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0035 - Die Vampirfalle

0035 - Die Vampirfalle

Titel: 0035 - Die Vampirfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überdurchschnittlich groß und wirkte in seinem Umhang noch gewaltiger. Ja, er war ein König.
    Doch Sheila hielt dem Blick stand. Eine Frau, die mehr als einmal ihren Mut bewiesen hatte und auch dieses Treffen mit Würde und Mut überstehen wollte. Sie beugte sich dem Blutsauger nicht!
    Kaluracs Lippen verzogen sich zu einem schmalen Lächeln, als er auf die Frau und das Kind hinabstarrte. »Noch immer so mutig?« fragte er höhnisch.
    Sheila ging auf die provozierende Frage nicht ein, sondern sagte nur: »Lassen Sie mich hier raus!« Der Vampir lachte nur.
    Doch Sheila ließ nicht locker. »Sie brauchen es nicht um meinetwillen zu tun. Aber denken Sie an den Jungen. Er ist erst ein paar Monate alt und noch ein Baby. Haben Sie wirklich kein Gefühl mehr?«
    »Gefühl? Was ist das?« Der Vampir schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Sie haben noch immer nicht begriffen, mit wem Sie es zu tun haben. Vor Ihnen steht kein Mensch. Gefühle sind mir fremd. Ich will die Macht, das ist alles.«
    »Und weshalb sind Sie gekommen? Nur um mir das zu sagen?« schrie Sheila. »Unter anderem.«
    Sheila senkte den Blick. Die Grausamkeit dieses Mannes widerte sie an. Kalurac hatte recht. Sie mußte umdenken. Mit Menschen hatten diese Bestien wirklich nichts gemein. »Ich weiß einen Weg, wie Sie unter Umständen freikommen«, sagte der Untote. Seine Stimme klang dabei lauernd, aber er hatte mit diesem Satz genau ins Schwarze getroffen, das erkannte er an Sheilas Reaktion.
    Sie hob den Kopf. »Was sagen Sie da?«
    »Ja, Sie können hier herauskommen. Allerdings muß eine bestimmte Bedingung erfüllt werden.«
    »Und welche?«
    »Ich will John Sinclair!«
    »Nein!« Sheila wankte zwei Schritte zurück. Ihre Augen wurden groß und füllten sich mit Tränen. »Niemals!«
    »Dann werden Sie ebenso elendig umkommen wie die Pesttoten in den Nischen!« zischte der Blutsauger. »Und Ihr Sohn ebenfalls!«
    Tief holte Sheila Luft. »Sie Bestie«, flüsterte sie. »Sie dreckige, miese Bestie. Irgendwann einmal, dann…«
    »Sinclair wird kommen!« peitschte die Stimme des Vampirs. »Er wird mir in die Falle gehen. Auch ohne Ihre Hilfe. Aber ich frage Sie noch einmal: Sind Sie bereit, ihm einige Zeilen zu schreiben?«
    Stumm schüttelte Sheila Conolly den Kopf.
    »Gut«, sagte Kalurac, »dann haben Sie sich die Folgen selbst zuzuschreiben. Denn auch Ihr Mann und Ihre Freunde werden von uns nicht verschont.«
    Sheila Conolly raffte allen Mut zusammen. »Das wird John Sinclair zu verhindern wissen!«
    »Keine Angst, ich unterschätze ihn bestimmt nicht«, erwiderte der Vampir grinsend. »Ich weiß genau, wie gefährlich dieser Mann ist. Trotzdem fordere ich ihn zum Duell heraus. Ich gegen ihn – und er ohne Waffen!«
    »Er wird Sie…« Besiegen, wollte Sheila noch sagen, doch sie brachte das Wort nicht über die Lippen. Sie wußte genau, daß Kalurac dem Geisterjäger in diesem Duell haushoch überlegen war.
    »Ich werde Ihnen seine Leiche vor die Füße werfen«, höhnte der Untote zum Abschied, machte auf dem Absatz kehrt und schritt davon. Sein wehender Umhang nahm fast die gesamte Breite der Treppe ein.
    Zurück ließ er eine weinende, völlig deprimierte Sheila Conolly, deren Hände sich wie von selbst zu einem Gebet fanden.
    Während die Worte flüsternd über ihre Lippen drangen, schlief Johnny, ihr Sohn, fest in ihren Armen.
    Würde es für ihn jemals eine Zukunft geben?
    Sheila glaubte nicht mehr daran.
    ***
    Schlaf hatte ich in dieser Nacht kaum gefunden.
    Wir waren zu meiner Wohnung gefahren. Wir, das heißt Jane Collins, Bill Conolly, Suko, Marek und ich. Dort wollten wir auf weitere Nachrichten warten.
    Inzwischen wußte ich, daß Kalurac mich allein wollte. Er hatte mir eine Nachricht zukommen lassen, und nun wartete ich auf die zweite Botschaft, in der ich weitere Details erfahren sollte.
    Die Warterei schaffte uns alle.
    Marek war mit Suko in dessen Apartment gegangen, während Jane, Bill und ich in meinem Livingroom zusammenhockten. Blaugrau hing der Zigarettenqualm unter der Decke. Wir alle waren nervös, sehr nervös sogar, und Bill hatte es am schlimmsten. Im Gesicht sah er um Jahre gealtert aus. Die Haare standen wirr vom Kopf ab. Immer wieder war er mit seinen Händen hindurchgefahren.
    »Wenn man nur wüßte, wo sie steckt«, wiederholte er seinen Standardsatz.
    Wir gaben keine Antwort. Dom de Louise hätte uns vielleicht sagen können, wo sich sein Herr und Meister aufhielt. Aber Dom de Louise war tot, und wir mußten

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