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0031 - Die Tiefsee-Monster

0031 - Die Tiefsee-Monster

Titel: 0031 - Die Tiefsee-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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benutzte. Trotzdem ist das, was sich die Einheimischen hier erzählen, barer Unsinn und völlig unbegründeter Aberglaube. Aber ich weiß schon, was du sagen…«
    »Genau«, unterbrach Zamorra seinen Freund, »ich halte das nicht für Aberglauben. Du hast ja selbst hören können, wie die Leute sich hier aufgeregt haben. Und du hast ebenso wie ich gehört, was sie sich bei dem Boot, das da plötzlich im Hafen auftauchte, zugerufen haben. Überdies sind wir ja nicht gerade freundlich empfangen worden, als man merkte, was wir hier wollten. So sehr die Leute, den Archäologen dankbar sein müssen, daß die hier für eine Sensation sorgen, so ungern müssen sie auch miterleben, daß der Gott, der ihrer Meinung nach wirklich existiert, in seiner heiligen Ruhe gestört wird. Und jeder, der ihn stört, ist ihnen verhaßt.«
    Bill dachte nach.
    »Du hast recht, Zamorra, doch ich sehe da zu dieser geheimnisvollen Insel keinen Zusammenhang.«
    Zamorra lächelte fast mitleidig.
    »Ich kenne deine Einstellung, Bill. Doch versuch’ jetzt einmal unvoreingenommen zuzuhören. Irgendwo hier draußen in der Ägäis muß es eine Insel geben, die auf keiner Karte eingezeichnet ist. Die Leute nennen sie die Insel des Grauens oder auch Insel des Todes. Sie glauben, daß Poseidon sie aus dem Meer gehoben hat, um dort eine Ruhestätte für sich zu finden, nachdem man ihn aus dem Tempel von Sunion getrieben hat, indem man die Ruinen ausgrub, sie ausmaß und damit den Tempel nach Meinung der Leute schändete. So ist auch das Grauen zu verstehen, das die Leute überkam, als dieses Boot ohne Lenker im Hafen von Sunion auftauchte. Die Fischer waren ja wie toll. Einer der ihren verschwand und kehrte nicht mehr zurück. Doch glaube ich weniger, daß der Gott des Meeres hinter dieser Sache steckt. Denn wie man ja aus der Mythologie des klassischen Griechenland weiß, war er den Menschen grundsätzlich gewogen. Warum sollte er also einen armen Unschuldigen auserwählen, um an ihm Rache zu üben. Eher könnte man da schon erwarten, daß er uns, die wir in den Mauern seiner alten Heimstatt, eben dem Tempel, herumlaufen und in den Trümmern herumstochern, aufs Korn nimmt.« Bill lachte laut auf.
    »Du bist verrückt, Zamorra. Ich kenne dich zwar schon lange, weiß auch, daß du in einigen Dingen ganz besonders ungewöhnliche Ansichten hast. Doch das hier ist zuviel. Ich bin zwar kein ausgebildeter Archäologe, doch weiß ich mit Sicherheit eines – noch nie hat man etwas von Göttern gehört, die wirklich existierten. Ich glaube, daß dieser Taucher, dessen Boot im Hafen auf die Kaimauer gelaufen ist, irgendwo da draußen über Bord gegangen ist. Vielleicht schwimmt er sogar noch da draußen rum. So verhält es sich meiner Meinung nach, und nicht anders Da kannst du mir erzählen, was du willst.«
    Zamorra lenkte ein.
    »Ich will mich jetzt nicht mit dir streiten, wer von uns beiden recht hat. Doch bitte ich dich, mich irgendwie nach Sunion zu bringen. Setz mich an der Kaimauer ab, oder tu sonst was. Ich will nur herauskriegen, wo diese unbekannte Insel liegen könnte.«
    Bill nickte.
    »Okay, okay, ich mache ja schon, was du sagst. Doch würde ich nicht empfehlen, den Hafen anzulaufen. Ich fahre ein Stück in östlicher Richtung die Küste entlang und setze dich dann da irgendwo ab. Dann kannst du dir auch einen Koffer mit dem Allernotwendigsten mitnehmen und bist weitgehend unabhängig. Nicole und ich werden wohl noch eine ganze Zeit hier draußen herumkreuzen, bis sich die Aufregung in Sunion etwas gelegt hat. Mach dich schon mal bereit, alter Geister-Jäger. Lange dauert es nicht mehr, bis wir ankommen.«
    In den folgenden anderthalb Stunden bereitete Zamorra sich auf seinen Landausflug vor. Er packte einige Sachen in eine lederne Reisetasche, unter anderem auch das Amulett, das er von seinen Vorfahren geerbt hatte und das ihm Schutz vor den Mächten des Bösen und den Dämonen der Unterwelt gab.
    Dann kontrollierte er seine Tauchausrüstung, die er wohlweislich mitgenommen hatte. Die Sauerstoff-Flaschen waren soweit in Ordnung und auch der Tauchanzug war ohne Mängel. Er verabredete mit Bill Fleming, daß er sich diesen Anzug holen wollte, wenn er ihn brauchte. Er würde sich in Sunion ein kleines Boot mieten und an einem verabredeten Punkt mit Bill Fleming und der Artemis zusammentreffen. Damit er ihn jederzeit erreichen konnte, packte er auch noch ein tragbares Funksprechgerät in seine Reisetasche.
    Bald schon bedeutete Bill ihm, daß sie

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