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0030 - Tifflor, der Partisan

0030 - Tifflor, der Partisan

Titel: 0030 - Tifflor, der Partisan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Verbindung und teilte ihm seinen und Pscholgurs Verdacht mit.
    Horlgon - ein junger Mann aus der Horl-Familie, der die HORL VII gehörte - und Enaret hielten die Vermutung für durchaus plausibel.
    „Dann werden wir uns ab sofort besonders in acht nehmen müssen", meinte Horlgon. „Wir sind etwa vierhundert Kilometer von der Stelle entfernt, an der die Flüchtlinge das Boot erbeuteten. Sie können sich gut hier in der Gegend versteckt haben."
    „Das meine ich auch", antwortete Willagar. „Am besten verringern wir unsere Geschwindigkeit, sobald wir über die Berge kommen."
    „Einverstanden", gab Horlgon zurück.
     
    *
     
    Tiff mußte einen Anflug von Heimweh unterdrücken, als er seine Leuchtuhr ablas. 2. August 1982,06:51 Terannia-Zeit.
    In Terrania begann um diese Zeit ein neuer Morgen. Hier auf Snowman neigte sich der glänzende Lichtpunkt der blauweißen Sonne dem Horizont entgegen, und wenn auch der orangefarbene Fleck des eigentlichen Zentralgestirns am Himmel bleiben würde - er war zu lichtschwach, um nach dem Untergang des blauweißen Zwerges etwas anderes zu sein als ein mittlerer Mond.
    Am Rande der Schlucht, in der das Patrouillenboot versteckt lag, hatten sie Posten bezogen. Tiff stand in ständiger Verbindung mit Moses, der hinter der vordersten Höhlenwand wartete. Moses informierte ihn über die Standorte der beiden Boote. Schon seit einer Weile war es Tiff klargeworden, daß die beiden Fahrzeuge den Gebirgszug, in dem die Höhle lag, besonders stark im Verdacht hatten. Sie hatten ihren Kurs geändert und flogen immer enger werdende Kreise um eine Stelle, die von der Höhle nur wenige Kilometer entfernt lag.
     
    *
     
    Willagar und Pscholgur probierten es mit einer neuen Technik. Sie verhielten das Boot in etwa hundert Meter Höhe und ließen die Wellenbündel des Tasters kreisen. Horlgon und Enaret hatten sich angeschlossen. Ihr Boot hielt nur wenige Meter abseits auf Sichtweite, wie Etztak befohlen hatte.
    Alle vier waren sich darüber im klaren, daß es wohl nicht gelingen würde, die Flüchtlinge selbst auszumachen. Sie hatten sich wahrscheinlich längst in eine Höhle verkrochen. Aber das erbeutete Patrouillenboot sollte zu erkennen sein, wenn man dem Taster Gelegenheit gab, genau zu arbeiten.
    Horlgon war der Mann, der das entführte Patrouillenboot fand. Er gab die Koordinaten an, und Willagar richtete den Tasterstrahl seines Bootes auf die angewiesene Stelle.
    „Wir beziehen einen neuen Standort!" schlug Willagar vor.
    Horlgons Stimme war voller Erregung, als er antwortete: „Einverstanden! Sie sollen nicht merken, daß wir sie entdeckt haben falls sie uns schon ausgemacht haben, meine ich."
    Und Willagar ärgerte sich darüber, daß Horlgon seine Absicht so schnell erraten hatte.
     
    *
     
    Tiffs Rechnung war ebenso einschlägig wie einleuchtend.
    „Seit zwei Stunden", erklärte er, „arbeiten sie nach einer neuen Methode. Sie bleiben etwa zwanzig Minuten lang über einer Stelle stehen und suchen die Gegend ab, soweit ihre Geräte reichen. Das haben sie bisher fünfmal getan, und beim sechstenmal, als sie nämlich beinahe senkrecht über der Schlucht standen, rückten sie schon nach acht Minuten weiter.
    Wenn das nicht bedeutet, daß sie in diesen acht Minuten das Boot entdeckt haben und nur deswegen weitergerückt sind, weil sie uns an der Nase herumführen wollen, dann könnt ihr mich meinetwegen Hopalong nennen!"
    „Abgemacht, Hopalong!" antwortete Hump. „Ich finde, du siehst zu schwarz!"
    Tiff wurde einer Antwort enthoben. Eberhardt meldete sich zu Wort. „Mir leuchtet es völlig ein. Ich an ihrer Stelle hätte es genauso gemacht, nur vielleicht nicht so auffällig."
    Moses meldete neue Ortungsdaten. Die beiden Boote standen jetzt dreihundert Meter jenseits der Höhle.
    „Warten wir ab!" schlug Tiff vor. „Wenn sie das Boot gefunden haben, dann müssen sie über kurz oder lang ihre Taktik ändern." Eberhardt knurrte. „Ich möchte dich gern wieder sehen können. Was ist mit dem Deflektor?"
    „Bleibt eingeschaltet!" antwortete Tiff hart. „Wir wissen nicht genau, wie weit ihre Geräte reichen."
     
    *
     
    Gucky hatte etwa eine halbe Stunde an der Einmündung des Seitenganges verbracht und war geschickt jedem ausgewichen, in dessen Gehirn er schon aus sicherer Entfernung hatte lesen können, daß er auf direktem Wege niemals ungesehen bis zum Kommandanten des Schiffes werde vordringen können. Was er brauchte, war eine auf den Meter genaue Information über die Lage

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