0030 - Tifflor, der Partisan
stießen gleichzeitig einen brummenden Laut der Überraschung aus.
Guckys Augen wuchsen, als er von einem der Kadetten zum anderen sah. Kein Wunder, dachte Tiff amüsiert. Er kann in unseren Gedanken lesen, was passiert ist.
„Kadett Hifield?" schnarrte Gucky. „Ja, Sir?"
„Sind Sie einverstanden?"
„Jawohl, Sir!"
„In Ordnung. Los jetzt! Wir haben keine Zeit zu verlieren!"
Im Vorbeigehen schlug Tiff Eberhardt klatschend auf die Schulter. „Machs gut!" sagte er leise. Er war überzeugt, daß Eberhardt verstehen würde, warum, er Hump und nicht ihn mitgenommen hatte. Hump sollte noch einmal eine Chance bekommen.
*
Etztaks Zorn war unbeschreiblich. Er stand in der Mitte des ovalen Kommandoraumes und tobte vor sich hin. Seine mächtige Stimme füllte den Raum. Vor einer Stunde hatte sich ein Mann namens Frerfak bei Etztak gemeldet, der behauptete, in einem der Seitengänge einem Pelzwesen begegnet zu sein, das ihn nach der genauen Lage des Kommandostandes ausgefragt hatte. Frerfak gab an, das Wesen sei ein Telepath und müsse obendrein noch ein Teleporter gewesen sein.
Etztak hatte den Mann wütend wieder weggeschickt und ihm zu verstehen gegeben, daß an Bord der ETZ XXI Aufschneider und ähnliche Leute empfindliche Strafen zu erwarten hätten. In der Galaxis - das war Etztaks Überlegung - gab es Wesen, die die eine oder die andere außergewöhnliche Begabung besaßen. Sie waren entweder Telepathen oder Telekineten oder Teleporter.
Aber ein Wesen, das sowohl Telepath als auch Teleporter war, hatte Etztak noch nicht gesehen. Folglich glaubte er nicht an eine derartige Existenz, und somit hielt er Frerfak für einen Aufschneider und Lügner.
Aber eine halbe Stunde nach Frerfak hatte sich, von seinem schlechten Gewissen getrieben, Holloran im Kommandostand gemeldet. Holloran beschrieb, wie er von einem Wesen das nach Hollorans Beschreibung aufs Haar dem glich, von dem Frerfak eine halbe Stunde zuvor gesprochen hatte - gezwungen worden sei, das Wesen mit seinem Patrouillenboot an Bord der ETZ XXI zu bringen. Auch Hollorans Schilderung ließ keinen Zweifel daran, daß der Fremde Teleporter und Telepath zugleich gewesen sei.
Etztaks fest gefügte Meinung geriet ins Wanken. Zwanzig Minuten nach Hollorans Meldung berichtete Wernal über Telekom von dem totalen Mißerfolg seiner Suchexpedition, und abermals fünf Minuten später meldete sich der Hangarmeister und gab zu verstehen, daß er von einem seltsam aussehenden Pelzwesen, das offenbar Telepath und Teleporter zugleich war, gezwungen worden sei, eins der Patrouillenboote freizugeben und darüber hinaus die HORL VII darüber zu informieren, daß der Einflug eines Bootes im Laufe der nächsten Viertelstunde zu erwarten war.
Damit war Etztaks seelisches Gleichgewicht endgültig zerstört. Er begann zu toben, schrie seinen Leuten Befehle zu, die er widerrief, bevor sie sie noch weitergeben konnten, und brauchte ein paar Minuten, um sich wieder so weit zu beruhigen, daß er seine nächsten Schritte, die er zu unternehmen beabsichtigte, klar bekanntgeben konnte.
„Alarm für die HORL VII! Wahrscheinlich sind Fremde an Bord. Die HORL VII soll landen. Wir brauchen ihre Bomben, um diese Welt zu vernichten!"
So pathetisch der Befehl war, so pathetisch wurde er weitergegeben. Die HORL VII bestätigte, daß vor wenigen Minuten ein Patrouillenboot der ETZ XXI an Bord gekommen sei. Das Boot war ordnungsgemäß angemeldet, hatte den üblichen Koderuf abgegeben und sich nach dem Einflug ordnungsgemäß als „eingehängt" gemeldet.
Der Kapitän der HORL VII, Horiagan, war ob der Warnung von der ETZ XXI sehr konsterniert. Er meldete zurück, daß er Suchalarm geben und mit seinem Schiff sofort zur Landung ansetzen werde.
5.
Es gab keine Schwierigkeiten. Planmäßig passierte das Patrouillenboot die beiden Schottpaare der Schleuse, stieß in den Hangar-Stollen vor und wurde von der automatischen Steuerung zu einer freien Hangarnische bugsiert. Wie Gucky vorgeschrieben hatte, meldete Tiff über Telekom und auf Interkosmo dem Hangarmeister, daß er sein Fahrzeug ordnungsgemäß verstaut habe und mit seinem Begleiter zusammen jetzt ins Schiffsinnere hinauffahren wolle. Der Hangarmeister war damit einverstanden. Daß sich bei ihm jemand in Interkosrno meldete, fiel keineswegs auf. Nur wenige Springer bedienten sich noch der arteigenen Sprache. Im allgemeinen war man aus Bequemlichkeit dazu übergegangen, auch im Verkehr untereinander Interkosrno zu
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