0030 - Tifflor, der Partisan
die Nähe eines kleinen Hydrieraggregates, das aus vier zylindrischen Behältern bestand. Die Bombe fiel daneben kaum ins Auge.
„Zünder auf zwanzig Minuten!" befahl Tiff.
Er half Hump dabei. Der Zünder der Bombe war ein verhältnismäßig einfacher Mechanismus.
„Fertig!" schnaufte Hump. „Nichts wie weg!"
Sie kehrten zum Schacht zurück und fuhren hinunter zum Hangardeck. Hastig, aber fast geräuschlos stürmten sie durch den Stollen bis zum inneren Schleusenschott, wo der Hangarmeister seinen Überwachungsraum hatte, denn im Zustand der totalen Alarmbereitschaft genügte die übliche Auskunft nicht, um den Hangarmeister zur Freigabe eines kleinen Bootes zu bewegen.
Der Springer war allein mit seinem Assistenten. Tiff und Hump drangen ungehindert in den kleinen Raum ein. Der Hangarmeister merkte erst, als sie schon eingetreten waren, und der Assistent überhaupt nicht mehr, daß sie Fremde waren. Tiff setzte den Assistenten mit einem wohlgezielten Schlag gegen die Halskante seines Schutzanzuges außer Gefecht. Hump stürmte hinter den Schreibtisch und schlug den Hangarmeister ebenfalls nieder, noch bevor er eine Bewegung der Abwehr machen oder um Hilfe rufen konnte.
Tiff war schon wieder unterwegs. Mit zwei raschen Schritten stand er vor der gewaltigen Schalttafel und zog zwei markante, rotgefärbte Hebel.
„Innenschott offen!" rief er Hump zu. „Das Boot, los!"
Hump stürmte hinaus. Wenige Augenblicke später schob sich der linsenförmige Körper eines Patrouillenbootes aus dem Hangarstollen, glitt ein Stück weit durch das offene Schott in die Halle hinein und hielt an. Ein Luk fuhr auf. Tiff schwang sich hinauf, packte den Rand des Luks mit kräftigen Händen und zog sich in das Boot hinein. „Weiter geht's!" Hump ließ das Boot Fahrt aufnehmen. Sie durchquerten die gewaltige Schleuse und erreichten das Außenschott gerade in dem Augenblick, in dem sich das Innenschott geschlossen hatte und das äußere nach dem Kommando, das Tiff auf der Schalttafel gegeben hatte, aufzufahren begann.
Das Boot schoß hinaus und ließ die HORL VII hinter sich. Tiff stieß einen überraschten Ruf aus, als er sah, daß das große Schiff nicht mehr als zehn Kilometer über der Oberfläche von Snowman stand.
In ein paar Minuten würde das Landemanöver beendet sein. Tiff schaltete seinen Helmsender auf maximale Reichweite.
„Alles in Ordnung, Sir!" meldete er vereinbarungsgemäß. Er sah auf die Uhr. „X minus zwölf Minuten."
*
Gucky pfiff befriedigt, als er die Meldung bekam.
„Es ist gut", bedeutete er Etztak. „Meine Männer sind frei. Und jetzt will ich dir etwas sagen!" Etztak horchte auf. „Meine Männer haben", fuhr Gucky fort, „an Bord der HORL VII - um genauer zu sein: irgendwo an Bord der HORL VII - eine Arkonbombe versteckt und ihren Zünder auf zwanzig Minuten eingestellt. Von diesen zwanzig sind mittlerweile neun herum. Der ETZ XXI und der ORLA XI bleiben also von jetzt an gerechnet noch elf Minuten, um diese Gegend zu verlassen. Und die gleiche Zeit bleibt der Besatzung der HORL VII, um sich mit Rettungs - und Patrouillenbooten in Sicherheit zu bringen."
Mehr sagte Gucky nicht. Er verschwand im selben Augenblick, doch er war sicher, daß Etztak die Warnung berücksichtigen werde. Ohne jeglichen Zeitverlust tauchte Gucky direkt vor Klaus Eberhardts Versteck auf. Eberhardt sprang aus der Nische herunter. Gucky huschte weiter und fand zwei Nischen entfernt ein fahrbereites Patrouillenboot. Er sprang hinein, dirigierte das Boot in den Stollen und ließ Eberhardt einsteigen, nachdem der Kadett dem Hangarmeister die üblichen Angaben über die Entnahme eines Patrouillenbootes gemacht und ihn gebeten hatte, die beiden Schleusenschotts ordnungsgemäß zu öffnen.
Ein paar Sekunden lang fürchtete Gucky, daß der alte Etztak seinen Schock zu schnell überwinden und dem Hangarmeister befehlen werde, die Schotts keinesfalls zu öffnen. Aber die Befürchtung war unbegründet. Die Schotts öffneten sich planmäßig, und das kleine Boot schoß mit höchstzulässiger Beschleunigung in den grauen Eismorgen hinaus. Tiffs und Humps Boot meldete sich fast im gleichen Augenblick.
„Zu Moses Höhle zurück!" sagte Gucky.
*
Der Flug dauerte nur wenige Minuten. Gucky benutzte die kurze Zeitspanne dazu, die Kadetten darüber aufzuklären, was geschehen konnte, wenn der Plan nicht so arbeitete, wie es ursprünglich gedacht war.
„Die gefährlichste Möglichkeit ist die", tönte Guckys
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