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0030 - Der Höllenlord

0030 - Der Höllenlord

Titel: 0030 - Der Höllenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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entfernt. Und das Monster brüllte immer noch. Zwischen seinen vor das Gesicht geschlagenen, wulstigen Fingern quoll dunkelrotes Blut.
    Bill hob die Taschenlampe auf. Er wollte den Kampf schon für sich als entschieden betrachten und Zamorra folgen, als er noch Zeuge eines grausigen Schauspiels werden muße.
    Die Falltür unter dem blutenden Riesen wurde mit Gewalt hochgedrückt. Bonzos Bein kam neben den Schacht zu liegen.
    Bill sah die grünen Zähne, die nach Bonzo schnappten. Und immer mehr Zähne, Hände mit überlangen Nägeln daran, Gesichter, die nichts Menschliches mehr an sich hatten. Stück für Stück verschwand Bonzo in der Grube unter der aufgeklappten Falltür.
    Haarlose Schädel tauchten aus der Öffnung. Verzerrte Rachen, aus denen grüner Speichel tropfte. Alle marschierten sie an, alle, die Lord Cordow auf seinem Gewissen hatte, um fressend jedes lebende Wesen zu zerstören.
    Der blendende Lichtstrahl hielt die Horrorgestalten aus der Gruft der Verlorenen nicht lange zurück. Sie witterten die Beute, die hinter diesem Licht stand und brachen wieder in ihr tierisches Gekreische aus, für das die menschliche Sprache keine Beschreibung mehr findet. Wie Spukgestalten aus versunkenen Schiffen, halb verwest und von sich selbst und von den anderen aus der Gruft angefressen, drängten sie ins Freie.
    Endlich hatte Bill sich gefaßt. Er hielt seine Waffe hinein in dieses Greuel und drückte zwei-, dreimal blind ab.
    Er traf auch.
    Sofort stürzten sich die anderen auf die leichter faßbaren Opfer, verschlangen auch sie.
    Bill hatte wertvolle Sekunden gewonnen.
    Blind vor Angst und Panik hetzte er in den nächsten Gang hinein.
    Die ersten aus der Gruft der Verlorenen nahmen schon die Verfolgung auf.
    Zamorra stand so plötzlich im Operationssaal, daß sowohl Cordow als auch er selbst überrascht waren. Mit einem Male standen sich die beiden Männer gegenüber. Sie starrten sich wortlos an.
    Dann trat ein belustigtes Funkeln in die Augen des Chirurgen. Er sah auf sein Skalpell in der Rechten und dann auf das Mädchen unter sich.
    Auf Nicole Duval.
    Sie atmete schon durch eine Äthermaske.
    »Ich hatte Sie, ehrlich gesagt, nicht mehr hier erwartet«, begann Cordow. »Nicht mehr lebend, meinte ich. Es wird sehr interessant werden, in Ihrem Gehirn nachzusehen, welche Abnormität Ihnen die Kraft verleiht, meinen Suggestionen zu widerstehen. Und wenn ich Jahre dazu brauchen werde. Ich werde Ihr Gehirn in Tausende von Mikroschnitten zerteilen. Sie werden mich einen großen Sprung nach vorn bringen, Professor Zamorra. Die Wissenschaft wird Ihnen einmal viel zu verdanken haben. Betrachten Sie sich als ihr Opfer.«
    Zamorra hätte kein Psychologe zu sein brauchen, um zu sehen, daß der Lord am Rande des Wahnsinns stand, daß es nur mehr eines kleinen Schrittes bedurfte, um ihn hinabzustürzen von den Höhen der Genialität in die Abgründe des Irrsinns.
    »Legen Sie sofort das Skalpell aus der Hand«, forderte Zamorra scharf.
    Doch Cordow lachte nur auf. Er senkte das Skalpell auf die linke Brust des Mädchens hinab.
    »Wissen Sie, wie man den Schnitt ansetzt?« fragte er zynisch.
    »Schade, daß Herzoperationen nicht mein Fachgebiet sind. Ich bin Gehirnspezialist. Und an Gehirnoperationen sterben wesentlich weniger Menschen, als an Eingriffen am Herzen. Ich werde noch mein Übriges tun. Kleine Geister mögen mich für einen Verbrecher halten, aber ich sage Ihnen, Professor, ich bin keiner. Ich bin nichts, als ein bescheidener Diener der Wissenschaft. Und ich bin auch derjenige, der Ihre wabbeligen Theorien von der Erlernbarkeit der Telepathie und anderen paranormalen Phänomenen ad absurdum führen wird. Erst meine Nachwelt wird es mir zu danken wissen, wenn ich die Menschheit mit dem Wissen beglücke, wie ein Wurm sich aus der kargen Scholle seiner niedriger Geistigkeit zu den Höhen des Lichts befreit, sich mit einem kleinen chirurgischen Eingriff entpuppt zu einem Telepathen, dessen Gedankenkräfte unser ganzes bisheriges Weltbild zu sprengen vermögen.«
    »Legen Sie sofort das Skalpell aus der Hand«, drohte Zamorra nochmals.
    Doch wieder lachte Cordow ihn nur aus.
    »Sehen Sie doch endlich ein, daß Sie mir nicht mehr drohen können«, meinte Cordow mild und salbungsvoll, in einem Ton, den man einem reumütigem Kind gegenüber anschlägt. »Sie sind in einer aussichtslosen Lage. Eine kleine Bewegung mit meiner Hand, und Ihre reizende Gefährtin ist tot. Ich biete Ihnen dagegen ein Geschäft an; Ihr Gehirn gegen

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