Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0030 - Tifflor, der Partisan

0030 - Tifflor, der Partisan

Titel: 0030 - Tifflor, der Partisan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
Etztak so verblüfft gesehen wie in diesem Augenblick.
    „Komm zu dir!" verstand Etztak. „Ich habe mit dir zu reden!"
    Die Respektlosigkeit der Anrede brachte Etztaks Bewußtsein zurück. Er wollte aufbrausen, aber der Fremde ließ ihm keine Zeit. Er erklärte auch warum.
    „Alles, was jetzt zu tun ist", wurde Etztak klargemacht, „muß schnell getan werden. Zwei meiner Leute sind an Bord der HORL VII, und infolge des Alarms, den du gegeben hast" - daß das so war, entnahm Gucky Etztaks Bewußtsein - „sind sie nicht mehr in der Lage, das Schiff unangefochten zu verlassen."
    Etztak verzog das Gesicht zu einem höhnischen Grinsen.
    „Du wirst dafür sorgen", fuhr Gucky fort, „daß ihnen beim Verlassen des Schiffes nichts geschieht!"
    Etztak fing an zu lachen. „Und was, wenn ich's nicht tue?" fragte er.
    „Dann lasse ich die HORL VII, die ETZ XXI und die ORLA XI in die Luft gehen - und den ganzen Planeten dazu." Etztak wurde ernst. „Wie?" Gucky pfiff schrill. „Auf dieselbe Weise, wie du es machen wolltest: mit Arkonbomben!" Etztak zuckte zusammen. „Dann gehst du mit deinen Leuten auch in die Luft!"
    „Ja", antwortete Gucky einfach. „Das ist uns die Sache wert."
    Gucky spürte, wie Etztak nach Auswegen zu suchen begann. Er spürte auch den verzweifelten Wunsch des Alten, die Verhandlung zu verzögern, um Zeit zu gewinnen.
    „Los!" drängte Gucky und hob den Impulsstrahler so, daß er schräg über Etztaks linke Schulter hinwegzielte. Er drückte ab und feuerte einen kurzen Schuß geringer Energie gegen die Wand. Etztak fuhr entsetzt zurück und hob die Hände.
    „Nicht!" keuchte er. „Ich tue, was du sagst!"
    Im Augenblick, so stellte Gucky fest, war es ihm ernst damit.
    „Ich gebe der HORL VII Bescheid, daß sie den Suchalarm abbricht", schlug Etztak vor.
    Gucky lehnte ab. Nicht, weil der Alte einen Trick im Sinn gehabt hätte, sondern weil er wußte, wieviel Verwirrung und Unsicherheit zwei kurz aufeinanderfolgende, sich widersprechende Befehle hervorrufen würden.
    „Du befiehlst die HORL VII in volle Gefechtsposition. Jeder Mann auf seinen Posten - die Freiwache in die Reservestellungen, verstanden? Und das tust du von hier aus!"
    Etztak zögerte. Gucky hob die Waffe zum zweitenmal, da brach der Widerstand des Alten. Er ging zum Interkom und nahm das Mikrophon zur Hand. Gucky setzte sich so, daß ihn das Aufnahmegerät nicht sehen konnte, und gab Etztak zu verstehen, daß er schießen würde, wenn er auch nur ein einziges falsches Wort sagte.
     
    *
     
    Ein paar Minuten lang hatte der Boden des Raumes von dem Getrappel der vielen Füße gedröhnt, die draußen auf den Gängen vorbeiliefen. Aber plötzlich war es ruhig geworden. Und dann kam Guckys kurzer Anruf: „Alles frei!"
    Tiff ließ das Schott zur Seite fahren. Hump wankte durch die Öffnung. Tiff schloß das Schott sorgfältig, dann eilte er Hump hinterher, um ihm beim Tragen der Bombe zu helfen.
    Die HORL VII stand in voller Gefechtsposition. Das bedeutete, daß zumindest in der Gegend der Lagerräume sich niemand aufhielt. Ungehindert erreichten sie den Schacht des Lastenaufzuges, durch den sie eine halbe Stunde zuvor heraufgekommen waren. Seufzend ließ sich Hump mitsamt der Bombe in das tragende Antigravfeld des Liftes vornübersinken und schwebte langsam den Schacht hinunter. Tiff folgte ihm.
    „Halt auf der zweiten Etage!" befahl er.
    Auf der Höhe des zweiten Decks stieß Hump sich von der Wand ab, um den Ausstieg noch rechtzeitig zu erreichen.
    „Mindestens fünfzig Meter von hier!" befahl Tiff.
    Der Gang war leer. Tiff entzifferte die Aufschrift eines Schotts und stellte fest, daß sich in dieser Gegend des Schiffes eine Art Hospital befand. Wenn Guckys Plan geglückt war, dann sollten sich überall hinter diesen Schotts Springer aufhalten, aber während des Alarms würde keiner, ohne gerufen zu sein, auf den Gang herauskommen. Hump torkelte den Gang entlang. Die Aufschriften auf den Schotts wechselten.
    „Analysenlabor fremder Genußmittel", las Tiff. „Hier hinein!" Das Schiff war ein Handelsschiff. Aber selbst die Handelsschiffe der Springer waren bis zu einem gewissen Grad bewaffnet, und Tiff wußte, daß im Falle des Alarms jedermann seinen angemessenen Posten hatte. In dem Labor, in dem man fremde Genußmittel analysierte, würde um diese Zeit kein einziger Springer zu finden sein.
    So war es auch. Das Labor war groß und mit Geräten aller Art ausgestattet. Hump plazierte auf Tiffs Anweisung die Bombe hochkant in

Weitere Kostenlose Bücher