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0031 - Der Kaiser von New York

0031 - Der Kaiser von New York

Titel: 0031 - Der Kaiser von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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sich, um eine Erste Hilfe leisten zu können. Ich habe inzwischen anderes zu tun."
    Bull verschwand ohne Erklärung. Sein Ziel war die Vorratshalle, wo die fünf Roboter lagen. Die Maschinenwesen kannte er in- und auswendig. Es gehörte zu seinem Spezialwissen, das durch Hypnoschulung gefestigt war.
    „Nummer 1", murmelte er sarkastisch. „Komm hoch! Du hast Besuch!"
    Er aktivierte auf ein Zehntel Kraft, prüfte die Programmierung und stellte fest, was er erwartet hatte.
    „Du kleiner Deserteur, ich werde dir die Leviten lesen... Aber wie?"
    Die Erleuchtung kam bewundernswert schnell. - Der Arkonidenanzug!
    Der Generator für das Abwehrfeld entwickelte genügend elektromagnetische Störungskraft, um eine unerwünschte Robot-Programmierung zu löschen. Von Rhodans Experiment her wußte Reginald Bull, in welchem Sektor Kampfroboter das „schlechte Gewissen" untergebracht war.
    Nr. 1 - der erste Versuch.
    Er klappte.
    Der Rest war Routinearbeit. Innerhalb von zwanzig Minuten waren die fünf Kampfroboter wieder aktiv und im Sinne des Gehorsams für die Dritte Macht programmiert.
    Bull hielt eine kurze Befehlsausgabe und erklärte die Lage. Die fünf Roboter verteilten sich dann gehorsam über die Station. Nr. 1 blieb in der Gerätehalle, Nr. 2 ging ins Lazarett, Nr. 3 marschierte in die Händlerwohnung, Nr. 4 nahm Posten vor den Luftschleusen, und der letzte mußte eine vorgeschobene Stellung an der Titan-Oberfläche beziehen. Etwas zufriedener kehrte Bull zu den anderen zurück.
    „Unsere Position ist provisorisch gesichert, meine Herren. Die fünf Roboter sind wieder loyal. Ich werde mit meinem Zerstörer allein starten und Ihnen durch Oberst Freyt schnellstens Hilfe zukommen lassen. Es kann sich nur um einen Tag handeln."
    Bull und Flynn verabschiedeten sich. Minuten später schoß ihr Zerstörer in den Titan-Himmel.
     
    *
     
    Rhodans Entschluß waren die Befehle gefolgt. Auf der K-1 mußte die Händlerbesatzung der Meinung sein, die STARDUST II vernichtet zu haben. Sie steuerte einen seltsamen Kurs.
    „Sieh dir das an!" meinte Eric Manoli verwundert, der sich an Rhodans Seite hielt.
    „Sie fliegen die Erde an, als ob sie dort noch etwas für sich retten wollten. Ich denke aber, daß Freyt inzwischen mit den Robotern fertig geworden ist."
    „Die letzten Meldungen waren zufriedenstellend", konstatierte Rhodan. „Immerhin hat die Menschheit auf allen Erdteilen viele Tote und Verletzte zu beklagen. Dem ersten Händler, dem ich persönlich begegne, werde ich diese Hypothek ins Grundbuch schreiben ... Aber, Moment, Eric! Sieh dir den Kurs an! Auch mit der Erde scheint es nicht mehr zu stimmen."
    Manoli stutzte. Dann meinte er kopfschüttelnd: „Du hast vor ein paar Stunden von Intuition gesprochen. Dein Gedanke mit der Venus war offenbar doch nicht so abwegig..."
    In der Tat hatte die Kaulquappe jetzt ganz einwandfrei Kurs Venus gesetzt.
    „Orlgans hat auf jeden Fall durch die Spionage der Roboter einige Sachen erfahren, die wir lieber für uns behalten hätten", erklärte Rhodan. „Nicht die Gobi, sondern das große Robotgehirn auf der Venus ist der neuralgische Punkt der Dritten Macht. Es wird Zeit, daß wir handeln."
    „Sie haben mehr als zwanzig Millionen Kilometer Vorsprung", gab Manoli zu bedenken. „Und Lichtgeschwindigkeit bleibt Lichtgeschwindigkeit. Ganz gleich, ob eine kleine Kaulquappe oder die STARDUST II die Fahrt macht."
    „Wir werden etwas Verbotenes tun", antwortete Rhodan mit einem hintergründigen Lächeln.
    Das „Verbotene" war eine Kurztransition durch die fünfte Dimension. Innerhalb geschlossener Planetensysteme war ein solches Manöver durchaus gefährlich, weil es die Statik des Gesamtgefüges stören konnte. Doch Rhodan machte so etwas nicht zum erstenmal. Er hatte Übung darin.
    Zehn Minuten dauerten die Messungen der fünfunddreißig Beobachter und die Auswertung durch die Bordpositronik. Dann war es soweit. Die STARDUST II machte den Raumsprung. Sie verschwand einfach aus dem Saturnsektor, und ohne aus der vierdimensionalen Perspektive Jupiter-, Mars- und Erdbahn zu kreuzen, tauchte sie ganz plötzlich nahe Venus auf. In der Deckung des Planeten wartete sie auf den nahen Gegner.
    84 Minuten lang.
    Die absolute Überraschung war Rhodans Verbündeter. Auf der K-1 konnten kaum die Warngeräte angeschlagen haben, als die STARDUST II zu einem vernichtungsspeienden Ungeheuer wurde. Zwölf Bomben schossen auf annähernd lichtschnellen Torpedos ins Ziel. Alle schweren

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