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0031 - Der Kaiser von New York

0031 - Der Kaiser von New York

Titel: 0031 - Der Kaiser von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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offenbar einen neuen Angriff. Mal sehen, ob wir noch mehr Blechkameraden hier haben."
    Bull hielt den Impulsstrahler nach unten und drückte ab. Der Kampfroboter knickte in sich zusammen und löste sich halb auf. Warten! Nichts regte sich. „Die Luft scheint rein zu sein. Trotzdem, ich gehe erst einmal allein hinunter."
    Sekundenlang wunderte sich Bull, wie ein Normal-Sterblicher diesen sechs Meter tiefen glatten Schacht hinuntersteigen wollte. Es war ohne Zweifel unbequem, selbst wenn man in Betracht zog, daß seine Schwerkraft nur den dritten Teil der Erdgravitation betrug.
    Neben dem Schott waren einige Knöpfe angebracht. Man mußte sie probieren. Er ließ einige Brocken nach unten fallen. Bei einer bestimmten Einstellung fielen sie nicht mehr. Sie schwebten.
    „Aha! Ein Antigravlift! Alles klar, meine Herren! Ich rufe, sobald sie nachkommen können."
    Bull schwebte nach unten. Auf der ersten Sohle angekommen, fand er sich in einem kleinen Raum wieder. Außer den Trümmern des Roboters war nichts zu sehen. Nur die Wände besaßen drei Schotts. Es waren Luftschleusen, hinter denen sich offenbar eine Stickstoff-Sauerstoff-Atmosphäre befand. Die Untersuchungen bestätigten es. Bull wählte den mittleren Einstieg. Er ließ die fünf Männer nachkommen und informierte sie kurz.
    „Leutnant Flynn. Sie kommen mit. Die anderen warten hier."
    Der Gang führte schräg nach unten. Nach hundert Metern gab es eine Erweiterung, die wiederum mit drei Türen abschloß. Die rechte führte in eine große Vorratshalle, in der vor allem fünf außer Betrieb gesetzte Kampfroboter irdischer Herkunft standen.
    „Die Blechmänner werden sich wundern, wenn wir sie wieder zum Leben erwecken ..."
    Um Einzelheiten konnten sie sich aus Zeitnot nicht kümmern, obgleich die Vielzahl unbekannter Geräte Bull neugierig gemacht hatte. Freyt würde sich eines Tages dieser Dinge annehmen müssen.
    Hinter der zweiten Tür lag ein ausgesprochen komfortables Wohn-Appartement. Es erinnerte stark an terranische Herkunft, lediglich die Maße der Gebrauchtmöbel schienen ein wenig aus der bekannten Norm geraten zu sein.
    „Hier könnten Zyklopen gewohnt haben", stellte Bull wie nebensächlich fest und wandte sich der dritten Tür zu. Sie empfing ein dunkles Gewölbe, das sie sofort wieder Gefahr wittern ließ. Nach drei Schritten leuchtete jedoch automatisch ein direktes Licht auf.
    Eine lange Halle mit unverschlossenen Boxen. Eine Art Lazarett. Ruhelager, Laboratorien - und Menschen.
    Bull und Flynn erstarrten einen Moment.
    Keine Roboter, keine Händler, aber Menschen. Die Luft war gut.
    „Helm ab!" kommandierte Bull und öffnete sein Kopfglas. Flynn gehorchte. Und im selben Moment waren ihre Ohren dem Flehen und Bitten der entkräfteten Kameraden ausgesetzt.
    „Diese Schurken!" preßte Bull heraus. „Diese Schurken von Händlern!" Einer der ersten, die sie von den Bettfesseln befreiten, war Dr. Berril, Schiffsarzt der K-1. Auf benachbarten Pritschen lagen einige Tote. Der siebente lebte, wenn man es Leben nennen wollte, was den strapazierten Körper noch zum letzten Aufbäumen zwang. Dr. Berril hockte matt auf seiner Bettkante.
    „Reden Sie, Doc! Auch wenn es schwerfällt. Sie sind es sich und den Kameraden schuldig. Und Sie sind der einzige Mediziner hier."
    „Sie haben uns gefangen und hier eingekerkert. Tägliche Psychoverhöre, Sir. Wir sind keine Menschen mehr. Unsere Gehirne..."
    „Ihr Gehirn reagiert noch vollkommen normal, Doc. Denken Sie jetzt an Ihre Leute, denen es zum Teil schlimmer ergangen ist. Nehmen Sie diese Energietablette. Und mit diesen sechs Röhrchen füttern Sie die anderen. Kommen Sie, ich werde Sie stützen."
    Den Kommandant Leutnant Dayton fanden sie unter den Toten. Die meisten waren tot. Nur zweiundzwanzig Männer waren als klinisch lebend zu bezeichnen. Und Bull standen nur drei bereits voll besetzte Zerstörer zur Verfügung.
    Das Problem trieb ihm den Schweiß auf die Stirn. Er mußte handeln. Und zwar sofort. Der Gedanke an Orlgans machte ihn innerlich rasend. Wo steckte Orlgans? Hatte er wirklich den Verband seiner Sippenbrüder bei Beta-Albireo verlassen? Konnte er nicht jeden Augenblick im Sol-System auftauchen? Das Schicksal seiner Robotspione auf der Erde war eigentlich Anlaß genug. Bulls Befehle kamen kompromißlos und beinahe schroff.
    Die vier vor den Schleusen wartenden Männer beorderte er herunter.
    „Sie, Doktor, und Sie, Flynn, werden sie einweisen. Jeder von uns hat genügend Medikamente bei

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