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0030 - Tifflor, der Partisan

0030 - Tifflor, der Partisan

Titel: 0030 - Tifflor, der Partisan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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beantworten", antwortete Hump, und wer ihn kannte, konnte an seiner Stimme die Erregung ablesen, in der er sich befand. Braver Hump, dachte Tiff. Hier ist der Schalter! Der Schalter kippte mit leisem Knacksen. Das Gerät begann zu summen und kletterte mit beachtlicher Geschwindigkeit an seiner Laufstange nach oben.
    Der Springer zuckte zusammen und sah zur Seite. Tiff tat einen halben Schritt nach rechts, brachte den Lauf seiner Waffe nach oben und schoß. Der Springer brach zusammen. Tiff und Hump standen ein paar Augenblicke erstarrt.
    „Raus hier!" rief Tiff, der sich zuerst wieder gefaßt hatte.
    So vorsichtig, wie sie in ihrer Aufregung konnten, öffneten sie das Schott. Der Gang lag frei vor ihnen. Sie hasteten weiter. Noch eine Biegung ... noch eine... Und da, in interkosmischen Zahlzeichen geschrieben, stand die Zahl 78 auf dem wuchtigen Metallrücken eines großen Schotts.
    Das Schott öffnete sich wie alle anderen. Nichts deutete darauf hin, daß so wichtige Dinge in diesem Raum gelagert wurden. Tiff hatte Wachen entweder vor oder hinter dem Schott erwartet, aber niemand zeigte sich. In der Mentalität der Springer schien es die Furcht vor dem Mißbrauch der furchtbarsten Waffe, die sie je konstruiert hatten, nicht zu geben.
    Der Raum war kleiner, als Tiff ihn sich vorgestellt hatte. Die Bomben anderthalb Meter lange Metallzylinder mit abgerundeten Ecken - hingen, jede für sich, in starken Halterungen aus Plastikmetall.
    Tiff ließ das Schott hinter sich zufahren und beobachtete Hump, wie er vorsichtig eine der Bomben aus der Halterung löste und auf die Arme nahm. Er keuchte dabei, aber als er sich umwandte, grinste er: „Anderthalb Zentner, würde ich sagen. Man kann sie gerade noch tragen!"
    Tiff nickte.
    „Jetzt müßte Gucky allmählich in Aktion treten", antwortete er.
     
    *
     
    Gucky mit seiner Fülle von parapsychischen Fähigkeiten hatte Kadett Eberhardt zu einem eleganten Sprung an Bord der ETZ XXI verholfen. Gucky bewegte ihn auf eben dieselbe Weise wie einen Tag zuvor die Pakete, die er von der Z-13 aus auf Snowman hatte landen lassen mit Hilfe der Teleportation.
    Eberhardt landete im Hangarstollen der Patrouillenboote und verkroch sich in einer leeren Hangarnische. Gucky tauchte dicht hinter ihm auf, notierte sich im Geist die Lage seines Verstecks und verschwand wieder. Eberhardt war die Reserve, die Gucky, wenn es die Umstände erforderten, in den Kampf zu werfen gedachte. Da er sein Versteck kannte, würde er ihn jederzeit zu Hilfe holen können.
    Andererseits, wenn ihm, Gucky, trotzdem etwas geschah, dann würde es Eberhardt verhältnismäßig leichtfallen, sich eines der Boote zu bemächtigen und auf völlig ungefährlichem Wege die ETZ XXI zu verlassen. Vorerst allerdings war Gucky noch davon überzeugt, daß er das Ziel, das er sich gesetzt hatte, ohne größere Schwierigkeiten erreichen könne.
    Als er das nächste Mal auftauchte, stand er in einem Raum, der nur durch eine schmale Wand vom Kommandostand der ETZ XXI getrennt war. Aus der Fülle der auf ihn einflutenden Gedanken - die meisten davon waren nervös und ängstlich fand er Etztaks Impulse sofort heraus. Etztak spürte mitten im Toben, wie etwas Fremdes, Unerklärliches nach ihm zu greifen begann. Er schwieg überrascht, versuchte einen Atemzug lang, das Gefühl zu definieren und fühlte Angst in sich aufsteigen.
    Er wollte schreien - und tat es auch. Aber als er zu schreien begann, war er schon nicht mehr im Kommandostand. Er hatte keine Bewegung gespürt. Es war gewesen, als habe jemand dicht vor dem Gesicht einen Vorhang hinweggezogen und dicht hinter ihm einen zweiten fallenlassen.
    Etztak kannte den Raum; er lag dicht neben dem Kommandostand. Aber er wußte nicht, wie er hierhergekommen war. Von den Leuten drüben im Kommandoraum zerbrach sich keiner den Kopf über das Verschwinden des Alten. Erstens empfand jeder die plötzliche Stille als wohltuend, und zweitens hatte Etztak, während seine Offiziere sich, tief über ihre Tische gebeugt, ostentativ ihrer Arbeit widmeten, in der Nähe mehrerer Schotts gestanden, so, daß er sehr wohl unbemerkt den Raum verlassen haben konnte.
    Gucky selbst wußte nichts davon. Er hoffte nur, daß es so sein würde. Etztaks Schrei brach ab, als er das kleine Pelzwesen vor sich auf dem Tisch sitzen sah. Es saß auf den Hinterpfoten, hatte den Oberkörper aufgerichtet und hielt mit der rechten Hand einen kleinen Impulsstrahler. Niemand hatte in den letzten fünfzig Jahren den alten

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