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003 - Rom sehen und sterben

003 - Rom sehen und sterben

Titel: 003 - Rom sehen und sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Bahnen zu lenken. Wieder klar und vernünftig zu denken.
    Aruula hatte Recht, natürlich! Mochte das Verschwinden des abgestürzten Flugzeugs auch noch so merkwürdig sein - es bedeutete immerhin auch, dass die Insassen noch am Leben sein konnten! Es bedeutete… neue Hoffnung.
    Wer? fragte sich Matt. Wessen Maschine war hier runtergekommen?
    Drei Jets waren zur Beobachtung des Kometen aufgestiegen, bevor er von der Internationalen Raumstation aus mit Langstreckenraketen beschossen worden war.
    An Bord der Flugzeuge je zwei Mann Besatzung: Captain Irvin Chester und Lieutenant Hank Williams im ersten, Lieutenant Jennifer Jensen und Prof. David McKenzie im zweiten, und den dritten Flieger hatte Commander Matthew Drax als Staffelführer selbst pilotiert, mit Jacob Smythe als Passagier, seines Zeichens Professor der Astrophysik und Doktor der Medizin. Smythe hatte die wissenschaftliche Leitung der Mission innegehabt.
    Matt schämte sich insgeheim fast ein bisschen dafür, dass er an Smythe kaum einen Gedanken verschwendete. Der Kerl war die reine Pest gewesen! Sie hatten keinen Satz miteinander wechseln können, ohne dabei aneinander zu geraten. Zu behaupten, dass sie sich nicht mochten, war die Untertreibung des Millenniums.
    Nachdem… was auch immer die Jets getroffen und aus dem Raum-/Zeitgefüge hinauskatapultiert hatte, war es Prof. Dr. Smythe gelungen, seinen Schleudersitz zu betätigen, während Matts Notauslösung versagt hatte. Er hatte keine Ahnung, was aus dem Wissenschaftler geworden war. Und er schaffte es nicht einmal, tiefergehendes Interesse für das Schicksal Jacob Smythes aufzubringen. Und dafür schämte er sich, wie gesagt, ein klein wenig zumindest…
    Anders sah das in den Fällen von Irvin Chester, Hank Williams und Jenny Jensen aus. Die drei waren seine Kameraden gewesen, best buddies, zusammengeschweißt nicht nur im Militärdienst, sondern weil sie auch privat auf gleicher Wellenlänge funkten. Was freilich nicht ausschloss, dass zwischen ihnen gelegentlich die Funken geflogen waren. Aber ihre Freundschaft war stark genug gewesen, um auch Spannungen zu verkraften.
    Und diese Freundschaft bedeutete Matthew Drax auch heute noch verdammt viel! Heute - nachdem Jahrhunderte vergangen waren und die Welt eine andere geworden war…
    Wessen Jet also, fragte er sich abermals, war hier notgelandet? Wer hatte seinen
    »Feuervogel« hier runtergebracht? Big black boy Irvin Chester? Oder Jenny, die sie ihrer kanadischen Abstammung wegen Canucklehead genannt hatten?
    Mehr noch allerdings beschäftigte Drax eine andere Frage: Wo um alles in der Welt steckte die Besatzung jetzt? Was war hier passiert?! Ein havarierter Düsenjet verschwand nicht einfach so von der Bildfläche! Nicht einmal in dieser Welt, in der Matt den Begriff
    »unmöglich« neu hatte definieren müssen…
    Und der Flieger war auch nicht verschwunden. Nicht spurlos jedenfalls.
    Es war Noone, die eine erste Spur fand. Sie und Larn hatten sich etwas vom Jeep entfernt, waren ein Stück die Schneise hinaufgelaufen, die der Jet in den Baumbestand der Otowajii gerissen hatte. Jetzt kamen sie aufgeregt rufend zurückgelaufen.
    Noone hatte beide Hände wie zu einer Schale zusammengelegt, und darin glänzte und glitzerte etwas im trüben Sonnenlicht. Den strahlenden Gesichtern Noones und Larns nach hielten sie ihren Fund für etwas ausgesprochen Kostbares. Aber es war nur - »Glas!«, stieß Matt hervor.
    Noone hielt gläserne Krümel in Händen. Winzige stumpfe Scherben. Die Überreste zerborstenen Sicherheitsglases. Und zweifelsohne stammten sie von dem notgelandeten Jet!
    Matt organisierte eine Suche nach weiteren Teilen. Natürlich wussten Larn und Noone nicht, wonach sie wirklich suchten; schlicht deshalb nicht, weil weder Matt noch Aruula wussten, wie sie es den beiden hätten verständlich machen sollen. So wies Matt das Pärchen kurzerhand an, nach allem Ausschau zu halten, was ihnen ungewöhnlich vorkam. Dann schwärmten sie aus, entlang der Absturzschneise und über die künstlich entstandene Lichtung.
    Und sie wurden fündig.
    Sie entdeckten eine erkleckliche Anzahl von Wrackteilen aus Metall, ein paar aus Kunststoff, weitere Glasscherben. Nichts davon war allerdings so groß, dass es nicht einer allein hätte tragen können. Und keines der Fundstücke lieferte Hinweise darauf, welcher der beiden anderen Jets hier niedergegangen war; Matt entdeckte weder Nummern noch sonst etwas, das ihm bei der Identifizierung geholfen hätte.
    Aber sie

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