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0035 - Draculas Erbe

0035 - Draculas Erbe

Titel: 0035 - Draculas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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Telegramm«, sagte der Kommissar. »Los, steigt ein, wenn ihr zurück in die Stadt wollt.«
    Eine halbe Stunde später saßen sie wieder in Petescus Amtszimmer. Und zehn Minuten darauf war das Telegramm an Professor Zamorra bereits auf dem Weg.
    ***
    Es war Nicole Duval, Zamorras Sekretärin, die das Telegramm wenige Stunden später in Empfang nahm.
    Sie konnte den Text nicht entziffern. Deshalb wartete sie auf die Rückkehr ihres Chefs, der sich gerade mit ein paar Bekannten aus der Nachbarschaft ›im Fass‹ traf, der besten, weil einzigen Gastwirtschaft des kleinen Dorfes unterhalb von Château Montagne.
    Nichts im Château wies darauf hin, dass ihr Besitzer schon bald wieder unterwegs sein würde, um einen neuen Fall zu lösen…
    Es war gegen Abend, als Zamorra wieder in seinem Schloss eintraf.
    »Nun, Nicole?«, fragte er.
    »Nichts Außergewöhnliches bei der Post«, war Nicoles Antwort.
    »Aber hier… ein Telegramm, dessen Inhalt ich nicht verstehe.«
    Zamorra ging ihr voraus, und sie folgte ihm ins Kaminzimmer.
    Während der Professor sich in den Text des Telegramms vertiefte, beschäftigte sich Nicole Duval mit ihrer Frisur. Sie hatte heute ihre blonde Lockenpracht nach oben gesteckt und zu einem Knoten gebunden. Das machte sie ein wenig älter, aber auch reifer und nicht weniger verführerisch.
    Zamorra aber hatte keine Augen für Nicoles Schönheit, die er gewöhnlich, halb eingestanden und halb heimlich, bewunderte.
    »Können Sie das entziffern?«, fragte Nicole und wiegte sich ein wenig in den Hüften. Sie schien es selbst nicht zu merken.
    »Ja«, sagte Zamorra. »Es ist in rumänischer Sprache abgefasst.«
    »Nun sagen Sie nur nicht, dass Sie auch Rumänisch sprechen«, sagte die junge Sekretärin.
    »Das nicht«, gab der Professor zurück. »Aber wenn man das Lateinische und Französische beherrscht, ist eine Sprache wie das Rumä- nische viel leichter zu verstehen, als man annimmt.«
    »Und was steht nun darin, und von wo kommt es?«, fragte Nicole.
    »Es ist von einem Polizeikommissar namens Petescu«, gab Zamorra zur Antwort.
    »Das klingt wirklich Rumänisch«, meinte Nicole. »Und was will dieser Monsieur Petescu von Ihnen?«
    »Er sagt mir, wenn auch in knappen Worten des Telegrammstils, ein ausführliches Lob über meine Fähigkeiten. Und besonders über den letzten Fall.«
    »La Zanuga, die Hexe?«
    »Ja, Nicole. Die Geschichte muss sich selbst für moderne Verhältnisse schnell herumgesprochen haben. Und nun meint Monsieur Petescu, ich könnte auch ihm helfen.«
    »Und wobei?«
    »Bei der Suche nach einem Dämon natürlich.«
    »Ah, ja, Pardon. Und was hat der Dämon angestellt?«
    »Erstens hat er einen See verschwinden lassen.«
    »Wie bitte?«, fragte Nicole.
    »Sie haben richtig gehört«, sagte Zamorra. »Er hat einen ganzen, kompletten Bergsee verschwinden lassen. Und in einen Felsen geleitet. Der Felsen wurde gesprengt. Dabei kamen sechs Menschen ums Leben. Wahrscheinlich türkischer Herkunft.«
    »Ein Racheakt?«, fragte Nicole. Dabei strichen ihre Hände wieder zu dem festgefügten Knoten aus blondem Haar.
    Zamorra nickte. »Das müssen wir herausfinden, Nicole.«
    Die Augen des jungen Mädchens glühten vor Erregung. »Sie nehmen mich wieder mit, Professor?«, fragte sie.
    Zamorra lächelte kurz. »Natürlich, Nicole. Sie wissen genau, dass ich Sie brauche. Denken Sie doch nur an Ihren mutigen Einsatz im Falle La Zanuga.«
    »Danke, Professor. Wann fahren wir?«
    »Keine Zeit zum Fahren«, antwortete Zamorra. »Wir werden wieder fliegen. Bitte buchen Sie zwei Plätze für die nächste Maschine nach Bukarest.«
    »Sofort, Monsieur le Professeur«, sagte Nicole ein wenig herausfordernd. Ihre Stimme war voll Bewunderung für ihren Professor.
    Und Nicoles Bewunderung war ja immer mehr gestiegen, je öfter sie an den Erfolgen des Professors persönlich teilhaben durfte. Und nun ein neuer Fall! Und sie hatte sich inzwischen unentbehrlich gemacht!
    Während sie telefonierte, zwang Zamorra seine Gedanken zu systematischem Denken.
    Ein neuer Fall hatte sich aufgetan. Nur wenige Tage nach dem glücklich gelösten Fall in den Korkeichenwäldern Nordportugals.
    Was würde er ihm bringen? Würde Zamorra wieder Erfolg haben?
    Noch nie war ihm ein Dämon begegnet, der sich die Kräfte von Naturereignissen zum Werkzeug nahm wie dieser.
    Einen ganzen See umleiten? Das Haus eines Gegners vernichten, indem man einen Berg sprengte?
    Nicole kam zurück und berichtete, dass die nächste Maschine nach

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