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003 - Im Kabinett des Grauens

003 - Im Kabinett des Grauens

Titel: 003 - Im Kabinett des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Bentley! Als führest du davon. Fahre
hundert oder zweihundert Meter weiter ein wenig in den Wald hinein, stelle den
Wagen dort ab und kehre zu Fuß zurück! Verstecke dich dort drüben, auf der
anderen Straßenseite, hinter dem großen Baum! Pass genau auf, von dort aus kannst
du das gesamte Anwesen überblicken! Ab Mitternacht verlässt du deinen Posten,
setzt dich in den Bentley und fährst ins Hotel zurück. Gleich bei Morgengrauen,
wenn ich von London zurück sein werde, werde ich mich bei dir melden. Falls es
dann noch wichtig sein sollte«, fügte er geheimnisvoll hinzu.
    Sie
riss die Augen auf, und ein Lächeln erhellte ihre Miene. »Aber Larry! Das ist
genau nach meinem Geschmack. Ich glaube, ich komme doch noch zu einem
Sonderbericht. Wenn ich meinem Manager erzähle, in was für ein Abenteuer ich da
hineingeschlittert bin, dann gibt das eine Publicity, die sich gewaschen hat.
Ich sehe mich schon neben einer Wachsfigur stehen, nur mit einem BH und einem
Schlüpfer bekleidet, und ...« Wenn Larry nicht zur Eile gedrängt hätte, wäre sie
noch ausführlicher geworden.
    »Und
denke daran, Silvia«, mahnte er zum Abschied, »keine Extratouren!«
    »Nein,
Larry, bestimmt nicht!«
     
    ●
     
    Larry
warf einen Blick auf seine Uhr. Er würde pünktlich sein. Er hatte sich mit Sir
Harold Perkins am Südeingang der Central Station neben dem Zeitschriftenkiosk
verabredet.
    X-RAY-3
brauchte nicht lange zu suchen, bis er einen Parkplatz gefunden hatte. Er
sicherte den Rolls Royce und war gerade dabei, sich von der Parklücke zu
entfernen, als er den Lauf einer Pistole zwischen den Rippen spürte.
    »Mr.
Brent, nicht wahr?« sagte eine ruhige, aber gefährliche Stimme.
    Larry
wandte sich um. Er starrte auf einen hageren Mann mit spitzem Gesicht, schmalen
zusammengepressten Lippen und krankhaft wächserner Haut.
    »Was
wollen Sie? Wer sind Sie?« fragte X-RAY-3 scharf.
    »Wer
ich bin, das tut nichts zur Sache«, entgegnete Ed Jellman leise. »Was ich will?
Diese Frage kann ich Ihnen auf Anhieb beantworten: ich weiß, dass Sie sich mit
Sir Harold Perkins treffen wollen. Das passt mir nicht in den Plan! Am besten,
Sie kommen jetzt mit mir. Nicht weit. Nur über die Straße. Dort drüben, das
Trümmergrundstück. Es wird Ihnen nicht viel geschehen. Vorausgesetzt, dass Sie
keine Dummheiten machen ...«
    »Brauchen
Sie einen Maurer, um die Ruine wieder aufzustocken?« fragte Larry eisig. »Dann
sind Sie an der falschen Adresse.«
    Jellman
verzog kaum merklich die Lippen. »Sie nehmen's von der heiteren Seite, auch
recht. Das vereinfacht die Sache. Ich will Sie bloß nicht dabeihaben, wenn die
Sache nachher über die Bühne geht. Das könnte den Ablauf stören. Wenn Sie in
zwei oder drei Stunden wieder auf der Bildfläche erscheinen, dann ist das
okay.«
    »Sie
wollen mich wohl in einen Keller zu den Ratten sperren?«
    »Fast
erraten.«
    »Aber
Sie erwarten nicht, dass ich freiwillig dort bleibe?«
    »Nein,
so dumm, wie ich aussehe, bin ich nicht. Ich werde selbstverständlich ein
bisschen nachhelfen. Und nun kommen Sie, gehen Sie immer schön vor meiner
Kanone her! Wenn ich abdrücke, wird nicht mal ein Passant direkt neben Ihnen etwas
merken. Ich habe einen Schalldämpfer auf dem Lauf sitzen.«
    Larry
Brent machte erst mal gute Miene zum bösen Spiel. Es gab viele Passanten auf
der Straße. Keiner bemerkte etwas. Larry riskierte keinen Ausfall. Er wollte
sich und andere nicht gefährden. Der Hagere war ein nervöser, unberechenbarer
Typ, ein Mensch, der sich zu einer Kurzschlusshandlung hinreißen ließ. Sie
erreichten unbemerkt das Trümmergrundstück.
    Jellman
dirigierte Larry Brent in einen dunklen, menschenleeren Hof. Die massigen,
schwarzen Mauern der umstehenden Häuser wirkten schalldämpfend, so dass die
Geräusche der Straße wie hinter einer dicken Wattewand wahrzunehmen waren.
    »Rechts
'rüber«, kommandierte Jellman.
    Sie
passierten einen dunklen Durchlass. Ein schmaler Pfad führte zu einem Kellereingang
mit steilen, abgetretenen Stufen.
    »Runter!«
befahl Jellman knapp.
    Larry
gehorchte. Er wollte seinen rätselhaften Widersacher im Glauben wiegen, dass er
leicht einzuschüchtern war. Das konnte unter Umständen die Situation für ihn,
Brent, schlagartig verändern.
    Er
stieg nach unten, drei, vier, fünf Stufen.
    Er
hörte die schweren Schritte hinter sich. Der Fremde war genau zwei Stufen
hinter ihm.
    Jellman
ahnte nicht, was in Larry Brents Kopf vorging. X-RAY-3 blieb plötzlich stehen.
    Jellman,
an den

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