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0030 - Tifflor, der Partisan

0030 - Tifflor, der Partisan

Titel: 0030 - Tifflor, der Partisan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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des Raumes, in dem der Kommandant sich aufhielt.
    Gucky wich weiter in den verkehrsarmen Gang zurück, durch den er gekommen war, und suchte sich einen Platz, von dem aus er - für den Fall, daß mehrere Leute auf einmal auf ihn zukamen - nur durch die angrenzende Wand zu springen brauchte, um ein sicheres Versteck zu erreichen. Dann wartete er. In den ersten zehn Minuten kam überhaupt niemand in seine Nähe. Er brauchte nicht einmal springen.
    Kurz darauf aber eilte ein ganzer Trupp von Springern durch den Gang. Ihre Gedanken waren viel zu verworren, als, daß Gucky sie hätte verstehen können. Er sprang durch die Wand und kehrte erst wieder zurück, als die Luft rein war. Aber schließlich kam sein großer Moment!
    Ein einzelner Springer bog aus dem Seitengang herein und kam gemächlich auf Gucky zu. Gucky sprang in sein Versteck, um sich nicht frühzeitig zu verraten. Er streckte seine Taster aus und erfaßte den Mann, als er jenseits der Wand nur noch fünf Meter von ihm entfernt war. Er bewegte sich immer noch gemächlich und in schlenderndem Gang. Gucky sprang zurück. Er hörte den großen, breitschultrigen Springer einen entsetzten Schrei ausstoßen und las blitzschnell aufkommende Angst in seinem Bewußtsein.
    Gucky brachte seinen Impulsstrahler in Anschlag. Der Springer blieb steif stehen und gab keinen Laut mehr von sich. In Interkosmo erklärte ihm Gucky: „Dir geschieht nichts, wenn du mir auf dem schnellsten Wege und so genau wie möglich erklärst, in welchem Raum der Kommandant sitzt."
    Gucky sah das Spektrum der verwunderten, überraschten, ängstlichen Gedanken an sich vorbeimarschieren.
    „Los! Schnell!" drängte er. „Ich erschieße dich eher, als, daß ich mich deinetwegen einfangen lasse."
    Der Springer begriff. Er begriff auch, daß er es der Sicherheit des Schiffes schuldig war, den Aufenthaltsraum des Kommandanten nicht zu verraten.
    Aber als ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoß, war die Information, die Gucky suchte, in ihm schon enthalten. Der Springer hörte den spöttischen Rat: „Du brauchst dir keine Mühe mehr zu geben, mein Junge! Etztak hat einen Kommandoraum am Zentralgang, Abschnitt Mitte. Das Schott ist deutlich gekennzeichnet. Danke. Und was du dir eben ausdenken wolltest, kannst du bei Gelegenheit einem anderen erzählen!"
    Dann sprang Gucky. Aber vorerst nur wieder in sein Versteck zurück. Die Information, die ihm der Mann unfreiwilligerweise gegeben hatte, war weitaus umfangreicher, als Gucky sie bestätigt hatte. Er wußte in der Tat auf den Meter genau, wo er Etztak zu suchen hatte, und da die Entfernung vergleichsweise gering war, konnte er von seinem Versteck aus geradewegs dorthin springen.
    Er brauchte jedoch zu diesem Sprung ein besonders Maß an Konzentration. Es mochte sein, daß in Etztaks Kommandoraum in dem Augenblick, in dem er dort auftauchte, sich mehrere Leute aufhielten. In diesem Fall würde er blitzschnell wieder zurückspringen müssen.
    Außerdem wußte er, daß der Springer, mit dem er eben gesprochen hatte, nur begrenzte Zeit brauchen würde, um Klarheit darüber zu gewinnen, daß er die Begegnung mit einem Pelzwesen, das einen Raumanzug trug und telepathische Begabung besaß, nicht nur geträumt hatte. Dann aber, darüber bestand kein Zweifel, würde er über den Vorfall sofort Bericht erstatten.
    Gucky wußte wenig über die Art, wie Springer Meldungen dieser sensationellen Art behandelten. Es mochte sein, daß der Mann einfach ausgelacht und weitergeschickt wurde. Es mochte aber auch sein, daß man Etztak sofort benachrichtigte. Gucky entschloß sich, mit der letzteren Möglichkeit zu rechnen. Eile war geboten. Er nahm sich ein paar Sekunden Zeit, um sich auf den Sprung zu konzentrieren - dann sprang er.
     
    *
     
    „Hinunter!" sagte Willagar. Sie setzten die Boote vorsichtig in den Schnee. „Was jetzt?" fragte Horlgon.
    Willagar lachte herausfordernd. „Jetzt wird aus jedem Boot einer aussteigen und sich die Sache an Ort und Stelle ansehen", antwortete er. Horlgon gab zu bedenken: „Aber Etztak hat verboten, die Fahrzeuge zu verlassen!"
    „Wie will er die Leute dann fangen?" fragte Willagar zurück.
    Und als Horlgon darauf keine Antwort wußte, verstand er seinen Vorschlag als angenommen.
    „Wie wäre es mit uns beiden, Horlgon?" fragte er.
    „Einverstanden", antwortete Horlgon, aber man merkte seiner Stimme an, daß er dem Befehl des Patriarchen nur ungern zuwiderhandelte. „Also los!" lachte Willagar.
     
    *
     
    „Nach zwölf

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