgruben gibt es schon längere Zeit. So etwas können die Barbaren nicht binnen weniger Stunden ausheben. Er muss davon gewusst haben und hat uns nicht gewarnt.«
Im ersten Moment wollte Randall sich wehren. Aber sein Kampfgeist war erloschen. Er ließ den Schocker fallen. Auch Pieto ließ sich widerstandslos fesseln.
»Sie sind so dumm, dass es Ihnen fast weh tun müsste, Bruddock«, rief Ken Randall. »Verlassen Sie sich darauf, dass Sie nicht einmal mehr auf einem unbewohnten Asteroiden Staub aufkehren dürfen, wenn wir zurück sind.«
Bruddock verzog das Gesicht zu einem humorlosen Grinsen.
»Wenn wir zurückkehren, wenn … Genauer gesagt: Wenn Sie zurückkehren. Es kann Ihnen immer noch etwas zustoßen, nicht wahr? Und jetzt zum Dorf. Schließlich sind wir nicht zum Spaß hier. Smith, Nelson, ihr werdet die beiden Gefallenen begraben und uns dann folgen. Die Wilden sollen sich um ihre Toten selber kümmern.«
Flankiert von zwei Soldaten schloss Randall sich den Männern an. Sie gelangten in das Dorf, ohne auf Widerstand zu treffen. Die wenigen Bulowas, die sie zuvor im Dorf gesehen hatten, waren genau wie die Frauen und Kinder verschwunden.
Die Soldaten durchsuchten jede Hütte. Entmutigt kehrten sie schließlich zurück. Von den Forschern fehlte jede Spur.
Trotzdem weigerte sich Ken Randall, sich mit der grausamen Wahrscheinlichkeit abzufinden, dass man die Menschen bereits getötet hatte. Er dachte an Tanya und die Wissenschaftler und dann wieder an Tanya Genada. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sie ihm trotz ihrer manchmal unausstehlichen Arroganz viel mehr bedeutete, als er sich hatte eingestehen wollen. Es erschien ihm unvorstellbar, dass sie tot sein sollte.
»Offensichtlich sind die Forscher tot«, stellte Bruddock ohne jede Gefühlsregung fest. »Es war ja auch nichts anderes zu erwarten. Aber das sollen die Wilden nicht ungestraft getan haben. Zündet das Dorf an.«
»Das können Sie nicht tun«, protestierte Randall.
Drohend trat der Commander auf ihn zu.
»Haben Sie immer noch nicht genug? Ich will Ihnen mal was sagen: Die eventuelle Befreiung Ihrer Freunde war nur ein Teil meines Auftrags hier. Der zweite Teil lautete, ein wenig für Ordnung zu sorgen. Und genau das werde ich jetzt tun!«
Er hatte noch nicht ausgesprochen, als bereits die ersten Hütten in Flammen aufgingen.
*
Demütig verneigte sich Kardas vor Darilos, dem Fürsten und unumschränkten Herrscher von
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