Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0030 - Tifflor, der Partisan

0030 - Tifflor, der Partisan

Titel: 0030 - Tifflor, der Partisan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
vorhin zum erstenmal bemerkbar gemacht hatte.
    „Du brauchst mich nicht anzulügen", hörte Holloran. „Wie gesagt, ich verstehe deine Gedanken! Es gibt also keine Kontrolle. Na schön, um so besser. Dann wird es auch keine Schwierigkeiten geben."
    Holloran fluchte leise vor sich hin. Warum mußte ausgerechnet er in diese Lage kommen?
    Über dem Schnee im Osten tauchte die lange Rückenlinie der ETZ XXI auf. Holloran sah zur Seite. Das Pelzwesen schien ihn nicht zu beachten, aber es hielt die Waffe immer noch in der Hand. Holloran hatte keine Chance. Er mußte tun, was von ihm verlangt wurde.
     
    *
     
    Die Sache war so wichtig, daß Orlgans und Etztak die Aufgabe der Auswertung übernahmen. Der Analysator hatte über Mouselets Verhör insgesamt vierundzwanzig Diagramme geliefert - für jeden interessierenden Sektor des Gehirns eines. Die Koordinaten der Meßpunkte - jedes Diagramm enthielt zwischen tausend und zehntausend Meßpunkte - zusammen mit dem ebenfalls angegebenen biologisch- statistischen Gewicht wurden einem mechanischen Auswerter übergeben. Der Auswerter lieferte die dechiffrierten Informationen, in prägnanten Stichwörtern auf schmale Plastikstreifen ausgedruckt.
    Schon nach einer halben Stunde stand fest, daß Jean-Pierre Mouselet über die Welt des ewigen Lebens tatsächlich nichts gewußt hatte. Das enttäuschte Etztak so sehr, daß er darüber in Wut geriet. Er war drauf und dran, die bedruckten Plastikstreifen, mit denen der große Tisch übersät war, auf den Boden zu fegen, als Orlgans ihm hastig in den Arm fiel und rief: „Hier! Das ist ein Hinweis!" Etztak beruhigte sich nur schwer. Ärgerlich riß er Orlgans den Streifen aus der Hand und hielt ihn vor die Augen.
    „Es steht fest", las er murmelnd, „daß die Erde keine Ahnung von den Plänen der Springer hat. Wenn Rhodan sich um diese Sache zu kümmern beginnt, wird er sich zuerst um Informationen bemühen."
    „Na und?" knurrte Etztak. „Das ist trivial!"
    Orlgans reichte ihm einen zweiten Streifen. Über die Informationen, die der Analysator außer dem Ausgedruckten noch geliefert hatte, stand in einer Randbemerkung zu lesen: Grundhaltung - spöttisch.
    „Wie ich Rhodan kenne", las Etztak weiter, „ wird er den Springern einen Spion so dicht vor die Nase setzen, daß sie ihn mit ihren großen Augen gar nicht sehen können! Und wie ich Tifflor kenne, wäre der Junge genau das Richtige für eine solche Aufgabe." Etztak ruckte in die Höhe.
    „Das ... das!" keuchte er. Orlgans machte ein bedeutungsvolles Gesicht.
    „Das muß nicht unbedingt bedeuten", unterbrach er den Alten, „daß wir auf dem falschen Wege sind. Der Gefangene weiß nichts von der Welt des ewigen Lebens, er kann also auch nicht wissen, ob Tifflor solche Informationen besitzt. Aber der Gedanke erscheint mir trotzdem wichtig!"
    „Und ob er das ist!" röhrte Etztak und schlug mit der Faust donnernd auf den Tisch. „Das Wichtigste war es von jeher.. die Mentalität des Gegners zu kennen. Der Gefangene kannte diesen Rhodan besser als wir. Wenn er meint, daß Rhodan so vorgehen würde, dann ist es wahrscheinlich richtig. Mich interessiert nur eines: Woher kennt der Gefangene diesen Mann namens Tifflor?"
    Orlgans wühlte unter den Informationsstreifen und holte drei weitere hervor. Auf den Streifen stand zu lesen, daß Mouselet während seiner letzten Aktionen im Auftrage des Overhead mit Tifflor zu tun gehabt hatte - in unangenehmer Weise zu tun, aber doch so, daß selbst der abgebrühte Mouselet Achtung für den Kadetten empfunden hatte.
    Etztak war befriedigt. Aus blitzenden Augen sah er Orlgans an, und Orlgans spürte die Welle frischer Tatkraft, die von dem Alten ausging.
    „Wenn das so ist", donnerte Etztaks kräftige Stimme, und den Worten schickte er ein dröhnendes Lachen hinterher, „dann haben wir keinen Grund, länger untätig hier herumzusitzen. Wir werden die Umgebung unserer Landeplätze auf das Genaueste absuchen lassen."
    Orlgans war damit einverstanden.
    „Ich würde vorschlagen", fügte er jedoch hinzu, „auch die Umgebung jener Stelle, an der die Flüchtlinge ein Patrouillenboot der ORLA XI erbeutet haben." Etztak stimmte sofort zu. „Auch das!" bestätigte er.
    Vorbereitungen wurden sofort getroffen. Etztak zog aus der Lehre, die Orlgans erhalten hatte, seine Konsequenzen: Er befahl den Bootsbesatzungen, die zur Suche ausgeschickt wurden, die Fahrzeuge in keinem Fall zu verlassen. Darüber hinaus mußten mindestens jeweils zwei Boote in

Weitere Kostenlose Bücher