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003 - Rom sehen und sterben

003 - Rom sehen und sterben

Titel: 003 - Rom sehen und sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Güte, das nicht zutraf auf diese Stadt, die jede Erwartung, die Matt Drax insgeheim gehegt haben mochte, noch übertraf.
    Und das war erst der Anfang! Der Eindruck, den Matt hier draußen hatte, gute anderthalb Kilometer vor den Toren Roms.
    Wie mochte es erst dahinter aussehen? Er brannte förmlich darauf, es zu erfahren.
    ***
    Mit Aruulas Schwert schlug Matt eine Bresche in eine weitläufige Buschgruppe. Dann rangierte er den Jeep in die Lücke und tarnte sie mit dem abgeschlagenen Geäst.
    Rom mochte sich zu einer höchst eigentümlichen Stadt entwickelt haben und die Einwohner waren sicher einiges gewöhnt, dennoch wollte Matt das Risiko, aufzufallen, so gering wie möglich halten. Und mit dem Jeep wären sie ganz bestimmt aufgefallen.
    Den Notcontainer ließ er im Fahrzeug zurück, nachdem er zuvor ein paar Dinge, die ihm nützlich sein konnten, herausgenommen und in den Taschen seiner Pilotenmontur verstaut hatte. Dann marschierten sie los. Den Hügel hinunter und Rom entgegen.
    Die Ewige Stadt lag weiter entfernt, als es von der Hügelkuppe aus den Anschein gehabt hatte. Fast zwei Stunden dauerte es, bis sie die einstigen Randbezirke erreichten.
    Eine weitere Beobachtung versetzte Matt in gelindes Erstaunen. Hier betrieb man Ackerbau! Zwar nicht im großen Rahmen, aber die Tatsache, dass jemand Feldfrüchte anbaute, traf ihn doch unerwartet, nachdem er bislang nur das primitive Leben der Wandernden Völker und die animalischen Wulfanen in Bologna kennengelernt hatte.
    Und sie sahen auch die Menschen, die die Felder bewirtschafteten. Diese Leute wiederum schienen sich nicht im mindesten für die vier Ankömmlinge zu interessieren, widmeten ihnen kaum einen Blick. Wäre die Stadt nicht zum Greifen nahe gewesen und hätte sie Matt nicht wie ein Magnet angezogen, hätte er sicher versucht, mit diesen Bauern zu reden. So aber ging er nur weiter; weiter auf die Stadt zu, in der er - ja, was eigentlich zu finden hoffte?
    Das Wrack des abgestürzten Jets natürlich. Und seine Freunde, hoffentlich.
    Aber das war nicht alles. Matt spürte, dass da noch etwas anderes war, das er in Rom zu finden hoffte. Doch er war nicht imstande, dieses Etwas zu benennen.
    Antworten, flüsterte die körperlose Stimme in seinem Ohr. Du hoffst Antworten zu finden auf all die Fragen, die dich seit Wochen um den Schlaf bringen.
    Und? fragte Matt im Geiste zurück. Werde ich sie finden?
    Die Stimme schwieg.
    Matt spürte Aruulas Blick auf sich ruhen. Im Gehen wandte er sich ihr zu. Der Ausdruck in ihrem hübschen Gesicht irritierte ihn. Er las Unsicherheit darin, etwas wie unbestimmte Furcht, obwohl Aruula versuchte, sie hinter einem Lächeln zu verstecken. Es gelang ihr nicht, und es bedurfte keiner telepathischen Fähigkeiten, um sie zu durchschauen.
    »Was ist?« fragte er, nicht sehr laut, obwohl Larn und Noone sie ohnehin kaum hören würden. Die beiden liefen gut zehn Schritte vor ihnen. Larn schien es noch eiliger als Matt zu haben, nach Rom zu kommen.
    »Ich verstehe jetzt, wie du dich gefühlt haben musst«, erwiderte Aruula. Sie sah wieder nach vorne.
    Matt verstand, was sie meinte. Rom musste auf Aruula in der Tat wie eine andere Welt wirken. Sie hatte wohl nie in ihrem Leben etwas Vergleichbares gesehen, vielleicht nicht einmal gewusst (oder wenigstens nicht geglaubt), dass es so etwas geben könnte.
    Und genauso war es Matthew Drax ergangen, nachdem er aus seinem havarierten Flugzeug gerettet worden war. Alles war neu und anders gewesen. Unvorstellbar und unmöglich. Fremd und beängstigend.
    »Das geht vorbei«, sagte er, »diese Furcht und das Gefühl, fremd zu sein, meine ich.«
    Es war eine Lüge. Noch nicht einmal eine besonders gute. Und er war sicher, dass Aruula sie durchschaute. Aber sie lächelte trotzdem dankbar, fasste nach seiner Hand, drückte sie und hielt sie fest.
    ***
    Als sie schließlich die einstigen Vororte Roms erreichten, erkannte Matt Drax, dass sein Eindruck aus der Ferne nicht getrogen hatte. In der Tat waren hier die Häuser und sonstigen Bauten größtenteils abgerissen und die Trümmer fortgeschafft worden. Erhalten geblieben waren einzig die Straßen, wenn auch größtenteils verschwunden unter Dreck und Unkraut.
    Dann stießen sie auf die ersten Häuser. Oder vielmehr deren Ruinen. Es war schwer, wenn nicht gar unmöglich zu sagen, wie viel der Zerstörung ringsum dem Zahn der Zeit anzulasten war und welchen Anteil
    »Christopher-Floyd« daran gehabt hatte. Die allermeisten Hausdächer waren

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