Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0030 - Tifflor, der Partisan

0030 - Tifflor, der Partisan

Titel: 0030 - Tifflor, der Partisan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
sprechen.
    Nach Guckys Beschreibung fanden sich Tiff und Hump erstaunlich gut in dem fremden Schiff zurecht. Allerdings kam ihnen zustatten, daß erstens Tiff schon mehrere Male auf einem Springerschiff gewesen war, nämlich der ORLA XI, und, daß zweitens die Springer auch bei der Anlage ihrer Schiffe das System und die Übersichtlichkeit liebten.
    Ungesehen überwanden die beiden Kadetten die drei untersten Decks, indem sie sich durch den weiten Schacht eines Lastenaufzuges treiben ließen, dessen Benutzung für Personen verboten war.
    Auf der Höhe des dritten Decks gerieten sie in Gefahr, mit einer von oben herunterschwebenden Last zu kollidieren. Das gewaltige Paket in Metallplastik-Verschalung füllte den Schacht bis auf kleine Lücken, die so schmal waren, daß Hump und Tiff nichts mehr anderes übrigblieb, als durch eine Schachtöffnung hinaus auf einen Gang des dritten Decks zu entweichen.
    Die Last sank an ihnen vorbei, aber gerade in dem Augenblick, in dem diese Gefahr überstanden war, tauchte eine zweite in der Gestalt eines Springers auf, der um eine Gangecke bog und mit eiligen Schritten auf den Liftschacht zukam. Hump sprang ihn von der Seite her an und schlug ihn mit dem Kolben der Waffe nieder. Tiff brauchte gar nicht einzugreifen.
    „Wohin mit ihm?" keuchte Hump. Tiff versuchte zu schätzen, wie lange der Springer bewußtlos bleiben werde.
    Zwanzig Minuten vielleicht - eine halbe Stunde?
    Tiff trat zum nächsten Schott, hob die Thermowaffe und ließ das Schott auffahren.
    Der Raum dahinter war klein und leer.
    „Hier hinein!" zischte Tiff. Hump schleifte den Bewußtlosen heran. Gemeinsam bugsierten sie ihn in die kleine Kammer und schlossen das Schott hinter ihm.
    „Weiter!"
    Ohne weiteren Zwischenfall erreichten sie das fünfte Deck. Von der Mündung des Antigravschachtes war der Lagerraum nach Guckys Beschreibung etwa fünfzig Meter entfernt - fünfzig Meter durch enge und gewinkelte Gänge.
    Die Umgebung der Schachtmündung war gefahrenfrei. Sie lauschten ein paar Augenblicke lang und hörten gedämpftes Stimmengewirr im Hintergrund. „Los!"
    Mit weiten Schritten und schußbereiten Waffen hetzten sie davon. Hier sind alles Lagerräume, dachte Tiff. Wenn uns jemand entgegenkommt, werden wir einfach in einem der Räume verschwinden. Sie überwanden zwei, drei Gangbiegungen. Dann kam ihnen gleich eine ganze Gruppe von Springern entgegen.
    „Links!" knirschte Tiff. Das Schott glitt langsam zur Seite. Hump zwängte sich als erster hindurch und stöhnte, als er sich den Brustkorb dabei fast eindrückte. Tiff folgte ihm, während er noch einen letzten Blick nach vorn in den Gang schickte. Die Springer schienen nichts bemerkt zu haben.
    Tiff wandte sich um. Er hatte Humps breiten Rücken vor sich und murmelte: „Das war Rettung in ..."
    Hump machte eine seltsame Bewegung - als sei er erschrocken. Tiff neigte sich zur Seite und sah an ihm vorbei.
    Drei Meter vor Hump stand ein Springer und hielt eine Waffe mit trichterförmigem Lauf auf Humps Bauch gerichtet. Es war nur ein Springer. Aber er hatte ihnen gegenüber den Vorteil, daß er den Lauf seiner Waffe schon oben hatte.
    Tiff sah sich um. Der Raum war voll von Gestellen und automatischen Sortiergeräten, die an den oberen Kanten der Gestelle montiert waren und auf vertikalen Gleitschienen sich auf- und abbewegen konnten. Die Gestelle waren voll mit Ersatzteilen, Meßinstrumenten und Schalteinheiten. Tiff hatte links ein Gestell neben sich, er brauchte nur den Arm auszustrecken, um es zu berühren.
    „Was willst du?" fragte Humps heisere Stimme auf Interkosrno. Der Springer fing an zu lachen. „Wissen, wer ihr seid und was ihr hier wollt!"
    Hump scharrte mit dem Fuß. Tiff verstand das Zeichen. Hump würde versuchen, den Springer abzulenken; ihm, Tiff, fiel die Aufgabe zu, das Ablenkungsmanöver auszunutzen.
    Hunderte von Gedanken schossen Tiff gleichzeitig durch den Kopf. Aber keiner davon war brauchbar. Keiner?
    Tiff lehnte sich nach links zu dem Gestell hinüber. Aus den Augenwinkeln sah er, daß er das Sortiergerät, das nach dem letzten Gebrauch auf der viertuntersten Lade des Gestells angehalten hatte, mit der Hand erreichen konnte. Vorsichtig begann er, die Hand nach dem Gerät auszustrecken und bemühte sich dabei, mit dem Arm in der Deckung von Humps Rücken zu bleiben.
    Deine Schuld, Springer, dachte er grimmig, wenn du nicht weißt, wie gefährlich es ist, zwei Feinde hintereinander vor sich zu haben!
    „Das ist einfach zu

Weitere Kostenlose Bücher